Woran sieht man, daß eine Taube krank ist? Frage?

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Als Vogel, also als Beutetier, wird diese versuchen ihre Erkrankung solange wie möglich zu verstecken.

Wenn diese aufgeplustert und apathisch herumsitzt, ist die Erkrankung vermutlich bereits fortgeschritten.

Grundsätzlich gilt: eine gesunde Taube ist aufmerksam, hat ein glattes Gefieder und einen wachen Blick, lässt einen Menschen nicht besonders nah an sich heran, reagiert sofort auf laute Geräusche oder schnelle Bewegungen und fliegt kraftvoll und sicher auf.

Jetzt in der kalten Jahreszeit plustern Tauben auch mal, um sich vor der Kälte zu schützen, aber wenn man sich ihnen nähern kann, ohne dass sie weg fliegen, sondern sie einfach sitzen bleiben oder maximal ein paar Schritte weg gehen benötigen sie Hilfe. Dann aufheben, mitnehmen und nach einer Pflegestelle schauen, die sie übernehmen kann. Richtige Anlaufstellen dafür: Taubenschutzvereine, Facebook-Gruppe Tauben-Notfallmeldung- Das Original. Falsche (!) Anlaufstellen: Taubenzüchter, irgendwelche Tierärzte (müssen vogelkundig (mit der Zusatzausbildung für Vögel) sein, damit nicht falsch behandelt oder sogar unnötigerweise eingeschläfert wird), die meisten Tierheime. Zum transportieren reicht ein Stoffbeutel (darin kann man sie gut und auffällig transportieren) oder einfach in die Jacke tun oder bis nach Hause oder bis man was anderes organisiert hat in der Hand halten. Nicht alleine lassen, um einen Karton oder so zu holen, bis man wieder da sein kann ist das hilfsbedürftige Tier wahrscheinlich nicht mehr auffindbar. Und erstmal kein Futter und kein Trinken geben. Generell gilt: Direkt mitnehmen oder falls das überhaupt nicht geht, weil man z.B. eine Vogelphobie oder so hat, zumindest vor Ort bleiben, bis wer anderes da sein kann. Denn in sehr vielen Fällen, in denen eine hilfsbedürftige Taube nur gemeldet und nicht gesichert wird ist es so, dass wenn jemand anderes da ist, sie dann nicht mehr auffindbar ist oder nur noch tot aufgefunden wird. Bekomme es leider tagtäglich mit. Sie sind vielen Gefahren schutzlos ausgeliefert. Anderen Tieren wie Hunde, Katzen, Greifvögel, Rabenvögel usw., Autos, Taubenhasser usw. Zu dieser Jahreszeit kommt noch die Kälte hinzu. Zuhause kann man sie dann in einem Handtuch-Nest (gerolltes Handtuch zu einem Donut geformt) in einem Karton mit Luftlöchern von innen nach außen unterbringen und ausbruchssicher verschlossen in einen ruhigen und dunklen Raum stellen, erstmal ohne Futter und ohne Wasser und an Experten (genannte Facebook-Gruppe und Taubenschutzverein in der Umgebung) wenden.

Hier nochmal eine ausführliche Auflistung.

Tauben, die Hilfe benötigen:

  • Verletzte Tauben (kann z.B. nicht mehr fliegen oder laufen, blutet ggf. sogar)
  • Neurologisch auffällige Tauben (wirkt z.B. orientierungslos, taumelt, torkelt, fliegt nur unsicher kurze Strecken, kippt vorn über, hält den Kopf komisch oder fällt beim Laufen um)
  • Stark aufgeplustert Tauben, die keine oder nur eine geringe Fluchtdistanz haben und nur kurz, flach und/oder kraftlos auffliegen können
  • Bodennah dösende bzw. auf dem Boden „schlafende“ Tauben
  • Tauben, die Probleme bei der Futteraufnahme haben (kann zwar danach picken, trifft aber nicht gezielt oder lässt es wieder fallen oder sitzt längere Zeit regungslos an der Futterstelle ohne Futter aufzunehmen)
  • Tauben, die sich zurück ziehen, d.h. in Ecken, Hauseingänge drücken, unter Autos, Marktständen, Gebüsche verstecken usw.
  • Tauben mit verschnürten Füßen
  • Tauben, die sich nicht normal fortbewegen können, sondern am Boden überwiegend liegen, ein Bein schonen / gar nicht nutzen, stark humpeln, deren Flügel stark hängt oder über den Boden schleift
  • Jungtauben, die flugunfähig am Boden sitzen oder nur flach über den Boden flattern können - egal, ob Stadt- oder Wildtaube. Tauben haben grundsätzlich keine Ästlingsphase, wie sie z.B. von Amseln bekannt ist. Jungtauben verlassen flugfähig das Nest. Zwar versorgen Alttauben teilweise ihre Jungen noch am Boden, diese sind aber leichte Beute. Vor allem im Winter ist schnelle Hilfe erforderlich, weil die oftmals noch nicht vollständig befiederten Tauben in der Kälte schnell auskühlen und erfrieren
  • Rassetauben mit Häubchen, „Frisur“, außergewöhnlicher Färbung, befiederten Beinen und Füßen. Sie haben in der Stadt wenig bis keine Überlebenschancen
  • Eine auffallend zutrauliche Taube, die vor dem Menschen nicht flieht und ggf. die Nähe von Menschen sucht oder diesen ggf. sogar gezielt anfliegt. Solch zutrauliche Tauben landen leider früher oder später bei den falschen Menschen und werden verletzt oder getötet. Vermeintlich „zutrauliche“ Tauben, die vor dem Menschen nicht oder kaum fliehen, können dieses Verhalten auch aufgrund einer Krankheit zeigen. Auch diese Tauben benötigen Hilfe.

(Quelle: Datei aus der FB-Gruppe Wildvogelhilfe-Notfälle)

Bei Tauben, die nicht fliegen können gilt, wie oben bereits erwähnt: Sichern, mitnehmen und nach einer Pflegestelle schauen. Geeignete Anlaufstelle dafür: Facebook-Gruppe Tauben-Notfallmeldung- Das Original. und örtlicher Taubenschutzverein.

Bei Tauben, die allerdings noch gut fliegen können, aber z.B. verschnürte Füße haben gilt: Nicht selbst versuchen zu fangen, sondern dies einer erfahrenen Person überlassen (die Sichtung der Taube dazu in der erwähnen FB-Gruppe und dem örtlichen Taubenschutzverein melden). Jeder misslungene Fangversuch macht sie scheuer, was es dem erfahrenen Fänger schwieriger macht die Taube zu fangen, um ihr helfen zu können.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob eine Taube Hilfe benötigt kannst du ebenfalls einen Beitrag in der erwähnten Facebook-Gruppe posten und nachfragen, ob sie Hilfe benötigt. Dazu ein Bild der Taube, Informationen zum Zustand usw. dazu posten. In der Gruppe doe Fragen beantworten und den Gruppenregeln zustimmen, damit die Beitrittsanfrage angenommen wird.

Wenn du kein Facebook hast und auch keins machen möchtest, kannst du Menschen in deinem Umfeld (Familie, Freunde, Nachbarn, Bekannte, Arbeitskollegen, Klassenkameraden, ...) fragen, ob sie einen Beitrag für dich in der Gruppe posten und die Informationen an dich weiterleiten können.

Falls du keine hilfsbedürftige Taube, sondern einen anderen Vogel findest, ist die Gruppe Wildvogelhilfe-Notfälle die richtige Anlaufstelle. Für andere Wildtiere die Gruppe Wildtier-Notfälle.

Vermutlich wenn sich ihr Verhalten von den anderen merkbar unterscheidet.