Wieso glüht eine Lampe trotz einer Spule bei Gleichstrom?

6 Antworten

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Nein.

Eine Spule ist für Gleichstrom niederohmig und wird bei zunehmender Frequenz hochohmiger. Lampe (näherungsweise Ohm'scher Widerstand) und Spule in Reihe ist ein Tiefpassfilter bezüglich der Spannung über der Lampe (RL-Glied).

Ein Kondensator ist für Gleichstrom hochohmig und wird bei zunehmender Frequenz niederohmiger. Lampe (näherungsweise Ohm'scher Widerstand) und Kondensator in Reihe ist ein Hochpassfilter bezüglich der Spannung über der Lampe (RC-Glied).

und mal ganz korrekt : der STROM wirkt seiner Ursache entgegen. Eine Spule unter Spannung ist eine Menge Kupferdraht. Erst, wenn Strom fliesst, geschehen gewisse Dinge im Draht. Bzw. in der Spule.

Weidezäune zum Beispiel sind ein ganz gutes Beispiel, wie aus harmlosen, niederspannigen Gleichstrom recht bösartige Erlebnisse werden können. Einfach durch stete Unterbrechung des Magnetfeldes im Transformator.

Danke :)

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und mal ganz korrekt : der STROM wirkt seiner Ursache entgegen

Und jetzt wirklich korrekt: der Induktionsstrom wirkt seiner Ursache entgegen.

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@prohaska2

... und jetzt ich als Erbsenzähler: die Induktionsspannung wirkt der Ursache entgegen ;).

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@Wechselfreund

nö. zuviel Erbsen gezählt. Die Spannung mag entstehen, aber nur der fliessende Strom erzeugt das (entgegengerichtete) Magnetfeld. Freilich kann mensch jetzt entgegnen : ohne Spannung kein Strom. Aber ohne Strom kein Magnetfeld.

um auf die Frage zurückzukommen : bei Gleichstrom ist eine Spule nichts weiter als ein ohmscher Widerstand. Darauf lässt sich doch einigen ?

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Weidezäune zum Beispiel sind ein ganz gutes Beispiel, wie aus harmlosen, niederspannigen Gleichstrom recht bösartige Erlebnisse werden können. Einfach durch stete Unterbrechung des Magnetfeldes im Transformator.

Ja, wobei dort die mögliche Stromstärke (Kurzschlussstrom) ja auch extrem gering ist.

Die Leerlaufspannung ist sehr hoch (einige kV), was dafür sorgt, dass der Hautwiderstand quasi keine Rolle spielt. Sobald man ein Weidezaungerät berührt, wird die Spannung allerdings nicht im kV-Bereich bleiben, sondern auf einige zig Volt zusammenbrechen. Das spürt man zwar immer noch heftig, ist aber (solange man nicht gerade stundenlang dran fasst) nicht mehr wirklich gefährlich.

Teilweise reicht schon Pflanzenbewuchs an einem Weidezaun, um die Spannung zum Zusammenbruch zu bringen.

Im Grunde ist der geringe Ausgangsstrom aber eine Sicherheitsmaßnahme. Im Prinzip lassen sich nämlich auch stärkere Spannungswandler auf diesem Prinzip konstruieren. Der Zeilentrafo im Fernseher ist ein solches Beispiel. Dort wird auch über einen DC-DC-Konverter mittels zerhackter Gleichspannung, Induktivität und Kondensator eine höhere Gleichspannung erzeugt. Die ist dann durchaus auch gefährlich.

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Die Induktion wirkt nur beim Einschalten, also einem kurzzeitigen Wechsel des magnetischen Feldes. Keine Ahnung, wie gross Deine Spule ist, aber : die Lampe sollte wenigstens zeitverzögert angehen. Danach ist Friede in der Spule ... sozusagen.

Es sei denn, du unterbrichst den Gleichstrom immer wieder. Dann hat auch Deine Lampe Probleme, ordentlich zu glühen.

Induktion tritt immer nur bei einem Wechsel des magnetischen Feldes auf.




Lampenfäden glühen mit Gleich- und Wechselstrom. Bei Wechselstrom stellt die Spule einen induktiven Widerstand dar, bei Gleichstrom nicht. Bei Gleichstrom wird also die Leistung der Lampe nicht beeinflusst durch die Spule (in Reihe mit der Lampe).

Aber nur bei Stromänderung. Nach einer Weile wirkt die Spule bei Gleichstrom nur noch wie ein ohmscher Widerstand.