Wieso kam es zur Hexenverfolgung/was waren die Gründe der Hexenverfolgung?
Gute und verständliche Erklärungen bitte
3 Antworten
1485 verfasste Heinrich Kramer den Hexenhammers oder Malleus maleficarum. Dieses Burch diente der Inquisition. Damit wurde durch die Kirche erstmals der Aberglaube an Hexen für ihre eigenen Machtinteressen missbraucht. Erst während der Renaissance kam es dann überall in den deutschen Sprachraum zu Hexenprozessen. Zunehmend weltlich orientiert und nicht nur gegen Frauen gerichtet, sondern auch gegen Vagabunden, egal ob männlich, weiblich oder noch Kinder sowie gegen politische Gegner. In Niedersachsen war einer der schlimmsten Hermann Cothmann, welcher aller Wahrscheinlichkeit wusste, dass alles Lug und Trug ist und bewusst die Angst der Menschen einsetzte, um zu einen absoluten Herrscher über das Städtchen Lemgo wurde https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Cothmann
Es diente auch dazu, heidnische Bräuche/Kulte auszulöschen, wo Frauen eine größere spirituelle Rolle hatten.
Also halten wir fest, weil du Dieter Nuhr kennst triffst du eine unhaltbare Aussage über die Zeit der Hexenverfolgung?
Nein, Dieter Nuhr hat zu diesem und anderen Themen eine wichtige haltbare Aussage getätigt.
Deine Aussage hingegen möchtest du nicht genauer erklären.
Der allererste Grund war die Befürchtung, dass die kirchliche Macht in Gefahr sein könnte. Daraus entwickelte sich dann eine allgemeine Hysterie.
Kannst du nur fragwürdige Kommentare abgeben oder auch was beisteuern?
Moin, Hamburger und viele Grüße an die Elbe!
Klar kann ich auch etwas beisteuern. Eigentlich wollte ich auch selbst auf die Frage antworten. Leider fällt es mir bei einigen Themen schwer mich zu beschränken , denn ich neige dazu längere Aufsätze zu verfassen. Dazu fehlte mir jedoch die Zeit und so brach ich ab. Daher antworte ich jetzt bei dir ausführlicher.
Ich meine es nicht böse und will dich auch nicht persönlich angreifen, aber von einem "Community-Experten" für Geschichte fand ich deine Antwort sehr fragwürdig, wenig hilfreich und vollkommen vorbei an historischen Zusammenhängen.
Der allererste Grund war die Befürchtung, dass die kirchliche Macht in Gefahr sein könnte
Das ist falsch. Die Hexenverfolgung hatte nichts mit Fragen der Macht oder des Machterhalts der Kirchen zu tun. Dafür fehlen nicht nur Belege, sondern vor allem auch plausible Gründe. Deine Behauptung strotzt nur so von längst widerlegten Mittelalterklischees (erweitert auf die frühe Neuzeit) und der populären aber dennoch falschen Erzählung, die Kirche wäre ein Machtblock gewesen, der alle Fäden in der Hand gehalten hätte. Es fehlen eigentlich nur die Hexen als "weise Frauen", deren Wissen man vernichten wolle.
Ja, die Hexenverfolgung begann in Zeiten großer gesellschaftlicher Veränderungen und in diesen Veränderungen besteht auch ein erheblicher Machtverlust der katholischen Kirche. Dies ist aber kein Grund für die Hexenverfolgung. Zumal du damit ja außer Acht lässt, dass es auch und gerade in protestantischen Gebieten große Hexenverfolgungswellen gab.
Auch dort, wo die Kirche keinerlei Machtbasis hatte, gab es Hexenprozesse. Ein promintes Beispiel hierfür seien die Prozesse von Salem in Amerika genannt.
Waren auch prominente Hexenverfolger oder der Autor des Malleus Maleficarum (Kramer) Theologen und Kleriker, so bleibt dein Satz dennoch falsch. Denn trotz ihrer Prominenz (die im Wesentlichen darauf beruht, dass uns ihre Namen erhalten geblieben sind) waren sie doch auch Außenseiter und auch innerkirlich heftig kritisiert worden.
Daraus entwickelte sich dann eine allgemeine Hysterie.
Und das ist falsch! Ja, es ist sogar noch falscher als dein erster Teil. Denn es war genau anders herum! Nicht eine kirchliche Verfolgung verursachte eine "allgemeine Hysterie", sondern der weit verbreitete Volksglaube an Hexen und Zauberei wurde institutionalisiert. Im Gegenteil hatte die Kirche jahrhundertelang versucht den weitverbreiteten Hexenglauben (ein Relikt aus vorchristlicher Zeit) zu bekämpfen. Magie, so die kirchliche Lehre, könne nur Gott wirken - Hexen gab es nach ihrer Auffassung nicht. Das ist nach damaliger Lehre Aberglaube.
Ein altes Mittelalterklischee aber vollkommener Blödsinn.