Du kannst rechts abbiegen, du kannst links abbiegen - überall lauert der Tod.
Ein starkes Statement. Und aus meiner Sicht mehr als eine Metapher. Es ist ein Hinweis auf etwas Tieferes. Nämlich auf die Existenz einer omniexistenziellen Realität:
Eine Realität, die unabhängig von subjektiven Weltbildern existiert und sich konsequent durch alle individuellen Frames und Weltbilder hindurch behauptet.
Was sagt dieser Satz aus?Egal welchen Weg du wählst, egal welchen Glauben du hast, egal wie du die Welt deutest, der Tod bleibt.
Er folgt nicht deinem Weltbild. Er ignoriert Moral. Er wirkt, ohne dich zu fragen. Das allein ist ein starkes Indiz dafür, dass es eine Realität außerhalb der individuellen Wahrnehmung geben muss. Ich nennen sie: "Omniexistenzielle Realität".
Also wenn ich von "Realität" spreche meine ich immer das individuelle, aus der Interpretation der Beobachtung heraus konstruierte Weltbild des Individuums. Also die subjektiv wahrgenommene Realität. Omniexistenzielle Realität ist das zu beobachtende Objekt selbst ohne Interpretation, unabhängig von der Realität.
Meine Sicht auf diese RealitätIch glaube nicht, dass jemand die Realität in Gänze kennt. Auch ich nicht. Aber ich glaube, dass es sie gibt - und dass wir uns ihr annähern können - durch Beobachtung, Erfahrung, Prüfung, Ableitung.
Jeder Frame (jede persönliche Sichtweise, jedes Weltbild, jede Realität) kann dabei funktional oder dysfunktional sein. Aber kein Frame ist automatisch legitim, nur weil er existiert.
Was folgt daraus?Wenn es eine Omniexistenzielle Realität gibt, die Realitätsübergreifend wirkt (wie z.b. der Tod), dann müssen wir aufhören alle Weltbilder gleichwertig zu behandeln, denn das sind sie nicht.
Nicht jeder Frame ist gleich wahr. Aber manche Frames funktionieren besser als andere im Umgang mit einer Realität (Kontextbezogen) die sich nicht verhandeln lässt.
Ein Frame ist dann legitim, wenn er unter realen Bedingungen funktional bleibt, nicht, weil er sich gut anfühlt oder moralisch gut klingt.
FazitDer Tod wirkt unabhängig vom Glauben.
Die Realität wirkt unabhängig vom Frame.
Heißt das: Jeder Frame ist irrelevant? Nein.
Aber es heißt: Jeder Frame muss sich an der Realität messen lassen.
Und manche werden bestehen - andere nicht.
Wie können wir zwischen funktionalen Frame, der der omniexistenziellen Realität standhält und einem reinen Trost - oder Wunsch-Frame (der früher oder Später kollabiert) unterscheiden?
Wo zieht ihr eure Grenze zwischen "jeder darf glauben, was er will" und "das hier hat mit Wirklichkeit nichts mehr zu tun?"
WICHTIG! Es geht nicht darum andere Weltbilder "zu bekämpfen" sondern sich selbst abzugrenzen wo man es für sich SELBER als sinnvoll empfindet. Kampf ist unnötig, dysfunktionale Frames zerstören sich langfristig immer selbst.
Das heißt nicht, dass alle Frames falsch sind.
Aber es heißt, dass nicht alle überleben. Ich will keinen Kampf, ich will Struktur, die trägt, wenn der Rest fällt.
8 Antworten
Worüber willst du jetzt diskutieren?
Mir kommt dein Beitrag eher wie ein Statement oder ein kurzer Essay vor.
Vielleicht verstehe ich es nicht, aber ist doch ganz normal das jeder stirbt und in seiner eigenen Welt lebt. Oder was soll das heißen? Vielleicht in einfacheren Worten.
ist doch ganz normal das jeder stirbt und in seiner eigenen Welt lebt. Oder was soll das heißen?
Exakt genau das soll es heißen. Nicht mehr und nicht weniger. Wir sterben. Unabhängig davon was jeder von uns über die omniexistenzielle Realität zu wissen glaubt. Unabhängig von subjektiven Weltbildern und Realitäten. Das ist eine Erkenntnis.
Philosophisch korrekt, um auf einen gemeinsamen Nenner in der Verständigung zu kommen, bezeichnet man das, was du omniexistenzielle Realität nennst, als objektive Realität, deren Existenz Husserl zwar nicht leugnet, aber extrem relativiert, so dass doch noch alles auf eine Leugnung hinausläuft.
genau im Grunde könnte man es auch objektive Realität nennen. Es kommt auf das selbe hinaus. Ich habe mich für "omniexistenzielle Realität" entschieden um genau dem auszuweichen, was du beschreibst: Die endlose Relativierungsbewegung, in denen Realität letztlich wieder zur Frage der Perspektive erklärt wird. Mir geht es nicht um philosophische Konversation, sondern um strukturelle Wahrheit.
Der Tod fragt nicht nach Husserl. Er tritt ein.
Ein starkes Statement. Und aus meiner Sicht mehr als eine Metapher. Es ist ein Hinweis auf etwas Tieferes. Nämlich auf die Existenz einer omniexistenziellen Realität:
Es ist ein Hinweis darauf, dass man manchen Dingen eben nicht entgehen kann. Wie dem Tod als unumstößliche biologische Tatsache.
Mehr m.E. aber nicht. Keine Ahnung warum du dafür so viel schreiben musst.
Es ist ein Hinweis darauf, dass man manchen Dingen eben nicht entgehen kann.
genau.
Keine Ahnung warum du dafür so viel schreiben musst.
um daran zu erinnern, was real ist, in einer Zeit, in der viele genau das verlieren. Wir leben in einer Welt, in der Solipsismus salonfähig wird, in der subjektive Wahrnehmung nicht nur akzeptiert, sondern zum unanfechtbaren Maßstab erklärt wird.
Da braucht es manchmal mehr als einen Satz, um das Fundament wieder sichtbar zu machen auf dem wir alle stehen, ob wir es wollen oder nicht.
Alles hat ein Risiko.
aber nicht alles ist legitim.
Risiko ist allgemein - aber Legitimität entsteht durch Konsequenz und Realitätstauglichkeit.