Buchvertrieb für Selfpublisher?

6 Antworten

Ich rate dennoch zu einem bekannten Verlag, der vorher probelesen muss. Mag sein, dass Dein Vater von sich überzeugt ist. Wenn es kein anderer außer ihm ist, bleibt er auf den Kosten sitzen. Eine professionelle Meinung - oder auch mehrere - von einem oder mehreren Verlagen kann nicht schaden.

Petekramer  17.08.2022, 11:27

So funktioniert das leider nicht. Man kann nicht einfach Manuskripte an einen Verlag senden und dann erwarten, dass sich dieser auch noch damit beschäftigen wird, denn Verlage ersticken im Regelfall an unverlangt eingesendeten Schriftproben. Vollständige Manuskripte unbekannter Hobbyautoren landen nahezu immer im Papierkorb, - ohne jeden weiteren Kommentar und ohne jede Rückmeldung.

Die Vorgehensweise kann höchstens so funktionieren:

Du sendest dem Lektorat "blind" eine Leseprobe deines fertigen Werks zu (also niemals das vollständige Manuskript ! Der Tipp "schick dein Manuskript an einen Verlag" wäre direkt der erste Anfängerfehler!) Bedeutet: Rund 30 Buchseiten, idealerweise natürlich die besten, nicht zwingend der Buchbeginn. Diese müssen komplett fehlerfrei und korrekturgelesen sein, sonst wandern sie sofort in den "Rundordner" .

Füge der Leseprobe noch ein Exposé plus Inhaltsverzeichnis bei - und dann heißt es abwarten und Tee trinken, denn auf keinen Fall darfst du im Nachgang hinterhertelefonieren. "Quengeltelefonate" mögen Verlagshäuser nämlich überhaupt nicht. Damit macht man sich möglicherweise eine Tür zu, die bereits einen Spalt breit geöffnet war. No-Go! Die Spielregel lautet: Man meldet sich entweder bei dir - oder man tut es eben nicht, was dann ebenfalls einer Absage gleichkommt. Für den Neuling bedeutet dies, dass du überdurchschnittlich gut sein musst, so dass deine Leseprobe das Lektorat geradezu "umhaut". Doch ist dies durchaus möglich, wenn auch nur mit geringen Chancen, denn sonst gäbe es ja überhaupt keine neuen Autoren wie zum Beispiel den Lehrersohn Bastian Bielendorfer mit seinem damaligen Newcomer-Bestseller "Lebenslang Pausenhof".

Aber man kann niemals davon ausgehen, dass Verlags-Lektoren Fleißarbeiten und Aufsätze jedes Hobbyschreibers sichten und dann auch noch ausführliches Feedback geben.

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AriZona04  17.08.2022, 18:25
@Petekramer

Ein riesengroßes Dankeschön an Dich für Deine ausführlichen Schilderungen! Ich bin beeindruckt und wirklich dankbar. Ja, mir ist klar, dass nicht nur unheimlich viele(!) Manuskripte bei Verlagen landen, sondern die meisten fast ungesehen im Papierkorb verschwinden. Oft zu Recht! Und darauf wollte ich auch hinaus bei meiner Antwort. Denn wenn der FS - oder sein Vater - Schrott (ich drück mich mal ganz heftig aus) vermarkten will, dann kann er sich die Selbstdruckkosten sparen. Ein Urteil eines Verlages halte ich immer noch für das Reellste überhaupt. Das wollte ich damit ausdrücken.

Ich wollte keineswegs Hoffnung darauf machen, dass Verlage alles drucken und veröffentlichen.

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Ich bin nicht sicher, ob ich deine Frage richtig verstehe.

Will dein Vater "für die Öffentlichkeit" veröffentlichen, oder will er 100 Exemplare für seine Freunde und Verwandten drucken und ihnen schenken?

Geht es dir darum, eine gute Druckerei zu finden, die 100 Exemplare druckt, oder einen Dienstleister, der 100 Exemplare und eine Adressliste bekommen soll und die Bücher einzeln verpacken und an eure Freunde und Verwandten und verschicken soll?

Warum kommt BoD für euch nicht in Frage?

Epubli etc. sind nicht aufwendig. Man hat keine Kosten, die Bücher werden im Buchhandel vertrieben, nur die eigenen Exemplare zahlt man. Ich verstehe nicht, was besser sein soll beim Druck in einer Druckerei. Er müsste sie dann vorfinanzieren und auf eigene Kosten verschicken.

Die Kosten sind viel zu hoch bei der geringen Auflage!

Er soll das Ganze lieber als drucktaugliche PDF formatieren und als Ebook über Amazon vermarkten! Ja Amazon will einen Preisanteil haben, aber so verdient er an jedem verkauften ebook...egal ob sich nun nur 15 Exemplare verkaufen oder eben ,mehr als die 100 Exemplare,die ihm vorschweben.

Gute Infos zu diesem Thema findest Du beim Deutschen-Schriftsteller-Forum:

https://www.dsfo.de/

Diese Art ein Buch im Eigenverlag herauszugeben nennt sich „book on demand“.