Wieviele Megapixel hat ein 35mm Analogfilm?


16.07.2022, 17:43

4 Antworten

Es kommt auf den Film an, siehe in deinem Link den Gigabit-Film.

Hallo

das digitalisieren von Analogfilm ist technisch komplex weil man ein chaotisches System von Farbmolekülpunkten in 3-5 "dicken" Schichten übereinander in ein Raster umsetzen muss. Aber technisch werden 12500 DPI noch "sauber" gescannt und in sinnvolle Bildinformation umgesetzt, das sind ca 500 Linien mm. Man kann noch "tiefer" scannen bzw man kann jede Farbschicht einzeln scanen und hat dann 3x 12500DPI in Primärfarben. Die 12500DPI Scanner sind übrigens vor 30 Jahren auf denn Markt gekommen und inzwischen "Oldtimertechnik" mit schlechter Ersatzteillage, der Markt braucht/will selten mehr als 4500DPI

Kodak Vision3 50D REMJet Masterfilm hat mit ECN2 Spezialentwickler 800 Linen/mm Grenzauflösung bei MTF50 Messung. Nach dem umkopieren/transfer auf Printfilm bleiben davon maximal 500 Linien/mm übrig deswegen nehmen die meisten den Film nur zum "Aufblasen" auf 70mm oder Vista Vision Kino und natürlich für 16mm Filmarbeiten zb wie bei Breaking Bad. In der Praxis wird meist auf Vision3 250D gearbeitet der hat knapp 600 Linien/mm der 500D um 500 Linien/mm

Also mal kurz rechnen; der klassische 35mm 4 Perf Kinofilm hat 24mm Gate Breite und 18mm Höhe (Halbformat). Academy hat nur 22mm und Super 35 2 Perf um 25mm

24x800 > 19200 Linien Auflösungrenze bei der Aufnahme bzw 276MP Auflösung pro Frame

24x500 > 12000 Linien Auflösung bei der Wiedergabe im Kino bzw um 108MP pro Frame

24 x 12500LPI > 12000 Linien Auflösung bei Roland/Heil Trommelscan

aktuelle Kino Beamer können DCI4K also um 4100 Linen projezieren für einen 35mm Film bräuchte man dann 3 Beamer nebeneinander.

Die Praxis ist aber dass man von der Auflösungsrenze der Optiken ausgeht, da ist bei Cine Primes die Grenze bei S35 Spherical im Bereich von 400Linien/mm und bei Zooms im Bereich von 300Linien/mm

Also;

optisch sinnvolle Grenzauflösung bei S35 Cine Primes um 9600 Linen bzw um 70 MP

optisch sinnvolle Grenzauflösung bei S35 Cine Zooms um 7200 Linen bzw um 39 MP

optisch sinnvolle Grenzauflösung bei APSC Fotoptiken um 4800 Linen bzw um 18 MP

optisch sinnvolle Grenzauflösung bei APSC Kit Zooms um 3600 Linen bzw um 9 MP

Für Kleinbildformat einfach die Werte verdoppeln. Wobei ein Kodak Portra 160 hat um 400 Linien/mm Auflösung, ein Fuji C200 um 250 Linien/mm.

Achtung bei obigen Zahlen handelt es sich um Vollfarbbildpunkt (PPI/DPI) das ist nicht direkt auf RGGB Matrix Sensoren übertragbar die ca 25-35% Pixelüberschuss brauchen. Das heisst für eine 18MP Vollfarbauflösung braucht man um 24MP, bzw die Auflösung in Grün ist um 50% höher wie in Blau oder Rot

@IXXIac

tolle und technisch richtige Antwort. Aber leider beziehen sich die Angaben zum Auflösungsvermögen nur auf ideale Verhältnisse.

Beispiel SW Film:

die hohe Auflösung bei Linienpaaren schaffen sie nur bei hohen Kontrasten, im Idealfall (Optik mal ignoriert) wenn die eine Linie Schwarz und die andere weiß ist. Denn die „Bildpunkte“ Korn können nur binäre Werte haben, entweder schwarz oder weiß. Und dann bilden sie hohe Kontraste sehr gut ab.
bei Motiven mit weniger Kontrast sinkt die Auflösung erheblich, da die Mischwerte ge-dithert werden müssen, also über die Verteilung der schwarzen Körner geregelt wird.

Bei Farbe funktioniert das im Grunde genau so.

und im Kino macht das eh keinen Unterschied, da hier der Betrachtungsabstand meist mehr als die halbe Bilddiagonale beträgt und unsere Augen eh nicht mehr als 600-800 ppi auflösen können bei idealem Abstand. In sofern reicht für normales Kino eine weit geringere absolute Auflösung.

Real betrachtet liegen KB negative (24x36mm) wohl so um die 4-12MP wenn die ganze Kette sehr gut abgestimmt ist, je nach Filmstock.

35MM-FILM

Dieses Format wird im Kino verwendet. Die Herstellung eines Filmes auf 35mm ist sehr aufwendig und kostspielig, weil das Material sehr teuer ist und die Bearbeitung nur in speziellen Labors durchgeführt werden kann.

Für gewöhnlich filmt man auf Negativmaterial.

Die Auflösung beträgt 2,4K, also 2 400 000 Bildpunkte.

Das Bildformat bei der Aufnahme des Negativs ist 22x16mm. Bei der Vorführkopie kommt die Tonspur hinzu, weshalb das Bildformat auf 21x15,3 schrumpft.

*VORTEILE: professionelle Qualität in jeder Hinsicht

*NACHTEILE: extrem teuer und aufwendig, im Amateurbereich darum eigentlich nicht verwendbar

https://www.jungefilmszene.de/filmemachen/praxis.php?id=107&k=7