wissen ist macht was wären da contra und pro Argumente ?

3 Antworten

Wird auch mal in Game of Thrones angesprochen.

Lord Baelish steigt ein mit 'Wissen ist Macht', Cersei Lannister kontert mit 'Macht ist Macht'.

Ihres ist weniger elegant, aber durchaus situationsangepasster und ich mag ganz gerne, wie sich die beiden Charaktere in dieser Situation selbst Charakterisieren, durch diesen einen Satz. Er, der brillante Taktierer mit Wissen und kleinen Geheimnissen, sie, eher die 'Macherin', die weniger Elegant aber eben durchaus effektiv handelt.

Kurzum: Beides hat seine Berechtigung. Durch Wissen kann man Menschen manipulieren, wie man es will, man kann sie dazu bringen irgendetwas zu machen, was sie eigentlich nicht wollen, weil man um ihre dunkelsten Geheimnisse weiß. Menschen an sich sind vor anderen Menschen darauf bedacht ihre Maske zu wahren und dementsprechend ist 'Wissen' oder die Androhung, dass Geheimnisse allgemeines Wissen werden könnten, manchmal die schlimmste Angst, denn soziale Ächtung ist etwas, das niemand erleben will, zumal sie, bezogen auf Game of Thrones, wohl auch mit dem Tod verbunden sein kann.

Wenn du dich allerdings in einer Fantasywelt befindest und tatsächlich das große Ganze im Blick haben willst, dann muss ich Cersei recht geben, wenngleich es weniger elegant klingt. Macht ist Macht. Wenn du ein Schwert hast, dann kann dein gegenüber in einer archaischen Welt so viel Wissen, Gold oder was auch immer haben, wie er will, das bringt ihm im Endeffekt überaus wenig gegen kalten, blanken Stahl.

Oder, um Lord Varys Rätsel anzusprechen:

„In einem Raum sitzen drei große Männer, ein König, ein Priester und ein reicher Mann mit seinem Gold. Zwischen ihnen steht ein Söldner, ein Mann niederer Abstammung und von bescheidenem Verstande. Jeder der Großen bittet ihn, die anderen beiden umzubringen.
Töte sie, sagt der König, denn ich bin dein rechtmäßiger Herrscher.
Töte sie, sagt der Priester, denn ich befehle es dir im Namen der Götter.
Töte sie, sagt der reiche Mann, und all dieses Gold soll dein sein.
Wer überlebt und wer stirbt?“

Kurzum: Wissen kann einem zum Vorteil gereichen und es kann verwendet werden, um Macht zu erlangen. Doch Wissen allein ist keine Macht.

Ich sehe da weit und breit kein Contra-Argument. Wer nichts weiß, ist massiv von anderen abhängig und muss glauben, was man ihm erzählt, weil er unfähig ist, den Wahrheitsgehalt zu prüfen.

BeviBaby  18.04.2021, 14:37

Wer nichts weiß, aber ein Schwert/Gewehr hat, kann den, der weiß problemlos niedermähen.

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Genitiv67  18.04.2021, 14:40
@BeviBaby

Nicht zwangsläufig. Und er kanns auch nur benutzen, weils Klügere gibt, die es erfunden haben. Reparieren kann ers auch nur, wenn er die Technik soweit begreift und das Wissen hat, mit Werkzeugen umzugehen. Anderenfalls läuft er bald mit ner Holzkeule durch den Wald. Außerdem können Klügere vorbauen und sich hinreichend schützen. Waffen funktionieren nur für Dumme als annehmbare Lösung für Probleme.

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BeviBaby  18.04.2021, 14:45
@Genitiv67

Das Problem ist aber, dass man im Anfang tatsächlich die archaische Herrschaft des Dummen hat. Und dass der Dumme durchaus weit gekommen ist.

Der Kluge braucht im Endeffekt die Protektion und Versorgung durch den Dummen, während er an seinen großartigen Erfindungen arbeitet. Anders gesagt: Wenn der Oberarzt die Putzfrau nicht hat, kann er auch keine Herztransplantation durchführen (sehr sehr bildlich gesprochen).

Es kommt drauf an, wie die Frage gemeint ist, dementsprechend denke ich wir reden etwas aneinander vorbei und es bezieht sich auf den Einzelfall. Doch im Endeffekt kann der Dumme den Klugen auch mit einem dicken Ast totschlagen, den er zur Keule funktioniert hat. Und wenn du den 1-er Studenten und den grenzdebilen Footballspieler in einen Raum sperrst und ihnen erklärst sie sollen einander töten, dann hilft einem körperliche Kraft mehr, als Intelligenz. Und ich würde spontan auch sagen, dass das der Fall ist, wenn ein Puma auf dich zurennt und du nicht ausweichen kannst.

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Genitiv67  18.04.2021, 14:48
@BeviBaby

Das ist kein Problem. Der Kluge ist nicht allein auf weiter Flur. Du konstruierst dir unrealistische Szenarien für deine Argumentation. Finde ich ziemlich unklug. Wir reden nicht aneinander vorbei.

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Wissen ist die Basis, das man eben nicht manipuliert werden kann so schnell.

Ein schlichter Bürger lässt sich durch Versprechungen leicht hinter die Tanne führen, was mit aufgeklärten Menschen wohl nicht so einfach ist.

Wissen ist auch Kapital und somit sind damit Höhen zu erreichen, welche schlichte Gemüter sich nur erträumen können. Soviel dazu, dumme Menschen lassen sich leicht manipulieren und in einen Krieg treiben, die Wissenden hatten es allerdings im letzten Weltkrieg nicht einfacher, die mussten umziehen ins KZ und die meistern von ihnen haben es leider nur durch den Schornstein verlassen. So sieht es aus, daran ändert auch nichts daran, das diese Frage hier schon ein halbes Jahr steht und keine Beachtung gefunden hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung