Wie viele Geräte kann ich an eine Steckdose anschließen?

7 Antworten

Das kann man pauschal so nicht beantworten. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab.

-- mit wieviel Ampere ist die Steckdose abgesichert?

-- wie hoch ist die Summe der Einzelströme der angeschlossen Geräte?

An den Geräte steht normalerweise immer die Leistung des Verbrauchers in Watt (W) oder Kilowatt (KW). Addiere diese Werte und errechne durch folgende Formel die Höhe der Stromstärke in Ampere

I=P/U wobei P die Leistung in Watt ist und U Die Spannung in Volt, also normalerweise 230 Volt.

Beispiel: Deine Kaffemaschine hat 1000 Watt Leistung, eingesetzt in die Formel ergibt sich:

I= 1000Watt / 230Volt = ca.4,35 Ampere

In der Regel ist eine Steckdose mit 16 Ampere abgesichert, d.h. bei einem Strom über 16 Ampere fällt die Sicherung.

Denke nur daran das wahrscheinlich mehrere Steckdosen oder Lampen über diese Sicherung laufen, die dann auch mit eingerechnet werden müssen.

Knowledge  07.08.2007, 08:15

Lola, deine Formel gilt leider nur für Gleichströme (übrigens ist da P = U x I einfacher); und die "Hausspannung" ist meist 230 V ~. Bei Wechselströmen musst du die Phasenverschiebung (cos Phi) zusätzlich als Faktor in die Multiplikation einbeziehen.

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fourseasons  07.08.2007, 08:37
@Knowledge

nicht zu Vergessen Induktionsströme, Leitungs- und Übergangswiderstände, Spannungsschwankungen etc...

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Lola60  07.08.2007, 09:12
@fourseasons

Sollte ich das alles einem Laien auch noch verständlich machen?? natürlich gilt meine Formel nur für Gleichstrom, aber wenn ich Gonzo was von der Phasenverschiebung erzählen würde, hätte er wohl gar nichts mehr verstanden. Sorry Gonzo das habe ich dir jetzt einfach mal so unterstellt

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Moltobene  07.08.2007, 09:19
@Knowledge

Warum soll P=UxI einfacher sein?Wenn ich den Strom haben will,muß ich die Formel umstellen auf I=P/U wie Lola60 richtig schreibt.

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Ganz pauschal und verallgemeinernd: Achte darauf, dass du an eine Dose viele Geräte mit geringer Leistungsaufnahme oder wenige Geräte mit hoher Leistung anschließt. Z. B. nehmen wärmeerzeugende Geräte (Herd, Kaffeemaschine) viel Strom auf, während z. B. kleine Motoren oder elektrische Uhren das Netz nur wenig beanspruchen. Achte darauf, dass du an den Verteilersteckdosen ein "ausgewogenes" Verhältnis hast. TVs, DVD Player und Stereoanlagen sind in diesem Zusammenhang Geräte mit geringer Leistungsaufnahme, außer du drehst den Verstärker voll auf...ggg.

Also Leute, wenn ich eure Antworten hier so lese, hat das nichts mit der Praxis zu tun, wie ich sie jeden Tag erlebe. An Brotbackautomat: Die Netzspannung wurde schon vor 17 Jahren von 220 auf 230 Volt geändert. Und was heißt, mit 6000 Watt abgesichert. Meines Wissens nach sind die Nennwerte in Ampere (6-10-16-25-35 usw.) angegeben, also kann die Zahl auch nach der Umrechnung von Watt in Ampere nicht stimmen. An Lola: Was früher war, ist heute irrelevant. Früher - da hab ich mal 3 Kg gewogen. Wir leben in einer Welt, die sich täglich im technischen Bereich ändert und fortbewegt, also sollten wir die Frage auch so beantworten. Man muss den Laien auch erklären, dass 1 kW = 1000 Watt sind und wie man es umrechnet. Es sind ja nicht alle so schlau, wie wir :-)

  1. Auf vielen Geräten (z.B. Computer, Drucker, Import-Artikel) stehen keine Leistungsangaben. Teilweise nicht mal das CE-Zeichen. 95 % der Leute wissen nicht, wieviel beispielsweise Ihr Fernseher an Leistung hat. Mein Vorschlag beim Kunden: Auf die Rückseite drehen, "Ach das ist mir jetzt zu schwer" oder in der Anleitung nachsehen, "Wenn ich wüsste, wo die jetzt ist". Alles solche Aussagen, die ich als Techniker fast täglich höre. Man will sich nicht damit befassen, es muß aber funktionieren.
  2. Jemand, der diese Frage stellt, muß ein Laie sein, der auch mit Formeln zur Leistungs- und Stromberechnung nichts anfangen kann. Also kommt hier nicht mit cos Phi usw. Erklärt es laienverständlich.
  3. Auf den Mehrfachsteckdosen für 1,50 EUR aus den Wühlkisten der Baumärkte oder IKEA oder sonstwo, stehen zwar Angaben von max. 3500 Watt, die aber praktisch viel zu hoch angesetzt sind, aufgrund der wackeligen Kontakte und des niedrigen Querschnitts der Zuleitung von 0,75 oder 1 mm². Verbrannte oder verschmorte Steckdosen sind die Folge, denn auch die Federn hinter den Kontakten haben infolge der meist jahrelangen Materialermüdung eine verminderte Federkraft. Gestern hatte ich den Fall, wo eine billige Mehrfachsteckdose einen Backofen, einen Kühlschrank und ein Küchenradio versorgte. Allein die Leistung des Ofens lag bei 3,4 kW also schon an der Grenze des zulässigen. (für mich schon unzulässig) Die 16-A-Sicherung löst außerdem nicht sofort aus, wenn die Nennleistung erreicht ist, da bei einer B-Auslöse-Charakteristik der 3- bis 5fache Nennstrom erreicht werden muß. Das hieße 48 bis 80 Ampere, also praktisch gesehen nur bei Kurzschluß. Der Gesetzgeber hat hier einen Spielraum gelassen, um der steigenden Anzahl der Geräte im Haushalt Genüge zu tun und weil inzwischen viele Geräte eine eigene Sicherung haben. Mein Tip: Fachmann holen und nachmessen lassen. Kostet zwar, ist aber sicherer und billiger, als ein Wohnungsbrand. Und noch eins zur Brand-Sicherheit: Wer noch keinen hat: Rauchmelder sind bei den billigen Preisen heute schon fast Pflicht. In Skandinavien wurde extra ein fester Tag im Jahr dafür ausgewählt, um im ganzen Land die Bevölkerung zu animieren, die Batterien der Melder zu wechseln. Dann stehen in den Läden palettenweise die Batterien zum Selbstkostenpreis. Da kann sich Deutschland noch ne Scheibe abschneiden.

An jede Steckdose nur ein Gerät;-)) (Kleiner Scherz mit Wahrheitsgehalt, denn Doppelstecker sind nicht mehr statthaft.)

Willst du mehrere Geräte anschließen, solltest du eine Mehrfachsteckdose zwischenschalten. Die sind, wie auch die meisten Steckdosen, für 16 Ampere ausgelegt.

Das bedeutet daß du Geräte bis insgesamt gut 3kW anschließen kannst.

Wenn trotzdem hin und wieder die Sicherung anspricht, ist möglicherweise ein Gerät mit hohem Einschaltstrom dabei, wie z.B. ein HiFi-Verstärker.

Ich kenne die Regel, daß man 2000W pro Steckdose in modernen Wohnungen nicht überschreiten soll. Bei alten Wohnungen kann das aber viel weniger sein. Ich habe mal eine Wohnung gesehen, die war auf 6000W für die gesamte Wohnung abgesichert. Die hatten halt Gas für Kochen, Wasser und Heizung.

Lola60  07.08.2007, 13:41

Früeher war es mal üblich die gesamte Wohnung mit 16 Ampere abzusichern inkl. Steckdosen, Licht und E-Herd

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Brotbackautomat  07.08.2007, 13:55
@Lola60

Dann noch mal für alle: 16A * 220V = 3520 Watt. Das ist echt wenig! Wie gesagt, solche Wohnungen gibt es immer noch. Teilweise sehen die recht modern aus. Fußboden und Wände mögen sich die Mieter ja zwischenzeitlich renoviert haben, aber die Elektroverteilung macht man als Mieter nicht neu. Das ist eine echte Gefahr.

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