Wieso spricht man in Österreich und in Schweiz auch Deutsch?

17 Antworten

Na, als so richtig "deutsch" kann man dieses "Röchelsprech" der Schweizer NICHT bezeichnen: Aus jahrelanger Erfahrung als Fernfahrer: Ich suche ein Dorf oder eine Firma in dem Land, fahre deshalb recht langsam und sehe auf dem Gehweg einen Menschen, von dem ich mir Auskunft erhoffe. Bleibe stehen, kurbele die Seitenscheibe herunter und frage den Fußgänger, wie ich zu xxx komme. Der weiß es nicht und fragt jemanden anders. Der andere fragt mit Blick auf mich: Spricht der deutsch? Der Erste bejat das und "krächzt" mich völlig unverständlich mit einer Wegbeschreibung voll. So fand ich oft den richtigen Weg nur durch "Armwedelung".

Also die Schweiz hat sehr wohl ihre eigene Sprache, nämlich Schwiizerdütsch. Ausserdem gibt es einen französisch-sprechenden (Welschland),einen italienisch-sprechenden (Tessin)und einen rätoromanisch-sprechenden(Graubünden) Teil. In der Deutschschweiz spricht man in der Schule hochdeutsch und lernt später andere Landessprachen. Das heisst nicht, dass jeder Schweizer vier Sprachen spricht, aber ganz sicher zwei davon.


Ludwig20  18.06.2011, 19:41

Achso, den DEUTSCHEN Dialekt den man da spricht, das ist eine eigene Sprache, aber das Französisch und Italienisch nicht...ich finds immer wieder lustig, dass die Deutschschweizer leugnen ethnische Deutsche zu sein, nur weil sie innerhalb erfundener Linien (Grenzen) leben. Die Deutschschweizer stammen vom deutschen Urstamm der Alemannen ab. Sie sind eigenes Staatsvolk, aber kein eigenes Volk im Sinne der Abstammung.

caller14  11.04.2014, 07:54
@Ludwig20

Schweizerdeutsch hat mir dem heutigen (Hoch.)Deutsch ausser der Abstammung und Abspaltung vom Mittelhochdeutsch wenig Aehnlichkeit - es als eigene Sprache zu bezeichnen ist zulässig - wobei anzumerken ist, dass wir die die deutsche Schriftsprache als Standardsprache verwenden. Was die Sprache mit unsere Ethnie zu tun hat frag ich mich hingegen schon - die Anmassung, Schweizer seien "Ethnische Deutsche" haben wir seit Adolf Hitler's Zeiten in dern Schweiz nicht mehr gehört. Ausserdem: die Allemanen sind ein germanischer Stamm, wie die Franken - ist den Frankreich auch ein "Deutsches Urabstammungsland"? Aber die sprechen doch Französisch? Bitte nachdenken!

Also die Österreicher sind faktisch Deutsche,bei den Schweizern vermute ich ist es eher eine Frage der Zeit bis die dann ihre Sprache,Schweizerdeutsch,endlich als offizielle Sprache anerkennen lassen.Wie es einst die Niederländer oder Luxemburger taten.Das Schweizerdeutsch besitzt im Gegensatz österreicherischen Deutsch eine genetische Distanz und kann somit allein wegen den Lauten,der Verbreitung und dem geschichtlichen Hintergrund als Sprache gewertet werden.Das Schweizerdeutsch nicht als eigenständige Sprache zu bezeichnen, ist eigentlich falsch,dieser Irrtum kommt oft auf,da es eben nicht offiziell geregelt ist und noch keine einheitliche Schriftsprache existiert.Mit ein wenig politischen Willen jedoch könnte sich dies dank den vielen Socialnetworks ändern,da immer mehr Schweizer anfangen auch in Schwyyzerdütsch/Schwyyzertyytsch schriftlich zu kommunizieren.
Also Österreichisch=keine Sprache
Schweizerdeutsch=Sprache
Achso und Schweizer sind nicht zwangsläufig Germanen z.B stammen die Obwaldner direkt von Kelten ab.Die Vorfahren der Schweizer,die keltischen Helvetier stellen trotz der Unterdrückung und Zwangsassimilation der Allamannen,einen großen Anteil der schweizer Genetik dar.Viele Namen und Stadtnamen der Schweizer gehen zudem auf ihre Vorfahren zurück.Meiner Meinung nach haben sie die endgültige sprachliche Unabhängigkeit verdient,die längst überfällig ist.Viele Grüße aus Deutschland


Hawkkk  14.05.2018, 15:00

Tatsächlich ist es aber so das Schweizerdeutsch aus allein schon sprachgenetischer Sicht eine Sprache ist und eigene Variationen besitzt.Schweizerdeutsch wird zudem aktiv von ALLEN Schweizern/Schweizerinnen als Sprache anerkannt und gesprochen.Anders als bei z.B Bayrisch oder Österreichisch bildet das Schweizerdeutsch eben eine aktiv von einer Volksgruppe gesprochene Zentralgermanische Variante,welche unabhängig von Stand,Bildung oder Wohnort gesprochen wird.Einige Schweizer sind mittlerweile sogar drauf und dran eine eigene Internetvarität für ihre Sprache zu entwickeln.Wenn man mit dem Argument des Dialekts kommt sollte man sich einfach mal Deutsch und Höchstes Schweizerdeutsch zum Vergleich anhören und da komme ich wieder auf den Punkt der unterschiedlichen Sprachgenetik, welche eben vor allem durch stark die unterschiedliche Aussprache und den Wortschatz besonders ins Auge fällt.Ich war schon einige male in der Schweiz aber es ist selbst für mich als mittlerweile geübten hobby Sprachforscher unmöglich zu verstehen da komplett andere Vokabeln und Grammatikregeln vorherrschen.Ich hoffe ich konnte meine Aussage klar formulieren und mitteilen das Schweizerdeutsch eben eine bisweilen nicht verschriftliche Sprache ist und trotzdem als eine eigenständige Sprache angesehen werden kann.Ich meine sonst wären quasi alle Sprachen germanischen Ursprungs ein Dialekt und so weit wollen wir definitiv nicht gehen.:)

Mrtin  09.05.2018, 16:51

Dann müsste man doch aus den ganzen deutschen Dialekten auch Sprachen machen, wenn du so argumentierst

Da muss man eigentlich nur in der Geschichte forschen.

Im Mittelalter gab es viele deutsche Staaten, aber keine geeinte Nation, dennoch konnten sich die deutschen Stämme von den umgebenden Völkern abgrenzen und man bezeichnete sich als deutsch, was völkisch bedeutet. Deutsch ist also die Sprache des Volkes. Die Deutschschweizer stammen von dem deutschen Urstamm der Alemannen ab, die Österreicher vom deutschen Urstamm der Baiern (ja mit i und nicht y!).

Martin Luther hat mit seiner Bibelübersetzung dann die Grundlage für unser Hochdeutsch gebildet, das anfangs auch in allen deutschen Staaten angewendet wurde. Später haben sich manche Staaten dann immer mehr von den anderen deutschen Staaten abgegrenzt, dabei hat sich z.B. spätestens nach dem 30-jährigen Krieg (Ende: 1648) die Schweiz und die Niederlande ausgegrenzt. Daher hat sich der niederfränkische Dialekt in den Niederlanden dem Hochdeutsch ab dann nicht mehr angepasst, sonst würden sie vielleicht auch Hochdeutsch heute sprechen bzw. es wäre verbreiteter. Die Schweiz als Binnenland hat ihren Dialekt jedoch weiterhin dem Hochdeutsch angepasst.Bei Österreich ist es sowieso kein Wunder, da sie ja noch Jahrhunderte den deutschen Kaiser stellten und die deutschen Staaten regierten oder beschützten.

Und ab dem 19. Jhd kann man sagen, hat sich die deutsche Sprache nicht mehr so extrem gewandelt, wie z.B. im frühen Mittelalter und Österreich war ja immer in engem Kontakt mit Deutschland, da sich immer wieder damit vereinte und trennte.

Naja, in Deutschland sprechen die meisten ja auch Dialekt also in Bayern spricht man Bayrisch, in Baden Alemannisch usw. so ist das auch in Österreich und in der Schweiz. Nur geschrieben wird überall Deutsch