Mit "rechnen" hat die Mathematik an der Hochschule auf jeden Fall auch sehr wenig zu tun. Es geht vor allem darum, allgemeine Aussagen zu beweisen oder zu widerlegen und dadurch praktisch gesamte Teilgebiete der Mathematik zu rekonstruieren und dadurch ein möglichst gutes Verständnis über diese zu erhalten. Und das ist auch tatsächlich sinnvoll, denn am Ende sind es diese mathematischen Themengebiete, die das Fundament der Informatik bilden.
Computergraphik ist lineare Algebra, der Google PageRank Algorithmus bedient sich stochastischer Matrizen (wieder lineare Algebra), neuronale Netzwerke verwenden hauptsächlich Matrizenmultiplikationen (und schon wieder), sowie das auffinden von Minima von beliebig dimensionalen Gradientenfeldern (Vektoranalysis). Data Science bedient sich zusätzlich der Stochastik. Datenbanken bedienen sich hauptsächlich der Mengenlehre. Du wirst nicht drumherum kommen, wenn du Informatik studieren willst.
Wenn du wirklich einfach nur programmieren willst und dich möglichst wenig mit den mathematischen Grundlagen auseinandersetzen willst, dann wäre eine Ausbildung wohl die bessere Wahl. Ansonsten versuche dein Glück vielleicht bei angewandter Informatik, wo etwas mehr Fokus auf Entwicklung liegt (aber auch dort wird dich ein hoher Mathematik Aufwand in den ersten Semestern erwarten).