Wieso setzt einen die eigene Familie unter Druck, wenn man einen anspruchsvolleren Beruf erreichen möchte als alle anderen in der Familie?

7 Antworten

Es gibt auch das Umgekehrte. Ein Freund meines Bruders sollte von der Familie aus studieren, das Zeug dafür hätte er gehabt.

Aber er wollte Koch lernen, er riss von zu zu Hause aus und suchte sich selber einen Ausbildungsplatz. Heute besitzt er drei namhafte Hotels.

Er kam aus einer Akademiker Familie und die Eltern konnten wie auch nicht mit der Tradition brechen, dass nun ein Mitglied par tout nicht studieren wollte.

Das ist in etwa genau so verknöchert, wie wenn eine Handwerker Familie das Gefühl hat ein Kind muss den gleichen Weg einschlagen wie das in dieser Familie Tradition hat.

Schule, dann Lehre, danach ein solider Job, Familie und Haus......das hat für sie etwas Zielstrebiges und entspricht genau ihren Werten.

Lasse dich darum so wenig beirren, wie der Freund meines Bruders......denn natürlich hast du recht. Jeder sollte seinen wirklichen Interessen nach gehen können damit er am Ende ein erfülltes, reiches und ausgeglichenes Leben gestalten kann.

Meinen Kindern liess ich dies offen. Es ist einfach so, dass ich es finanziell ausglich, da studierend Kinder nun mal mehr Geld kosten als diejenigen die über eine Ausbildung in ihre Selbständigkeit ausflogen.

Wenn man sich die Schule und das Studium leisten kann, OHNE dass die Eltern was dazu zahlen, sollte alles gut sein.

Das heißt aber, dass man nebenbei noch arbeiten (Kellnern, Babysitten, etc.) sollte und nicht nur auf Studi-Partys rum hängt... Bzw allgemein einen "faulen" Eindruck vermittelt.

Ich studiere jetzt, neben der Arbeit, in meiner Freizeit und weiß, was es bedeutet zu studieren. Es ist arbeit, man sieht es nur kaum.

Wenn die Eltern aus dem Handwerk kommen, fehlt ihnen da oft die Vorstellungskraft oder die Erfahrung.
Mein Vater hat sein Studium abgebrochen, meine Mutter hat auch neben der Arbeit studiert. Meine Eltern sind sehr stolz, dass ich es probiere, wissen aber auch, dass Scheitern durchaus eine Option ist.

Eigentlich ist es Wunschdenken, dass alle Eltern " eigentlich das Beste für ihre Kinder wollen".

Eine knappe Antwort auf Ihre Frage ist: die Eltern lieben das Kind B nicht. Egal worum es geht, aber Eltern nerven nicht, kritisieren für unwichtige Dinge ( hat das Kind ein Verbrechen begannen? Nein) nicht, werten nicht ab, wenn sie ihr Kind lieben. So einfach ist es. Egal, was sie dazu sagen würden: "Wir lieben unser Kind doch, selbstverständlich... Gerade deswegen.. Das ist doch nur zu seinem besten..." Stimmt nicht. Das ist keine Liebe. Das ist Abwertung.

Kurz und knapp: Machen die meisten Eltern auch nicht so. Das sind Einzelfälle.

Und in diesem Einzelfall sehen die Eltern den Mehrwert von Bildung nicht. Auch Sie haben es ja so geschafft zu überleben. Wieso sollte das Kind etwas anders machen?

Wer natürlich nie den Anreiz hat mehr als 3000 Netto zu verdienen der versteht auch nicht den Drang anderer dies zu erreichen.

Naja, wenn die Eltern mir dem eigenen Einkommen "gerade so" über die Runden kommen und zusätzlich Kind B finanziell unterstützen müssen kann ich es bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Wenn dies jedoch nicht der Fall ist, geht es sie nichts an.