Zweitstudium-sinnvoll?

4 Antworten

Ich kenne nur negative beispiele. Ein studium reicht, es hilft dir zu denken und methodisch zu sein. Nun stehen dir nsch dem Abschluss bereits viele türen offen. Schau erst hin welche, es sind vermutlich mehr als dir bewusst ist.

Als Studiensbgänger bist du eh sehr frei in der Wahl des Berufes. 

Besser ist es, spöter gezielt etwas zusätzlich zu studieren.

Man sollte nicht zu spät in den Arbeitsmarkt einsteigen.

Kurz zu den Begrifflichkeiten: Ein Zweitstudium ist es formal erst dann, wenn du bereits ein Studium abgeschlossen hast und dann ein zweites (nicht konsekutives) anschließt. Dieses muss in der Regel gegenüber der Universität auch begründet werden und einige Bundesländer erheben dafür sogar recht knackige Studiengebühren.

Du schreibst aber, dass du momentan studierst. Wenn du nun gleichzeitig noch einen zweiten Studiengang aufnehmen willst, dann nennt sich das Parallel- oder Doppelstudium. Auch das ist in der Regel nochmal begründungspflichtig.

Wenn du abbrechen willst und nochmal was anderes studieren willst, dann gilt das nach wie vor als Erststudium.

Ich drösel das nochmal so auf, weil ich wegen deines Hinweises auf das laufende Studium nicht sicher bin, wie du Zweitstudium verstehst.

In all diesen Fällen ist aber die Finanzierung ein Problem, vor allem wenn du jetzt schon länger als vier Semester studiert hast. Danach wird es bei einem Wechsel mit dem Bafög extrem schwierig.

Meines Erachtens kannst du ein Studium und mit bereits einer guten Anzahl Semestern auf dem Buckel nur finanzieren, wenn du irgendwie nebenbei arbeitest. Das verzögert natürlich je nach Finanzbedarf die Studienzeit erheblich, aber ich kenne nicht wenige, die das gemacht haben.

Die Frage ist, was du unter "ohne finanzielle" Einschränkungen verstehst, bzw. wie dein Stand jetzt ist.

Generell ist es völlig ok, nochmal mit Mitte 20 das Ruder herumzureißen. Besser jetzt als nie und ich finde, wenn man mit etwa 30 in den Arbeitsmarkt einsteigt, hat man immer noch mehr als 35 Arbeitsjahre vor sich. Das ist auch für die Altersvorsorge genug.

Hm... jetzt habe ich so viel geschrieben, bin aber immer noch nicht sicher, ob ich den Kern der Sache getroffen habe. Wenn du magst, sag nochmal ein paar Sätze dazu.

Beste Grüße!

Roselove4 
Fragesteller
 01.07.2017, 22:09

Vielen Dank, für deine sehr ausführliche Antwort. 

Ich würde mein derzeitiges Studium zu Ende bringen. Arbeite zur Zeit schon neben her. 

Es ginge daher um ein Zweitstudium. Vielleicht käme auch ein Master in Frage. Möchte gerne mehr im Bereich der offenen Wirtschaft arbeiten. 

Mit "ohne finanzielle" Einschränkungen, meinte ich im Grunde, dass es vielleicht Wege gibt die ich so noch nicht kenne..Stipendien etc.

Beste Grüße an dich zurück.

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Ansegisel  01.07.2017, 22:33
@Roselove4

Aha, alles klar. Danke für deine Erklärung! Ich schreibe meist einfach etwas mehr, weil man nie weiß, welches Vorwissen die Fragesteller hier haben.

Also, in deiner Situation finde ich es tatsächlich schwierig. Bafög fällt wahrscheinlich bei dir flach, ein Stipendium nach meinem Dafürhalten auch. Die werden eher für die Frühphasen des Studiums vergeben oder dann wieder für Abschlussarbeiten (und Promotionen). Allerdings gibt es so viele Stipendien, da kann trotzdem was dabei sein. Schau mal z.B. bei mystipendium.de oder an der deiner Uni bei der Stelle für Forschungsförderung (oder einer ähnlich genannten).

Ansonsten wird es eher mau aussehen und die Arbeit das Einzige sein, um Geld hereinzubekommen. Ich habe einige Fälle von selbstfinanzierten Langzeitstudenten in meinem Bekanntenkreis, die das gut hinbekommen - aber semestermäßig inzwischen jenseits von Gut und Böse sind.

Aber das ist einfach ein so schlecht strukturiertes Feld, dass man da kaum einen sinnvollen und vor allem für dich passenden Rat geben kann. Der Bachelor hilft sicher bei der Jobsuche, du musst dann eben nur a) einen Arbeitgeber finden, der dich flexibel einsetzt und b) einen Studiengang, den du flexibel (und möglichst ohne Ansehen der Regelstudienzeit) planen kannst.

Persönlich würde ich dir ja zum Master raten, allein, weil da die Voraussetzungen für die Zulassung besser sind (wie gesagt: eine Zweitstudienbewerbung ist aufwändig und die Kontingente dafür sind sehr klein) und du so auch deiner schon vorhandenen Ausbildung nochmal einen neuen Dreh geben kannst.

Ich gebe aber zu, dass das nicht ganz einfach ist und dass es für diese Situation meines Erachtens keine Patentlösung gibt. Am besten lässt du dich vielleicht auch nochmal vom Studentenwerk bzw. der Studienberatung und der Arbeitsagentur beraten. Denn ich denke, in deiner Situation kann man sich gar nicht zu viel informieren.

Viel Erfolg und alles Gute!

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Roselove4 
Fragesteller
 02.07.2017, 07:12
@Ansegisel

Vielen Dank,  wünsche dir auch alles Gute. Ich werde mich mal über Master Studiengänge informieren, die mir vielleicht ein "etwas" anderes Arbeitsfeld eröffnen.

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An deiner Stelle würde ich das jetzige Studium der Sozialpädagogik beenden. Damit ist wenigstens eine Sache erfolgreich erledigt. 

Dann würde ich eine Tätigkeit ergreifen, die so halbwegs Spaß macht, und nur Teilzeit arbeiten, und berufsbegleitend ein Zweitstudium anfangen. Das ist nicht so stressig und du hast höhere Einkünfte als wenn du nur Bafög oder eine andere Zulage hast.

Du solltest mindestens deinen Bachelor machen oder bestenfalls noch einen Master anhängen. Du musst ja nicht unbedingt in diesem Beruf arbeiten. Du könntest mit einem Bachelor im Sozialpädagogik-Studium in vielen anderen Berufen arbeiten wie z.B. als Verkäuferin, oder als Erzieherin.

Wenn du mit dem Studium jetzt aufhörst und ein Zweitstudium anhängst, hast du deinen Bachelor erst in etwa 4 Jahren und einen Master erst in 6 Jahren. Du würdest viel Zeit verlieren und hättest den Master erst mit 32.

Mit 26 ist es sowieso schon sehr spät wenn man da noch im Studium ist. Viele haben ihren Bachelor schon mit 22 oder 23.