Wieso heißt es "lilane" und nicht "lilae" Lavendel?
2 Antworten
Beides geht schon deshalb nicht, weil Lavendel maskulin ist: der Lavendel. Aber es heißt genauso wenig "lilaer" oder "lilaner" Lavendel. Umgangssprachlich hört man allerdings "lilaner Lavendel, lilane Fingernägel" etc.
Farben, die auf den Vokal "a" enden, werden nicht flektiert. Oder es wird "-farben" angehängt und flektiert.
- Ich kaufe mir ein rosa / rosafarbenes Kleid.
- Gestern habe ich einen lila / lilafarbenen Rock getragen.
- Wir haben uns für eine umbra / umbrafarbene Bodenfliesung entschieden.
Auch an viele Farben mit anderen Endungen wird "-farben" angehängt, wenn man sie als Adjektive benutzt. Dies gilt vor allem für Farben, die aus Fremdsprachen kommen. Wenn den Farben Nomen zugrundeliegen, benutzt man auch "-farben".
- pink: Meine kleine Tochter wünscht sich pinkfarbene Tapeten. (engl.)
- beige: Paul hat ein beigefarbenes Sofa. (frz.)
- orange: Wir haben orangefarbene Polster für die Gartenstühle gekauft. (frz.)
- Ocker: In meinem mediterranen Bad habe ich einen ockerfarbenen Vorhang.
- Senf: Britta trägt ein senffarbenes Kostüm.
- Eierschalen: Die Türen sind in einem eierschalenfarbenen Weiß gestrichen.
"Lila" gehört zu den wenigen Farbadjektiven, die standardsprachlich noch zu den unflektierbaren Adjektiven zählen, also z.B. die lila Jacke.
Das widerspricht aber mehr oder weniger unserer Intuition eines "Standardadjektivs", das in seiner attributiven Form vor einem Substantiv gebeugt(/angepasst) wird: die blaue Jacke. Insofern versuchen wir, das Adjektiv lila auch zu beugen. Lilae geht aber schwer über die Lippen, deshalb schiebt man eine Art Fugenelement dazwischen, das -n-: die lilane Jacke.
Das ist aber (noch?) nur umgangssprachlich.