Wo war die Lebensqualität im 19. Jahrhundert besser? Europa oder Nordamerika?

10 Antworten

Definitiv in Amerika. Das man den Ureinwohnern das Land unterm Arsch weggeklaut hat,war natürlich grosser Mist. Aber die Schießereien u tödlichen Streits,gab es tatsächlich viel weniger,als man in den Western immer sieht .

Von Experte Udavu bestätigt

Die Lebensumstände waren faktisch etwas verschieden, aber qualitativ ungefähr vergleichbar: Die Nahrungsproduktion war ohne industrielle Mittel mühselig. Die Ernten wurden nicht selten komplett vernichtet durch Schädlinge und Schlechtwetter. Krankheiten konnten auf beiden Kontinenten nur sehr unzureichend behandelt werden (z. B. Zahnschmerzen aufgrund von Karies konnte nur mit Ziehen des Zahns kuriert werden). An nicht direkt tödlichen Wunden starb man häufig aufgrund von Infektion.

In Europa gab es vorindustriell schon sozial unterschiedliche Schichten. In den USA mit der Industrialisierung auch, aber eben aufgrund der Industrialisierung.

Wenn du von Lebensqualität sprichst, verstand man damals das Wort überhaupt nicht. Heute musst du es sogar definieren, was du unter "damaliger Lebensqualität" überhaupt verstehst. M. M. n. lässt sich die Frage so allgemein, wie sie gestellt ist, nicht beantworten. Die Geschichtsbücher halten bedeutende Ereignisse fest; mehrheitlich Kriege natürlich, aber auch die Schaffung eines Schulsystems und oberflächlich staatspolitische Dinge. Du müsstest also schon die Geschichte dieser Kulturregionen vertieft studieren, um auf der Ebene des sozialen Zusammenlebens wirkliche qualitative Unterschiede ausmachen zu können.

Es war regional extrem unterschiedlich in Europa. Es gab Länder und Regionen, wo es den Menschen sehr schlecht ging. Niemand wandert freiwillig aus, wenn die Lebensumstände sich dadurch verschlechtern würden. Ich weiß, dass es im Schwarzwald im 19. Jahrhundert zu Hungeraufständen kam. Damals wanderten viele Menschen dort aus, unter anderen nach Siebenbürgen (heute Rumänien) und in die USA.

In Norddeutschland gab es am Ende des 19. Jahrhunderts mehrere Jahre hintereinander mit sehr schlechten Ernten, damals sind Verwandte von mir in die USA und nach Südafrika ausgewandert. Von meinen Großvater starben 3 Geschwister in der Zeit an Unterernährung (Auszerrung steht im Kirchenbuch als Todesursache).

Sehr entscheidend in Nordamerika war immer die Versorgung mit Nahrungsmitteln. Wenn die Ernte schlecht war oder man auf einem Land anbaute, das nicht genug Erträge brachte, ist man schlichtweg verhungert. Abgesehen von diversen Krankheiten, die man in der Einöde nicht behandeln konnte. Zu diesen Punkten kommen dann noch die von dir aufgeführten. M. E. war es in beiden Lebensformen nicht einfach.

Europa war zwar moderner was Industrialisierung usw. betrifft, aber dafür gab es Kinderarbeit in Fabriken, Menschen lebten in Großstädten auf engstem Raum, Tuberkulose und Cholera verbreiteten sich

Das war in Nordamerika auch nicht sehr viel anders. Die meisten Menschen lebten in den Großstädten der Ostküste oder im Mittleren Westen, wie New York, Chicago, Boston usw..