Im Personenverkehr kann man in den Haltebahnhöfen auf die Toilette gehen, wenn die Zeit dafür ausreicht, im Regionalverkehr in der Regel an den Wendebahnhöfen, da man dort normalerweise etwas Aufenthalt hat. Im Güterverkehr gehen die Lokführer bei Harndrang häufig hinter einen Busch, wenn sie auf einem Überholungsgleis (Überholung durch schnellere Züge) warten müssen. Ansonsten geht man ganz klassisch in der Pause auf die Toilette.

Grundsätzlich sollte man das Trinken schon im Voraus etwas planen - es ist natürlich nicht ratsam, beispielsweise einen Liter vor einer Fahrt zu trinken, wo man schon im Voraus weiß, dass man die nächste Zeit nicht so ohne Weiteres auf die Toilette gehen kann. Ansonsten muss man nun mal durchhalten... ;-)

Bei Durchfall bleibt man zuhause.

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Es ist nicht immer notwendig, die zugelassene Geschwindigkeit voll auszufahren. Da sind Fahrzeitreserven im Fahrplan vorhanden, die dann bei Verspätungen genutzt werden, wenn dann die volle Geschwindigkeit ausgefahren wird.

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Hallo!

Wie du bereits an meinem Namen erkennen konntest, bin ich Eisenbahner im Betriebsdienst. Das Auswahlverfahren bei der Deutschen Bahn, um eine Ausbildung als Eisenbahner im Betriebsdienst zu bekommen, ist recht lang und nicht ganz einfach. Zuerst musst du einen Online-Test machen. Dann folgt ein Telefoninterview, ein Vorstellungsgespräch und zum Schluss eine psychologische und medizinische Eignungsuntersuchung. Vor allem nach dem Online-Test und nach dem Eignungstest wird kräftig aussortiert. Der Eignungstest ist nicht ganz einfach. Dort werden vor allem Reaktionszeit, Konzentration, Multitaskingfahigkeit und Arbeiten unter großem Zeitdruck von den Bewerbern abverlangt. Die Durchfallquote ist natürlich verschieden, da nicht alle gleich gut sind, aber meistens liegt sie bei 50-70 Prozent.

Vorteile in diesem Bereich sind große Abwechslung (kein Tag ist wie der andere, verschiedene Strecken und Züge, ständiges Dazulernen), eigenständiges Arbeiten und gute Aufsteigschancen. Zudem ist der Bereich zukunftssicher.

Nachteile sind Schichtdienst und Personenunfälle (mehr fällt mir spontan nicht ein).

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Das Alter bei Beginn der Ausbildung als Eisenbahner im Betriebsdienst mit der Fachrichtung Lokführer und Transport (so der genaue Ausbildungsberuf) ist egal. Ja, es stimmt, dass du erst mit 21 auf freier Strecke fahren darfst. Bist du bei Beendigung der Ausbildung noch nicht 21, wirst du entweder auf einem Güterbahnhof als Lokrangierführer oder als Zugbereitsteller eingesetzt. Ich kann die Ausbildung bei der Deutschen Bahn nur empfehlen. Die Nordwestbahn bildet meines Wissens keine Lokführer aus, sondern bietet nur Umschulung zum Lokführer an. Die Ausbildung als Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer und Transport dauert drei Jahre, bei guten Leistungen kann sie auf zwei Jahre verkürzt werden.

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Ja, ein Praktikum als Zugbegleiter bei der Deutschen Bahn zu absolvieren ist möglich. Wenn du mir sagst, wo du dein Praktikum machen möchtest, kann ich dir eine Adresse nennen, an die du die Bewerbung schicken kannst.

Übrigens: auch ein 17-Jähriger hat bei der DB ein Schülerpraktikum als Zugbegleiter gemacht und sich dabei filmen lassen: http://app.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/rollentausch-mein-tag-als-zugbegleiter-im-ice/14457306.html?mwl=ok
Dann kannst du schon mal sehen, ob das etwas für dich ist.

Gruß,
DBLokführer

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Hallo!

Wenn du den Online-Test bestehst, wirst du zum Vorstellungsgespräch eingeladen, wo eventuell noch ein Nachtest stattfindet. Dies ist aber nur selten der Fall, zumindest bei der Deutschen Bahn. Sofern du das Vorstellungsgespräch bestanden hast, wirst du zum Eignungstest (deutlich schwerer als der Online-Test) geschickt. Danach geht es noch zum Bahnarzt, der dich körperlich untersucht und einen psychologischen Test mit dir durchführt. Oft wird der Eignungstest und die ärztliche Untersuchung zusammen an einem Tag durchgeführt.

Noch ein Wort zum Online-Test und zum Eignungstest: 

  • Ich würde dir sehr empfehlen, dich auf den Online-Test vorzubereiten, um grob zu wissen, welche Aufgaben dort ungefähr gestellt werden (nicht, damit du beim "richtigen" Online-Test gleich überfordert bist). Probeaufgaben gibt es hier: https://karriere.deutschebahn.com/de/de/bewerbung/bewerben-als-schueler/bewerbungsverfahren-studium/auswahlverfahren-studium-onlinetest/
  • Der Eignungstest ist nicht ganz so leicht wie der Online-Test und wird daher von weniger Bewerbern bestanden. Hier empfiehlt sich eine intensive Vorbereitung, um ein optimales Ergebnis erzielen zu können. Im Laufe der Jahre wird dieser immer leicht verändert, aber der Bericht hier sollte den Ablauf im Allgemeinen ganz gut darstellen:  http://board.gulli.com/thread/1707287-vorstellungsgespraech-der-bei-der-db-lokfuehrer-/2/

Falls du noch Fragen haben solltest, kannst du dich gerne bei mir melden.

Viel Erfolg!

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Moin,

eine ähnliche Frage gab es hier vor einiger Zeit ( https://www.gutefrage.net/frage/vorstellungsgespraech-quereinstieg-zum-triebfahrzeugfuehrer-welche-fragen). Vielleicht hilft dir meine Antwort bzw. Kommentare unter der Frage weiter.

Viele Grüße,
DBLokfuehrer

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Ja, kannst du problemlos mitnehmen. Eine Fahrradfahrkarte benötigst du nicht.

Gute Fahrt!

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Hallo,

ich bin selbst Tf bei DB Fernverkehr, so dass ich glaube, dass ich dir deine Fragen ausreichend beantworten kann.

Bestimmt kommst du auf die Frage, weil momentan in den Medien darüber berichtet wird, dass Grube die Lokführer abschaffen will. Das ist totaler Blödsinn! Sicherlich weißt du, dass in Nürnberg eine U-Bahn-Strecke vollautomatisch betrieben wird. Das ist aber wie gesagt eine U-Bahn, die nicht mit der "richtigen" Eisenbahn vergleichbar ist. Die Strecke ist vollkommen vom restlichen Netz abgeschottet und die Züge fahren auf dieser Strecke einfach nur hin und her. Zudem ist die Strecke gegen äußere Witterungseinflüsse geschützt, z. B. kann kein Baum auf den Gleisen liegen und es gibt keine Bahnübergange etc.

Jetzt kommen wir zur Eisenbahn: Dort finden wir im Vergleich zu der Strecke in Nürnberg Mischverkehr vor, welcher aufgrund der verschiedenen Zugarten die Automatisierung erschwert. Erst vor kurzem wurden die letzten Lücken mit dem Basis-Zugbeeinflussungssystem PZB ausgerüstet und vielerorts finden wir noch Formsignale und mechanische Stellwerke vor. Das Schienennetz müsste zur Automatisierung erstmal auf Vordermann gebracht werden - und dazu fehlt das Geld. Wie sollte man denn einen autonomen Zug bezahlen? Fällt der einfach vom Himmel?

Jetzt kommen wir zu den Dingen, die ein Lokführer während der Fahrt Zutun hat: Wenn auf der Strecke nicht schneller als 160km/h gefahren wird, so finden dort in der Regel die PZB (punktförmige Zugbeeinflussung) vor. Dabei fährt der Zug signalgeführt, d. h., dass der Lokführer die an der Strecke aufgestellten Signale beachten muss. Signale in bestimmten Stellungen müssen vom Tf mit der Wachsamkeitstaste bestätigt werden, danach müssen bestimmte Bremskurven und Prüfgeschwindigkeiten eingehalten werden. Der Tf muss die Geschwindigkeiten im Fahrplan (EBuLa) und evtl. La und Befehl beachten. Er fährt vollkommen "händig", nichts passiert von selbst. PZB ist flächendeckend auf dem Netz der DB verbaut. Wenn wir auf eine Strecke fahren, die für mehr als 160km/h ausgelegt ist, werden wir im Regelfall in die LZB oder ETCS (in Deutschland nur Level 2) aufgenommen. Die beiden Zugbeeinflussungssysteme funktionieren ähnlich: Dem Lokführer werden auf den Instrumenten im Führerstand die Führungsgrößen angezeigt. Er fährt dann anzeigegeführt, was bedeutet, dass die Signale entlang der Strecke nicht für ihn gelten. Wenn man jetzt die AFB einschaltet, kann die gefahrene Geschwindigkeit automatisch an die zulässige Geschwindigkeit angepasst werden. Das mag vielleicht in der Theorie wunderbar sein, in der Realität stößt die Technik jedoch schnell an ihre Grenzen. Zudem sollte man bedenken, dass diese Einrichtung auch mal ausfallen kann (die 101er sind dafür nicht ganz unbekannt). Einem sollte auch auch klar sein, dass der Lokführer bei dieser Fahrt die volle Verantwortung trägt.

Kein Zugbeeinflussungssystem entbindet den Tf von der Streckenbeobachtung und Sifa-Bedienung! Man sollte sich auch klar machen, dass der Lokführer-Beruf nicht nur aus Züge fahren besteht - auch die Vor- und Nachbereitung gehört dazu!

Wie viele Schalter und Knöpfe ein Tf innerhalb einer bestimmten Zeit bedienen muss, kann man nicht pauschal sagen. Das ist ganz unterschiedlich.

Ich hoffe, dass ich dir einen kleinen Einblick geben konnte. Wenn du Fragen hast, kannst du mich gerne fragen. :)

Viele Grüße,
DBLokfuehrer

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Hallo!

Das mit dem Schichtdienst ist so eine Sache. Ich kann dir aber sagen, dass man sich daran gewöhnt. Das ist allerdings ganz unterschiedlich, wie schnell man damit zurecht kommt. Einige kommen damit sofort klar, andere brauchen dafür ein paar Monate. Die meisten haben sich aber nach wenigen Wochen daran gewöhnt. Die härtesten Schichten hat man wohl im Güterverkehr, weil Güterzüge überwiegend nachts verkehren. Du merkst aber auch nach einiger Zeit, dass dein Schlafrhythmus belastbarer wird. Nachher ist es ganz normal und du hast keine Probleme mehr damit. Die Schichten sind nicht immer zu ganz unterschiedlichen Uhrzeiten. Un vielen Dienststellen gibt es beispielsweise Früh-, Spät-, Nacht- und Gemischtpläne. Damit sind deine Schichten einigermaßen zur selben Tageszeit (oder eben Nachtzeit). Beim Gemischtplan fährst du zu jeder möglichen Uhrzeit, oft unregelmäßig.

Die Ruhezeit zwischen zwei Schichten muss mindestens so lang sein, wie die letzte Schicht lang war. Bei auswärtigen Übernachtungen ist eine Mindestruhezeit von 9 Stunden vorgeschrieben. Du kriegst dann auch Zuschläge zum Gehalt, wenn du zum Beispiel sonntags oder nachts arbeitest. Die Zuschläge sind steuerfrei. Du solltest aber nicht mit einem Zuschlag von 50 Euro pro Stunde rechnen...

Viele Grüße und einen schönen Sonntag,
DBLokfuehrer

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Hallo,

das kann man sich in etwa so vorstellen: deutsches Stromnetz, kleiner stromloser Abschnitt (dennoch Oberleitung vorhanden), französisches Stromnetz. Nähert sich nun ein Zug dem stromlosen Abschnitt, muss der Lokführer den Hauptschalter auszuschalten, den Stromabnehmer senken. Alleine der Schwung treibt den Zug nun voran. Fährt der Lokführer in den stromlosen Abschnitt, so wählt er das französische Stromsystem aus. Wenn der Zug im französischen Stromnetz ist, wird der Stromabnehmer gehoben und der Hauptschalter wieder eingeschaltet. Ich habe den Wechsel vom deutschen ins französische Stromnetz beschrieben. Wenn ein Zug von Frankreich nach Deutschland fährt ist es natürlich umgekehrt.

Viele Grüße

DBLokfuehrer

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Ist von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. Es ist natürlich besser, wenn du schnell mal im Kopf ausrechnen kannst, wie lange du zum Beispiel noch fährst oder das Gewicht der einzelnen Wagen schnell zusammenrechnen, ohne gleich dafür sein Handy rausholen zu müssen.

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Hallo,

eine mit BahnCard-Rabatt gekaufte Fahrkarte ist nur in Verbindung mit der jeweiligen BahnCard gültig. Beim Kauf des Tickets muss die Karte noch nicht vorgelegt werden, Du musst nur angeben, dass Du eine solche hast. Wichtig ist nur, dass die bei der Fahrkartenkontrolle im Zug die BahnCard vorlegen kannst.

Viele Grüße
DBLokfuehrer

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