Ich persönlich lehne sowohl die politische Linke als auch die Rechte ab, weil ich in beiden Richtungen extreme Positionen und dogmatisches Denken sehe.
Es gibt auch Leute, die Profi-Fußball spielen. Das heißt aber nicht, dass jeder, der in seiner Freizeit ein bisschen kicken will, gleich Profi-Fußballer werden muss.
Es heißt nicht umsonst politisches Spektrum. Man kann auch links oder rechts der Mitte stehen ohne extremistisch zu sein.
Die Grenze zwischen „links und rechts“ verschiebt sich Jahr für Jahr, sei es durch menschliche Weiterentwicklung, gesellschaftliche Debatten oder sonstiges. Ein vollkommen homogener Punkt, wie die politische Mitte es sein will, kann nächstes Jahr also schon wieder links oder rechts sein. Die politische Mitte ist damit eher eine heterogene Kompromisslinie, die linke und rechte Positionen vereint, das aber Jahr für Jahr ändern kann.
Mal ganz zu schweigen davon, dass das politische Spektrum ohnehin mindestens in zwei Achsen aufgeteilt werden muss (soziokulturell, ökonomisch). Eine Partei die soziokulturell mittig steht, muss nicht unbedingt ökonomisch mittig stehen. Die FDP ist da ein gutes Beispiel für und steht soziokulturell verhältnismäßig mittig (soll heißen manchmal links, manchmal rechts), wirtschaftspolitisch aber „rechts“.
tldr; Die politische Mitte ist weniger ein praktisch existierender politischer Standpunkt, den man verfolgen kann, als viel mehr ein Hilfsmittel, an welchem man die eigene politische Meinung relativ im sich stets verschiebenden Spektrum einordnen kann. Jede Meinung steht aber irgendwo links, rechts, oben, unten – und sei es nur geringfügig.