Würdest du dich (als Arbeitnehmer/in) für deine Arbeit "aufopfern"?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Als jemand der das früher genau so gemacht hat: NEIN nie wieder.

Du kriegst es nicht gedankt. Es kann dir sogar am Ende selbst um die Ohren fliegen, ist mir schon passiert.

Studentin2001 
Fragesteller
 05.07.2022, 19:45

Wie und warum ist es dir um die Ohren geflogen?

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ThiloFinscher  05.07.2022, 19:51
@Studentin2001

Mit meiner direkten Vorgesetzen war ich auf Du Basis. Es gab mal einen Notfall bei welchem ich von ihr angefleht wurde trotz Krankheit in die Firma zu kommen, da das vorliegende Problem nur ich lösen konnte.
Weil wir gut miteinander waren habe ich es gemacht.

2 Jahre später wurde Ihr Chef ausgewechselt und der neue hatte den Auftrag die Belegschaft auszudünnen.

Mir wurde vorgeworfen das ich nicht richtig krank war und blau gemacht hätte. War vor dem Tag Krank und danach dann auch.

Hat meiner direkten Vorgesetzen viel Mühe gekostet das zu kitten.

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Peacebringer  05.07.2022, 19:46

Stimmt.

Wenn man das ein Mal macht, erwartet man, dass man das ständig macht und wenn nicht, wird man niedergemacht...

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Hab ich gemacht, hat mich kaputt gemacht und würde ich nicht wieder machen ^^.

Reguläre Arbeitszeit 10-18 Uhr..

Bin ungelernt, Queereinsteiger..sagen wir ging Richtung Verkauf War aber immer in meinen Jobs mehr oder weniger "Chef" weil sehr gute Arbeit für wenig Geld ^^.

Chefs in Urlaub, Kollehginnen ausgefallen, Shops teilweise geführt, alle ersetzt, manchmal von 6 Uhr früh bis nachts um 2 gearbeitet um alles zu schaffen und damit alle zufrieden sind. Fast Insolvenz gehabt, Krisen sind da um sie zu bewältigen...gemeinsam haben wir es dann geschafft und uns von fast Pleite wieder zu schwarzen Zahlen zu arbeiten...

Da ich nur Arbeiten kannte, als ich mal Hilfe brauchte vom Amt lachend und spottend weggeschickt worden bin ("Suchen sie sich ne Arbeit wo sie mehr verdienen oder nehem sie oben noch nen 1€ Job an"..."Wir müssen alle Arbeiten"...) hab ich alles getan um den Laden und meine Arbeit zu retten. Quittung hab ich kassiert...aber andererseits bin ich durch den "Systemabsturz" endlich aufgewacht und weis jetzt das ich mein Leben selbst in die Hand nehmen kann...

Ich bin keine, die bei Problemen das Handtuch wirft...sondern das Problem in Angriff nimmt..

Ohne diese Zeit, wäre ich nicht da wo ich jetzt bin, sondern immer noch die treudoofe, nette, günstige Arbeiterin, die fünf Leute ersetzt und die Cheffs ohne Sorgen die Geschäfte laufen lassen können, während sie in Urlaub fahren.

Hobbies hatte ich nicht, war Arbeiten, Familie hat ich nicht mehr viel und die scheren sich nicht um mich...

Ja, war doof, aber wie gesagt, kannte ich nicht anders. War Lehrgeld und mittlerweile find ichs gut, das alles so gekommen ist. Manchmal muss man erst ganz unten sein um zu sehen wer und ob einer neben dir liegt, wer oder ob einer dir die Hand hinhält....

Jetzt weis ich, eggal was kommt, egal wie tief ich falle...ich schaffs wieder aufzustehen...alleine...und das ist auch gut so..denn nur die harten kommen in den Garten ^_^

Studentin2001 
Fragesteller
 05.07.2022, 21:13

Sehr gut! du bist viel besser als die Luschies, für die du gearbeitet hast!

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verreisterNutzer  05.07.2022, 22:03
@Studentin2001

Danke ^^. Gehören aber immer Zwei dazu ^^. Hätte ja vorher was sagen können...und hatte immer solche Cheffs ^^. Man muss erst klar sehen...auch wenn der Kopf weiss das man doof ist und sich ausbeuten lässt, das nützt nur, wenn man davon auch überzeugt ist ^^. Ist ja aber gut gegangen...und mal sehen wohin die Reise führt ^^.

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Studentin2001 
Fragesteller
 05.07.2022, 22:27
@verreisterNutzer

Bei mir hat mein Freund nachgeholfen, "Du willst doch nicht allen ernstes kostenlose Überstunden machen" + ernster Blick hat gereicht, dass ich mir da mal tiefgreifende Gedanken zu gemacht habe ;)

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verreisterNutzer  05.07.2022, 22:38
@Studentin2001

Bei mir leider nicht ^^...ich wusste das es beschert ist..deswegen hab ich das "kostenlos" weggelassen ^^...Da ich ja keine Überstunden machen sollte vom Cheff, und teilweise Rüge bekommen hab, hab ich eben die Sachen gemacht die man nicht nachprüfen konnte (also Regale auffüllen, Stapel sortieren...)...ich hätte nur sagen müssen, das ich alleine nicht teilweise zwei Läden führen kann und 5 Leute vertreten ohne Überstunden ^^...aber entweder wars meine Dummheit, mein Stolz oder mein Kampfwille...denke ne Mischung (ne ungesunde) von allen ^^. Tja, dann hat der Körper und Geist aufn Tisch gehaun...das war dann das Einzige, was geholfen hat ^^.

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Macht jeder mehr oder weniger...

Nennt sich überstunden.

Wobei die jedoch den Vorteil haben, dass wenn man zuviele und irgendwann die Schn***** voll hat, kann man sie nehmen und der AG kann kaum was dagegen machen...

Studentin2001 
Fragesteller
 05.07.2022, 19:46

Ich mache keine unbezahlten Überstunden, nicht mal 5 Min länger, nicht eine Einzige.

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Peacebringer  05.07.2022, 19:47
@Studentin2001

Hat gewisse Vorteile...

Man kann Freitags oder so früher gehen, wenn die anderen noch arbeiten müssen oder wenn andere sagen, dass die Arbeit gut gemacht werden kann und man "nur" etwas länger arbeiten müsste, kann man sagen, dass alle von der Abteilung fast 100 Überstunden haben und es denen unter die Nase reiben und hat sehr viel bessere Verhandlungspositionen...

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Jein. Aufopfern sicher nicht…ich kann Überstunden ja abfeiern, soll aber auch nicht so viele machen.

Ich habe, weil wir Personalmangel hatten, Aufgaben übernommen, die nicht meine sind und das wurde dann als selbstverständlich genommen. Als ich das zurück gefahren habe nachdem wir wieder genug Leute waren, hat die Chefin das verstanden, aber Kollegen waren zum Teil knatschig . Ich habe aber gesehen, dass meine eigentliche Aufgabe zu kurz kam.

Was ich im Laufe meines Berufslebens allerdings lernen musste, war Nein zu sagen.

Was ich schwieriger finde ist, dass meine Chefin (sie ist die Kita-Leitung, daher selber auch angestellt) das mit dem Feierabend machen nicht so raus hat und ich dann den Dienstplan sonntags bekomme oder irgendwelche Anfragen, wenn ich Feierabend habe oder krank oder im Urlaub bin.

Da würde ich mir weniger Aufopferung von ihr wünschen und dass sie mal Feierabend macht, wenn sie zu Hause ist.

Also ich zb mache sehr viel aber weil es mir Spaß macht also kein Druck oder so sondern mein Vergnügen

Studentin2001 
Fragesteller
 06.07.2022, 22:24

Dann ist das sehr schön aber kein "aufopfern" ;)

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