Wieso sagt man, dass man seine Eltern vermissen wird?
Ich habe bei meiner alleinziehende Mutter gelebt und wir hatten eine ungesunde Beziehung. Ich fühlte mich dauernd gehasst von ihr, weil sie ständig ihren Frust an mir aus lasste und mich psychisch missbrauchte. Ich konnte noch solange aushalten bis vor einem Jahr ich ausziehen konnte und ich sag euch, das waren die besten Monate meines Lebens. Viele sagten mir vorher, dass ich meine Mutzer schätzen sollte, weil ich sie vermissen oder es bereuen würde, wenn sie nicht mehr da ist, aber ich denke kaum an sie und fühle mich irgendwie „gesünder“? Also meine Entscheidungen, mein Lebensstil ist besser geworden und ich konnte meine Ziele verwirklichen.
Wieso sagen so viele, dass man Menschen schätzen soll, die einem wehtun, nur weil sie einen auf die Welr gebracht haben?
16 Antworten
In den Köpfen der Leute steckt immer noch die Idee, dass Blut dicker als Wasser ist, dass die Familie für einen inhärent wichtig ist, egal wie die Beziehung ist. Dass es da eine Bindung gibt, egal wie es läuft. Daher kommen solche Aussagen, wie dass man, egal wie die Beziehung war, die Eltern bzw. die Geschwister vermissen wird.
Das ist Unsinn. Es ist eher gut, dass du erkennst dass deine Mutter eine toxische Person war, und du keinen Kontakt mehr zu ihr hast. Es wird halt davon ausgegangen, dass Eltern ihre Kinder lieben, und dass es ja nicht so schlimm ist, wenn man sich über die Beziehung beschwert. Dass muss aber nicht immer der Fall sein.
Dazu kommt, dass Leute so tun als müsse man den Eltern einfach dafür dankbar sein, dass man geboren wurde, und sie einen großziehen. Auch das ist Unsinn. Man wird ja nicht gefragt, also hat man dafür auch keine Verantwortung. Wenn es gute Eltern waren, klar, dann sollte man auch was zurückgeben. Aber wenn sie schlecht waren, und nur das Minimum gemacht haben, es dabei aber zu Missbrauch kam? Nicht zurückschauen, diese Leute haben dich nicht verdient. Du bist deiner Mutter nichts schuldig dafür, geboren worden zu sein, aber das verstehen viele Leute halt nicht.
Also lass dich nicht beirren, es ist absolut der richtige Weg, nichts mehr mit ihr zu tun zu haben. Toxische Leute schneidet man am besten aus dem eigenen Leben raus, auch wenns die eigene Mutter ist. Missbrauch muss man sich von niemandem gefallen lassen.
Familie ist nicht definiert durch Blut, sondern durch Gefühle. Die Leute, die einem wichtig sind, die einem das Gefühl geben willkommen und geliebt zu sein - das ist die richtige Familie.
Wahrscheinlich kannten die Leute, die sowas zu dir gesagt haben, deine Mutter nicht gut. Sie dachten vermutlich, du hast ein ganz normales Verhältnis zu deiner Mutter.
Normalerweise ist das wirklich so, dass man seine Mutter vermisst oder sie braucht, wenn man nicht mehr zu Hause wohnt.
In deinem Fall ist das aber nicht so. Für dich war es gut, von deiner Mutter wegzukommen.
Weil das diese toxische Gehirnwäsche ist, dass Familie immer bleibt. Was aber nicht stimmt, jeder kann bleiben oder gehen — unabhängig ob Freunde oder Familie.
Es ist gut, dass du deinen Weg gefunden hast und es sich bei dir bessert. Lass dich von solchen Aussagen nicht beeinflussen :)
- Sehe ich annähernd gleich wie Du!
- Kein Kind kann was für seine Existenz - die Eltern jedoch sehr wohl!
- Wenn die Eltern ihr(e) Kind(er) viel Zeit widmen und sie mit viel Liebe/Empathie/Verständnis erziehen, dann kommt das mal "lohnend zurück" (wenn Sie alt, bedürftig, gebrechlich sind)
- Das kleine Kind sagt --- "Meine Eltern wissen alles"
- Kommt es in die Schule merkt es ---- "Meine Eltern wissen auch nicht alles"
- Kommt es in die Pubertät - lästert es --- "Was wissen schon meine Alten"
- Bei Problemen im eigenen Haushalt (Wohnung) --- "Muss mal die Eltern fragen - die wissen es"
- Bei Problemen/Fragen (Nach dem Ableben der Eltern) --- "So schade ... meine Eltern hätten es gewusst"
Alles Gute für Dich!
Weil nicht alle Menschen ein ungesundes Verhältnis zu ihren Eltern haben. Ich werde meine Eltern auch vermissen und um sie trauern. Wenn jemand anderer Meinung ist, ist das aber genau so legitim.