Hobby-Jagd bei bestimmten Personengruppen?
Mir ist aufgefallen, daß unter den Hobby-Jägern immer bestimmte Personengruppen in derart Hobby vertreten sind. So sind unter den Hobby-Jägern hauptsächlich Personen aus dem Bereich Wirtschaft und Politik zu finden. Also alles Bereiche in denen derart Personen eine gewisse dominate Vorreiterstellung inne haben. Liegt es daran, daß derart "Bosse" auch in ihrer Freizeit "der Platzhirsch" sein wollen oder warum sind gerade diese Leute so an der Jagd interessiert?
3 Antworten
Naja, also ich glaube in den meisten Fällen hat das nichts mit der Macht über Leben und Tod zu tun oder sich dann wie der tollste Hecht zu fühlen...
Bin selbst mit einem Jäger verheiratet und er schätzt einfach die Möglichkeit, an super Fleisch ranzukommen und genau zu wissen, was er da auf dem Teller hat. Außerdem, ist es ja auch ein Hobby in der Natur, wo man sich viel bewegt und auch handwerklich was macht (Kanzelbau zum Beispiel)... es geht um Gemeinschaft, um Naturverbundenheit und ja sicher ist der ein oder andere auch an den Waffen interessiert, alleine schon aus technischem Aspekt. Aber es geht sicher nicht vorrangig um das Töten.
Mal by the way, dass er mal was schießt ist wirklich der kleinste Teil der Jagd.
Dass es oft Leute aus Wirtschaft und Politik sind hat sicher auch damit zu tun, dass das früher so ein gesellschaftliches Ding war. Außerdem ist Jagd auch ne Geldfrage, denn das ist kein günstiges Hobby. Man muss also einen guten Job haben oder sonst wie finanziell gut aufgestellt sein, um sich das leisten zu können.
Jagen ist für viele Menschen eine Form sich mit dem Tod zu beschäftigen. Indem sich der Jäger buchstäblich zum Herren über Leben und Tod macht, erkauft er sich für einen kurzen Moment die Illusion, dass er über den Dingen stünde. Viele Menschen haben Angst vor dem Sterben und der Tod ist nun einmal die einzige Sache, vor dem selbst ein reicher und mächtiger Politiker nicht gefeit ist, also macht er sich selbst zum Boten des Todes. Wenn man Jägern zuhört, berichten auffällig viele von einem magischen und sehr kurzen Moment, den sie empfinden, wenn sie das Tier genau vor der Waffe haben. In diesem Augenblick hat der Jäger die absolute Kontrolle über seine persönliche Welt. Der andere stirbt und er lebt weiter.
Man braucht schon gewissen Mut und Selbstvertrauen und unter dem Strich auch das nötige Kleingeld für die Jagd und das ist eventuell bei deinen genannten Personengruppen mehr vorhanden wie vielleicht beim Durchschnitt.
Trotzdem bleibt die Jägerschaft ein Schnitt durch die Gesellschaft. Wir im Revier mit Angrenzenden Nachbarn sind 23 Jäger.
Die "höchste" Stellung hat ein Selbständiger Landschaftsgärtner. Der Rest sind Schlosser, Dachdecker, Bürohengste, Studenten, Landwirte...