Hallo Maria,

zu den Nutzlasten, die für eine Geschoßdecke unter einer Wohnung anzunehmen sind, gab es im Verlauf der letzten ca. 150 Jahre (seit 1872) verschieden Vorschriften der Reichs- und Landesministerien oder örtlicher Polizeibehörden. Die Werte reichen von 150 kg/m² bis 250 kg/m².

150 kg/m² gelten übrigens noch heute als Mindestwert für Decken unter Wohnräumen, nämlich nach der aktuellen Norm für Lastannahmen DIN EN 1991.

Den Wert würde ich also absolut bedenkenlos als Mindestmaß der Tragfähigkeit der Decke unter Eurem Esstisch ansehen.

Grüße!

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Also,

eine Decke in einem deutschen Wohnhaus ist für mindestens 150 kg/m² Nutzlast gebaut.

Das ist natürlich weniger, als sich durch das Gewicht deines Objektes geteilt durch Standfläche ergibt.

Aber jetzt mal ein kleines Rechenexempel zu Deiner Gewissensberuhigung: Das Teil steht also an der Wand und in einem Umkreis von, sagen wir, 1m ansonsten kein weiteres Möbelstück. Außer vielleicht irgendjemand davor, der das Objekt betrachtet. Macht in Summe 300kg Objekt plus 80 kg Mensch auf 3m², macht 126 kg/m². Lastverteilung ist durch die Stahlbetodecke des Plattenbaus hinreichend gegeben. Also echt kein Problem.

Immer noch Angst?

Grüße!

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Hallo,

also die "Standard"-Verankerungstiefe der gängigsten M16-Bolzenanker HILTI HST bzw. Fischer FAZ II liegt bei 85mm bzw. 82mm. Das Bohrloch sollte etwa 30mm tiefer gesetzt werden, als die nominelle Verankerungstiefe, also ca. 115 mm.

Grüße!

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Hi,

weise doch eine Rundrohrstütze mit Durchmesser = Inkreisdurchmesser des Hexagons nach. Damit bist Du auf der sicheren Seite, aber auch nicht übertrieben ungünstig.

Grüße!

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Hallo,

grob überschläglich geht's so:

Das Biegemoment teilt sich im Stahlbetonquerschnitt auf in ein Kräftepaar:

Zug unten (Stahl), Druck oben (Beton).

Wo der Zug unten wirkt, wissen wir relativ genau: nämlich dort, wo der Bewehrungsstahl liegt. Achsmaß der Bewehrung bis Oberkante Gesamtquerschnitt in Deinem Fall:

d = 30cm - 3cm (Betondeckung) - 1,2cm/2 (halbe Stabdicke) = 26,4 cm = 0,264m

Im Beton bildet sich eine Druckzone aus, deren Schwerpunkt bei ca. 85 - 95 % von d liegt. Der Abstand der Zugkraft zur Druckkraftresultierenden ist also ungefähr:

z = 90% * d = 0,9 * 0,264m = 0,238m

Das ist also unser "innerer Hebelarm".

Moment ist Kraft mal Hebelarm, also ist Kraft Moment durch Hebelarm, sprich:

F = M / z = 43,22 kNm / 0,238 m = 182 kN

Jetzt noch diese Kraft durch die Stahl-Querschnittsfläche (3 mal Durchmesser 12mm) geteilt, dann erhalten wir die Stahlspannung:

sigma = F / A = 182 kN / (3 * PI * (1,2cm)² / 4) = 182 kN / 3,39cm² = 53,7 kN/cm²

Das sind 537 N/mm², also ein kleiner Tick zuviel für einen normalen Betonstahl BSt500.

Genauer geht die Berechnung mit der kd-Tafel oder der omega-Tabelle aus Deinem Tabellenbuch, aus diesen Tabellen lässt sich, abhängig von der Betongüte und der Querschnittsbreite, der innere Hebelarm quasi auf die dritte Nachkommastelle genau ablesen.

Viel Erfolg und Grüße!

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Hallo,

habe kurz mal vergleichsgerechnet mit dem Bemessungsprogramm für Fischer-Dübel:

Ein Durchsteckanker FAZ II M16 in einer 18er Bodenplatte, 120mm Einbindtiefe, hält ca. 18 kN.

Ein Verbundanker FIS M16 in einer 16er Bodenplatte, 120mm Einbindetiefe, hält ca. 30 kN, also deutlich mehr.

Soviel zur Verankerung :-)

Schöne Grüße!

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Hi,

sieht man am Boden denn ein Fraß- bzw. Ausflugsloch (ca. so groß wie ein Stecknagelkpopf)?

Wenn nein, dann vermute ich eher, dass der Nagekäfer ("Holzwurm") nicht im Boden sitzt, sondern in der Tür. Das Bohrmehl ist dann, bei aufgeschlagener Tür, nach unten rausgebröselt.

Vorschlag:

Tür mal aushängen, auf zwei Böcke oder einen Tisch querlegen und die Unterkante anschauen. Wenn dort Bohrlöcher vorhanden sind, diese mit "Holzwurm-Ex" behandeln (gibt's im Baumarkt) oder mit Petroleum (stinkt aber).

Vielleicht reibt aber auch bloß irgendwas an der Tür (z.B. an der Unterkante oder am Schloß).

Grüße!

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Hallo Henriette657,

Für xs und ys braucht's keinen Rechenweg, die Werte stammen aus dem Tabellenbuch.

Bei der vorgeschlagenen Lösung wurde der Ursprung des Koordinatensystems genau auf den Punkt M gesetzt.

xs ist aufgrund der Geometrie also schon mal per se 0.

ys ist die Schwerpunktlage der jeweiligen Teilfläche, wie gesagt, aus dem Tabellenbuch:

1/3 * h für ein Dreieck

4/3 * r * PI für einen Halbkreis. Hier aber, weil's im Koordinatensystem "nach unten" geht:

- 4/3 * r * PI

Gecheckt?

Grüße!

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Hallo,

ich würde hier, wie Viktor1, einen geschweißten Stirnplattenanschluss wählen. Da haben sich mal einige schlaue Leute (vor allem ein Herr Prof. Oberegge) die Mühe gemacht, diese Anschlüsse zu typisieren und für verschiedene Ausführungen je Trägerprofil die Tragfähigkeit F_ARd auszurechnen.

Siehe hier ("Kölner Stahlbautabellen"):

https://epb.bibl.th-koeln.de/frontdoor/deliver/index/docId/254/file/KoelnerStahlbautabellen.pdf

Stirnplattenanschlüsse ab Seite 334 ff.

Oder siehe auch Winkelanschlüsse ab Seite 395 ff.

Zunächst "erschlagen" einen diese Tabellen, aber wenn man sich mal reingefuchst hat, sind sie bei der statischen Bemessung von Trägeranschlüssen eine Riesenhilfe, weil man nicht jeden zugehörigen Nachweis selber führen muss.

Viel Erfolg!

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Hallo Max979,

hatte ein ähnliches Problem und mir deshalb für mein 140er-Bett selbst einen Lattenost zusammengenagelt, und zwar aus relativ starken Latten (Dachlatten vom Querschnitt 50 x 30mm). Links und rechts zwei alte Spanngurte mit Dachpappnägeln auf die Latten genagelt und dann auf das bestehende Bett aufgerollt.

Dieser Lattenrost ist aber nochmal in der Mitte des Bettes (also bei 70 cm) längs unterstützt mit einer stärkeren Latte, 40 x 60mm, hochkant stehend, mit zusätzlichen zwei Füßchen. Die Füßchen sind etwas vom Kopf- und Fußende hineingerutscht, damit man sie (vom normalen, stehenden, Blickwinkel aus) nicht sieht. Damit die Mittelunterstützung nicht umkippt, ist sie noch mit kleinen Winkeln am Kopf- und Fußende fixiert.

Damit habe ich nun einen Lattenrost, der natürlich relativ steif ist (also hartes Bett), was aber meinem Rücken ziemlich guttut.

Das nur als kleiner Tipp, falls Du ansatzweise Ambitionen zum Heimwerker hast ;-)

Schöne Grüße!

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Tragende Funktion

Hi,

ja, die Balken tragen zwar keine Zwischendecke mehr, aber wie die Vorredner schon richtig angemerkt haben, haben sie noch die Funktion als Zugbalken, um die beiden Traufseiten des Hauses "kurzzuschließen".

Wenn Sie dich stören, könntest Du aber überlegen, diese Holzbalken "schlank und elegant" z.B. durch Zugstäbe aus Rundstahl zu ersetzen.

Der Baustatiker Deines Vertrauens aus Deiner Region wird Dir bei diesem Vorhaben weiterhelfen können ;-)

Grüße!

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Hi,

Du willst also eine Art Säule mit einer Standfläche von ca. 30 x 30 cm und einem Gewicht von 350 kg in Deiner Plattenbau-Wohnung (also Stahlbeton-Decke) aufstellen.

Meine Antwort (als Baustatiker): Überhaupt kein Thema. Lastverteilung brauchst Du auch nicht, das macht schon die Stahlbetondecke selbst.

Siehe Antwort von Viktor1, der ist, wie ich meine, auch Statiker. Das Schlimmste, was Dir passieren könnte, wäre ein Riss im Estrich, aber nicht mal das glaube ich. Und der stört nicht mal bzw. man bemerkt ihn gar nicht, wenn ein elastischer Bodenbelag wie z.B. Teppich, Linoleum oder Laminat verlegt ist.

Solltest halt nicht unbedingt 20 solcher Objekte im gleichen Raum aufstellen ;-)

Grüße!

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Hallo,

ja, die VOB ("Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen") listet so ziemlich alles auf, was es an Gewerken gibt:

https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://www.wirtschaft.bremen.de/sixcms/media.php/13/Rundschreiben%252002-2017%2520ANLAGE%25205%2520Gewerke-Liste%2520der%2520VOB-C.pdf&ved=2ahUKEwjizJCzt5SGAxV_RPEDHWzTCfQQFnoECAYQAQ&usg=AOvVaw0siDT1szhETF5F9q9XmnEX

Aber ob das für Dich hilfreich ist!?

Schöne Grüße!

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Hallo,

vermutlich beides tragende Wände:

a) auf der Wand zwischen Wohnen und Schlafen liegt aller Wahrscheinlichkeit nach an einer Stelle die Dachpfette auf (wenn, dann etwa dort, wo sich die Dachschräge und der waagerechte Teil der Decke treffen). Gegebenenfalls könnte man an dieser Stelle eine Stütze stellen und den Rest abreissen. Es gäbe dann also im Raum z.B. eine Holzstütze am Kopfende des im Plan eingezeichneten Ehebetts, etwa bei der "Besucheritze". Mehr vom Statiker Deines Vertrauens.

b) die Wand zwischen Schlafen und Kochen unterstützt wahrscheinlich die Kehlbalkenebene (also die Decke zwischen deiner Wohnung und dem Spitzboden darüber), außerdem steift sie die Giebelwand aus. Man kann sie also vermutlich nicht ganz abreißen, bestimmt aber die jetzige Türöffnung großzügig verbreitern, wenn man einen entsprechend tragfähigen Sturz über dieser Öffnung anordnet. Mehr abermals vom Statiker vor Ort.

Grüße!

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Was Du auf dem Bild siehst, sind offensichtlich einige der Lokschuppen des "Bahnbetriebswerks Nürnberg West".

Ursprünglich wurden wahrscheinlich in den linken drei Gebäudeteilen Dampflokomotiven instand gesetzt (wegen der "Hauben" auf den Dächern --> Rauchabzug) und rechts vielleicht andere Loks.

Siehe hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnbetriebswerk_N%C3%BCrnberg_West

Grüße!

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Hallo,

die Rohre halten das aus, es kommt auch darauf an, wie gleichmäßig die Last verteilt ist.

Ein Quadratrohr QRo 30 x 2 aus S235 hält bei 150cm Spannweite rechnerisch auf Biegung (ohne Sicherheitsbeiwerte):

a) bei einem rein theoretischem punktuellem Lastangriff nur in der Mitte: 113 kg, Durchbiegung dabei 14mm

b) bei gleichmäßig auf die Länge verteilte Last insgesamt: 227 kg, Durchbiegung 17mm

Grüße!

P.S.: die Berechnung dazu sieht übrigens so aus, falls es dich interessiert:

Bild zum Beitrag

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Hallo,

Beton ist ein enorm druckfester Baustoff. Daß es ihn "zusammendrückt" ist bei dem hier gezeigten zehngeschossigen Wohnhaus überhaupt nicht zu befürchten.

Sehr viel eher besteht die Gefahr, daß die Wände kippen oder knicken (Stabilitätsversagen). Damit das nicht passiert, sind die Längs- und Querwände sowie die Deckenscheiben in den Ecken untereinander kraftschlüssig verbunden, damit sich die Scheiben gegenseitig aussteifen. So ein Plattenbau ist also quasi wie lauter kleine, stabile Schachteln, die untereinander fest zu einem Ganzen verbunden werden.

Das ist natürlich ausführlich statisch durchdacht und die Decken und Wände so ausgelegt, daß auch in den unteren Geschossen die auftretenden Lasten sicher abgeleitet werden können, auch wenn, wie z.B. bei vielen DDR-Plattenbauten, die Wände und Decken nur 15cm stark sind.

Sollte der dargestellte Wohnblock auch mit solchen Wand- und Deckenstärken ausgeführt sein, dürfe sein Rohbau schätzungsweise um die 8 bis 10.000 to wiegen.

Grüße!

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Hi,

offenbar ist in dem Beispiel eine alte Autobahnbrücke erneuert worden.

Sie hat, wie es aussieht, einen neuen Überbau bekommen, der Unterbau ist geblieben.

Der sog. "Überbau" sind die Brückenträger, also die im Querschnitt dargestellten, trapezförmigen Stahl-Kästen mit Fahrbahnplatte drauf (neu).

Der sog. "Unterbau" sind die Stützen. Eine davon ist zur Hälfte in der Ansicht dargestellt (wohl Mauerwerkspfeiler, alt).

Offenbar ist der Überbau breiter geworden (insgesamt 35,5 m), z.B. wegen zusätzlichen Fahrspuren, und hat nicht mehr auf die Pfeiler gepasst. Deshalb haben die Pfeiler am Kopf ein umlaufendes Kapitell bekommen, also diesen dargestellten "Kranz" am Kopf. Die Pfeilerköpfe sind also "verlängert" und "verbreitert" worden.

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Hi,

würde es jetzt mal vereinfachend, zunächst anhand eines Holzbalkens, so erklären:

Wenn so ein Balken auf Biegung beansprucht wird, entsteht in den oberen Fasern des Querschnitts Druckspannung und in den unteren Fasern Zugspannung, während sich die mittleren Fasern "langweilen".

Wenn ich also Masse an dem Bauteil sparen will, warum nehme ich dann nicht im mittleren Bereich was weg? Geht. Ich darf natürlich nicht alles wegnehmen, sonst hält der Balken nicht mehr als ein Stück zusammen.

Bei einem Doppel-T-Träger (also Nr. 2) aus Stahl ist dieses Prinzip sozusagen auf die Spitze getrieben: Oben ein Flansch, der Druck aufnimmt, untern ein Flansch, der Zug aufnimmt und in der Mitte ein dünner Steg, der das ganze zusammenhält.

Sprich: wenig Masse, viel Biegetragkraft.

Halbwegs nachvollziehbar?

Schöne Grüße!

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