Das sie ein Problem hat ist ja offensichtlich. Ob man es jetzt magersüchtig nennen kann, oder bulimie, Depressionen etc.. etc.. da steht einiges im entsprechenden Katalog, das man deiner Freundin zuordnen könnte. Die Frage ist, ob das nötig und erstrebenswert ist.
Wenn du ihr helfen möchtest, versuche doch mal ein Treffen zu arrangieren. Da kannst du persönlich mit ihr Sprechen und vielleicht kann sie sich dir öffnen und du ihr den ein oder anderen Ratschlag geben oder zumindest etwas von der Last abnehmen,
Lade es dir aber nicht alleine auf. Wenn du merkst, dass es wirklich ernstzunehmende seelische Probleme sind, bewege sie dazu, sich in psychologische Behandlung zu begeben. (Es gibt in vielen Städten auch psychologische Ambulanzen, über die relativ kurzfristig Termine verfügbar sind). Es muss ja nicht gleich die Psychiatrie mit ihren Pharmazeutika sein. Erst sollten mal alle anderen Hebel in Bewegung gesetzt werden.
Geht es garnicht und sie gefährdet sich, setze sie unter Druck! Das ist keinesfalls eine Ar****- Aktion sondern möglicherweise doch nötig, wenn sie es selber nicht mehr schafft sich Hilfe einzufordern.
Du kannst ihr dann sagen, dass sie einen Termin bei der nächstgelegenen Ambulanz (in Akutfällen (Psych-)Krankenhaus) oder beim HA machen soll, sonst würdest du das in die Wege leiten. Kannst auch erwähnen, dass es generell nicht unbedingt von Vorteil ist, wenn man sich nicht selbstständig in entsprechende Behandlung begibt. Bedeutet möglicherweise einiges an Freiheitseinbußen.
Psychologe ist vorzuziehen, dauert nur leider oftmals lange, bis einer sich die Zeit nehmen kann. Sollte sie wegen dieser Probleme bei einem Psychiater landen, ist absolute Wachsamkeit geboten bezüglich der Medikamente, die gerne mal ziemlich rasch verordnet werden. Die können im ungünstigsten Fall alles noch schlimmer machen und sind eigentlich nie eine Lösung. Seltenst geht es mal gar nicht mehr anders, aber nur in schweren Fällen und möglichst nur kurzfristig! Selbst informieren und Risiko sorgfältig abwägen ist hier wichtig! Geht es ihr wirklich so miserabel, oder bringen ihr einige klärende Gespräche oder einige Wochen Krankenhausaufenthalt evtl nachhaltig viel mehr als Medikation, über die nicht selten unzureichend aufgeklärt wird, die zu Abhängigkeit (auch wenn es oft bestritten wird) und schlimmen Nebenwirkungen führen kann. (Die Beipackzettel der Medikamente, die den Psychiatern bei einer solchen Problematik i.d.R. vorschweben, sind... "umfangreich"...)
Kümmer dich um sie. Höre ihr viel zu. Lass sie reden, wenn sie kann. Wenn nicht frage sie. Mach vorsichtig. Versuche ihr aber die Möglichkeit zu geben, alles los zu werden und vielleicht hilft ein freundschaftlicher Ratschlag am Telefon schon wieder über den nächsten Tag hinweg. Behalte sie im Auge und scheue dich nicht, einzuschreiten, wenn sich ihr Zustand verschlechtert.