Wieso verhalten sich eigentlich viele ältere Menschen wie Teenager?

10 Antworten

Die heutigen 55-jährigen haben ihre Jugend in den 80ern verbracht und wurden dadurch anders geprägt. In den 80ern fing quasi eine neue Zeit an, es wurde modern und die Jugendlichen hatten ein völlig anderes Leben als in den Jahrzehnten davor. Dadurch kleidet der heutige 55-jährige sich viel moderner als es vor Jahrzehnten noch der Fall war.

Das ist so weit erst einmal nichts Negatives.

In den 80ern fing es auch mit Multimedia an, es gab Computer, womit sich die Jugendlichen beschäftigten, weshalb die heutigen 55-jährigen auch afin mit Computern sind und entsprechend auch das Internet nutzen und Social Media.

Und hier kommt jetzt das Negative: Das Social Media ist leider ein großes Problem. Dort vergleichen sie sich genau so - wenn auch anfangs unbewusst - mit anderen. Sie bekommen die Jugendsprache mit, eigenen sich somit selbst die Jugendsprache an, um jünger zu wirken und leider ist genau das ein Problem. Sie haben verlernt, wo es Grenzen gibt, sondern benehmen sich daneben, beleidigen und haben jeglichen Bezug zur Sachlichkeit verloren.

Vor 30 Jahren war es noch so, dass wenn ein Kind in der Schule gemobbt wurde und mit seinen Eltern darüber gesprochen hat, dass die Eltern dann das Gespräch mit den Eltern des mobbenden Kindes gesucht haben. Die Gespräche verliefen absolut sachlich und die Eltern des mobbenden Kindes haben ihr Kind dann zur Rede gestellt und ihm klar gemacht, dass es so nicht geht.

Und diese Eltern waren damals etwa 40, also jünger und haben sich trotzdem erwachsener verhalten als ein heute 55-jähriger.

Heute ist es eher so, dass die Eltern andere Eltern beleidigen.

Ich würde sagen, dass viele, die im fortschreitenden Alter durch solches Verhalten auffallen, früher schon nicht besser waren und mit den Jahren einfach immer wunderlicher wurden - so hat es auch mein Berufsschullehrer schon gesagt. Wer im höheren Alter rechthaberisch, mürrisch, unfreundlich und ignorant ist, der war meist schon früher so: ich kenne einige Leute, wo ich das genau so sagen kann, weil ich die auch "früher" schon gut kannte und den Vergleich über Jahre mitbekommen habe. Im Gegenzug habe ich beobachtet, dass gediegene und introvertierte Charaktere "im Alter" oft noch ruhiger und besonnener werden - und im Ganzen hat Herr Schröder das auch selbst bestätigt; er war schon immer ein feiner, unaufgeregter Mann und wurde mit den Jahren (er ist längst pensioniert) noch gelassener; den bringt nichts aus der Ruhe.

Weiters können Midlife-Crisis, Wechseljahre und hormonelle Verstimmungen eine Rolle spielen - manche Leute ich sage mal über 45 erinnern in ihrem Verhalten zuweilen tatsächlich an einen Teenager, der nicht weiß, was richtig ist und was falsch ist und das kommt aus dieser Ecke. Wieder andere werden mit dem "Älterwerden" nicht fertig und versuchen daher besonders cool zu wirken, indem sie sich "berufsjugendlich" verhalten - auch das habe ich schon erlebt, aber das ist eher eine Randgruppe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Normalerweise geht man ja davon aus, dass jemand, der 50 Jahre oder älter ist, sich erwachsen verhält, viel Lebenserfahrung hat, gelassen und souverän ist usw.

Wahrscheinlich kommt jetzt die in Deinen Augen sinnloseste Antwort überhaupt, aber ich muss ganz ehrlich sagen: Ich bin fast beinahe 56 Jahre, habe aber keine Ahnung, wie ich mich zu verhalten habe.

Wieso denken die Menschen, ab einem bestimmten Alter MUSS man sich so und so benehmen? Alter ist nur eine Zahl und hat in meinen Augen nichts mit dem Charakter und dem Denken eines Menschen zu tun.

Also das mit der Gelassenheit und der von dir erwarteten suveränität, kann auch schwinden dadurch dass man sein Leben lang sich mit hohlem Geschwätz und Besserwissern herumgeschlagen hat.

Denn es gibt unter den älteren auch Leute die sich immer wieder um Verständnis der Dinge bemüht haben, sich um zuverlässige Informationen gekümmert, und darauf auch um Zuverlässige Antworten nach bestem Wissen und gewissen und dann von hohlen Schwätzern mit Grosser Klappe zum Schweigen gebracht wurden.

Im Nachhinein hatten sie dann aber alles zu korrigieren und zu reparieren was diese angeblich Kompetenten so angerichtet hatten.

So etwas, lässt nicht alle Kalt.

Ich gehöre auch etwas zu denen, denn wenn ich bei etwas eine gewisse Unsicherheit verspüre, dann erkundige ich mich lieber zwei mal bevor ich mich an etwas mache.

Dabei prüfe ich nach, überlege mit auch immer ob die Auskunft die ich erhalte wirklich zuverlässig sein kann.

Und wenn ich bei etwas glaube, dass irgend etwas nicht stimmen kann spreche ich das an und gehe noch auf weitere Personen zu.

bis ich in dem was ich tue möglichst sicher sei kann, dass es richtig ist.

Vor allem, da in meiner Arbeit auch zum Teil Leben davon abhängen dass ich es richtig und zuverlässig mache.

Manche Leute sind eben so. Mit 30 oder 40 fällt das dann noch nicht so auf, weil deren Einstellung und Wissen noch nicht so extrem veraltet ist, je älter sie werden desto mehr merken Außenstehende das dann aber. Schau dir mal an wo die Technik vor 40 oder 50 Jahren stand, das war einfach ein anderes Leben.

Manche sind auch einfach nur unsicher und überfordert mit der "aktuellen Welt" und das zeigt sich dann so.