Wirkleistung mit Multimeter messen?
Hallo zusammen,
wenn ich an einer klassischen Leuchtstoffröhre an den Glühkathoden messe (1. Kontakt und 4. Kontakt das Voltmeter dran halte und außerdem mit einem zweiten Multimeter den Strom messe, dann habe ich als Produkt die reine Wirkleistung, ist das korrekt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtstofflampe#/media/Datei:Leuchtstoffröhre.svg
Das Vorschaltgerät (KVG/EVG) spielt ja dann keine Rolle mehr, weil ich ja erst dahinter die Spannung messe, so denke ich.
Sprich es müsste der gleiche Wert rauskommen, wenn ich den Strom messe, die Spannung vor der Drosselspule abgreife und dann noch mal den cos phi rechne, wenn ich diesen durch einen cos phi Messer ebenso herausgefunden habe.
Kann das leider nicht ind er Praxis so messen, aber ich stelle es mir zumindest so vor :).
1 Antwort
Wenn man Strom und Spannung misst und multipliziert, erhält man die Scheinleistung, dann dort geht ja die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom nicht ein. Um die Wirkleistung zu bestimmen, muss man mit cos(phi) multiplizieren.
Energiezähler bewerten Spannung und Strom gleichzeitig, sie bewerten die Wirkleistung.
An einem ohmischen Widerstand ist Strom und Spannung in Phase. Und die Leuchtstofflampe (nur das Leuchtmittel ohne Vorschaltgert) ist doch ein ohmischer Verbraucher, also ohne cos phi? Also die Antworten helfen bisher nicht. Hoffe ihr könnt hier noch nachliefern.
Die Leuchtstoffröhre als ganzes ist mit der Drossel in Reihe geschaltet. Deshalb ist der dadurch fließende Strom gegenüber den 230V in der Phase verschoben, also enthält der Strom auch die Scheinleistung. Nur mit der Spannung an den Glühfäden und der dort abfallenden Spannung kann man die Wirkleistung der Glühfäden messen.
@Weckmannu , ich hatte ja geschrieben, dass ih an an Klemmen der Röhre der Röhre die Spannung abgreifen will. Ist meine Theorie also so korrekt?
Nein, der Strom mit Phasenverschiebung fließt ja nicht nur durch die Drossel, sondern auch durch die Leuchtstoffröhre. Beide sind doch in Reihe geschaltet.
Wenn du dir ein Oszilloskop ausleihen kannst, würde ich das mal messen. Damit du das besser erkennen kannst. Für den Strom benötigst du jedoch noch einen niedrigen Ohmschen Widerstand.
@citkid Laut Deiner Aussage sind also Strom und Spannung an einem ohmischen Widerstand gemessen nicht in Phase? Das würde die Physik/Elektrotechnik für mich auf den Kopf stellen. Die Phasenverschiebung ergibt sich eigentlich nur an frequenzabhängigen Bauteilen wie Kondensatoren und Spulen. Sprich wenn Du einen Messfühler vor das Bauteil ansetzt und einen hinter das Bauteilt, also entweder direkt hinter die Spule oder sogar Spule + Widerstand.
Ich möchte das noch etwas unterstützen, damit es vielleicht noch deutlicher wird.
Das Voltmeter sieht nur die Wechselspannung die aktuell anliegt, nicht jedoch eine Phasenverschiebung. Oder anders gesagt im Voltmeter ist der Faktor Zeit(Zeitpunkt) nicht enthalten. Das Gleiche gilt für den Strommesser.
Im Energiezähler werden beide (Spannung und Strom) zur gleichen Zeit ermittelt.