Zitat ETA HOFFMANN?

2 Antworten

N´Abend.

Ich habe E.T.A. Hoffmann im Bücherregal. Bei ihm mischen sich aus meiner Sicht Widerstand gegen die entmündigende Dumpfheit der >Restauration< und impulsive Sinnlichkeit einer, nach Erfahrungstiefe suchenden Romantik als individuelle Forderung nach Selbstentfaltung und -erfahrung zur spöttischen Widerspenstigkeit eines unverwüstlich trotzigen Jungen gegen die Denk- und Erfahrungsverbote eines indoktrinierenden Anspruchs von Obrigkeit auf die, aus ihrer Sicht, regelkonforme Definition menschlichen Wollens und Sollens.

Nun gibt es den alten Spruch, dass Philosophen schlechte Schriftsteller (Poeten) und Schriftsteller (Poeten) schlechte Philosophen sind. - Den einen mangelt es an rational-analytischer Denkdisziplin, den anderen an der Fähigkeit, auch die nicht-rationalen Prägungskräfte menschlichen Strebens zu erfassen und zu formulieren. Da ist was dran.

Diese Textpassage selbst kenne ich nicht - man kann ja auch nicht alles kennen oder im Gedächtnis behalten.

Ich vermute aber, dass es dir eher um eine Verständnishilfe zu dieser Formulierung geht - unabhängig von der Biographie Hoffmanns.

Da kann ich vielleicht weiterhelfen: So wie Hoffmann gezwungen war, sein persönliches Fühlen und Denken vor der >Restauration< und ihrem repressiven Druck zu verbergen und quasi " zwei Gesichter" zu zeigen - ein individuelles, ein öffentliches, also in der Öffentlichkeit unter dem entsprechenden Konformitätsdruck nicht er selbst sein zu können, sondern diametral entgegengesetzte "Rollen" spielen und "verschmelzen" zu müssen, so sehr ist uns dieser Zustand aus den komplexen, teilweise fast schizzophren anmutenden Anforderungen an unsere sog. "Rollenambiguität" in unserem Lebensalltag doch eigentlich nur zu gut bekannt.

Man nennt dies auch eine "ambivalente" Gefühlslage.

Hoffmann beschreibt also weniger ein philosophisches als vielmehr ein psychologisches Problem, wo zwischen Anpassungsdruck und Selbstbestimmungsbedürfnis am Ende das "reale, weil unverfälschte Ich" verloren geht.

Gruß

dir hoffmann sollte sich bemühen, mal klartext zu reden.

kein mensch ist das, so wie er erscheint. er ist immer ein trugbild seines wahren menschseins!

Woher ich das weiß:Hobby – Wo liegen die Ursachen für das, was in der Welt passiert?
emily2710x 
Fragesteller
 28.12.2019, 03:57

Was ist die Bedeutung des Zitates?

0
nowka20  28.12.2019, 18:27
@emily2710x

nochmal, extra für dich:

kein mensch ist das, so wie er erscheint. er ist immer ein trugbild seines wahren menschseins!

0