Würdet ihr euren Eltern helfen wenn sie kein deutsch sprechen?

7 Antworten

Das hängt von den Umständen ab.

Wenn meine Eltern mir in hohem Alter (z. B. 70- oder 80-jährig) ins Ausland gefolgt wären, dann würde ich nicht mehr erwarten, dass sie die Sprache noch gut genug lernen würden, um sich in besonderen Alltagssituationen sprachlich zurechtzufinden. Das Arztgespräch ist zwar etwas, was im Alltag jederzeit vorkommen kann, aber es geht um etwas Wichtiges, die Gesundheit. Man möchte natürlich nicht missverstehen, was der Arzt sagt, und man möchte selbst auch nicht missverstanden werden. In diesem Fall würde ich ihnen selbstverständlich helfen, oder ich würde, wenn ich selbst krank oder aus anderen triftigen Gründen verhindert wäre, eine Begleitung besorgen, die beide Sprachen spricht.

Bei dir klingt mir das aber eher danach, als ob deine Eltern schon lange in Deutschland leben, sich aber nie bemüht haben, Deutsch zu lernen. Das ist ganz allein ihr Problem. Es gibt Deutschkurse an der VHS und in anderen Institutionen, und wenn deine Eltern nicht gerade ein biblisches Alter haben, können sie die auch jetzt noch besuchen. Sie müssen ja nicht perfekt Deutsch sprechen. Aber ein A2-Niveau zu erreichen, muss jedem möglich sein, der – nennen wir es mal so – „nicht von allen guten Geistern verlassen ist“.

Jemand anderes hätte deine Mutter begleiten können, der/die deutsch spricht. Du wirst auch nicht jedes Mal krank sein, wenn sie dich darum bittet. Ihr könnt vereinbaren, zu welchen Zeiten du die Möglichkeit hast, sie zum Arzt zu begleiten. Ich selber mache das bei und mit meiner Mutter auch so. Sie legt ihre Termine möglichst so, dass ich sie begleiten kann. Und da geht es mal nicht um die fehlende Sprache, sondern weil meine Mutter so gut wie taub ist. Für mich ist das selbstverständlich. Sie hat sich jahrelang um mich gekümmert, als ich klein war, jetzt ist sie dran, dass ich mich um sie kümmere, wenn sie mich braucht. Was ich damit meine: wenn die Eltern einen brauchen, dann ist zumindest für mich das selbstverständlich, dass ich helfe! Wie du das siehst? Keine Ahnung. Ich finds traurig, dass du das hinterfragst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mein "Lebensbuch" erweitert sich täglich durch Erfahrungen.
Das geht seit Jahren so.

Wenn sie seit jahren noch kein deutsch sprechen. Dann haben sie dieses recht verwirkt.

Ja es ist nicht einfach ne sprache zu lernen. Aber nach jahren in einem land sollte man durchaus fähig sein die sprache auf einem halbwegs soliden level zu sprechen.

mal aus interesse: Wieviele deutsch kurse hat sie denn besucht?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigene Kinder.
bodenlos908 
Fragesteller
 29.04.2024, 12:34

Nur eine und das wo wir klein waren

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wie lange lebt dei schon hier?

soll gefälligst Deutsch lernen, wenn sie hier leben will!

bodenlos908 
Fragesteller
 29.04.2024, 12:34

32 jahre

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horribiledictu  29.04.2024, 13:02
@bodenlos908

dann dürfte eigentlich bis auf einen Akzent keine Probleme mit Deutsch bestehen!

ich hatte mal eine Patientin, die war fast 20 Jahre hier und verstand auf Deutsch grad noch "wie heißen Sie?", aber bei der Frage nach der Adresse stieg sie schon aus... war aber natürlich schon eingebürgert - wahrscheinlich wegen der "guten Integration"...

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Das würde für mich sehr davon abhängen, wie lang sie schon im Land sind und warum sie kein Deutsch können. Ab einem gewissen Zeitpunkt würde ich ihnen, wenn es nicht echt en Ausnahmesituation ist, einfach nur noch Flyer für Deutschkurse in die Hand drücken und nein sagen.