Wenn ich das halbwegs richtig las, stehst du kurz davor, es komplett zu verstehen :-)
Warum besitzt ein Poti DREI Anschlüsse?
Ein Anschluss befindet sich jeweils am Anfang und Ende der Kohle-/Drahtbahn (wobei Anfang und Ende relativ ist - es kommt drauf an, was man beim jeweiligen Verwendungszweck als das Eine oder das Andere bezeichnet). Der dritte Anschluss ist nun ein beweglicher Schleifer, der über beim Drehen über die Kohle-/Drahtbahn geführt wird.
Üblicherweise wird nun ein Ende der Kohlebahn mit dem Pol verbunden, dessen "Niveau" man absenken will, das andere Ende mit Masse und der Schleiferanschluss mit der nachfolgenden Stufe (also z. B. dem Verbraucher).
Nägel mit Köpfen: Willst du z. B. die Helligkeit einer kleinen Glühlampe einstellen, verbindest du ein Ende der Drahtbahn mit dem Pluspol einer Batterie, das andere Ende mit dem Minuspol (Masse) und schließt das Lämpchen an den Schleifer und Masse an: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c9/Potentiometer_with_load.svg/2000px-Potentiometer_with_load.svg.png (linke Skizze). Hier ist RL das Lämpchen.
Verbindet man das untere Ende der Drahtbahn nicht mit Masse, erhält man lediglich einen veränderlichen Vorwiderstand - eine in der Elektronik seltene Anwendung. Meist benutzt man diese Beschaltung nur, um schnell und ohne zu rechnen den richtigen Vorwiderstand z. B. für eine LED oder einen Lüfter, der zu laut ist und deswegen mit einem Vorwiderstand verlangsamt werden soll, zu finden. Später ersetzt man das Poti dann durch einen normalen Widerstand mit dem entsprechenden Wert.
In der Praxis wird allerdings kaum jemand eine Glühlampe mit einem Potentiometer betreiben - selbst kleine Lämpchen ziehen schon viel zu viel Strom und benötigen daher ein dickes und zu teures Drahtpoti. Normale Potis vertragen so ca. 100 mW - aber 8ung! ÜBER DIE GANZE SCHLEIFBAHN!! Steht der Schleifer also bei 20%, können nur 20 mW von diesem Teil der Schleifbahn "verbraten" werden, bei höheren Werten gibt es die bekannten, lustigen Rauchwölkchen! 20 mW werden aber beim Glühlampenbetrieb quasi immer überschritten.
Also, Potentiometer werden nur in den Bereichen der Elektronik benutzt, in denen es LEISTUNGSLOS zugeht! In der Praxis schaltet man stets wenigstens einen Transistor dahinter. Dann beeinflusst das Poti lediglich den kleinen Basisstrom des Transistors, der ja bekanntlich den größeren Strom über Emitter und Kollektor steuert.