Wieso funktioniert galvanische Trennung als Fehlerschutz?

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Hallo,

Das ist ein Denkfehler von Dir.

Stell Dir einen Trafo mit Primär- und Sekundärwicklung vor, die jeweils einen eigenen Stromkreis haben (wie auch immer zusammengestellt), also 2 galvanisch getrennte Stromkreise.
Da diese keinen gemeinsamen Punkt zur Spannungsmessung gegeneinander haben, kann man (egal an welchem Punkt) keine Spannung zwischen den Stromkreisen messen!

Als "Fehlerschutz" dient nun also wirklich die galvanische Trennung, denn wenn der Primärkreis mit Erde verbunden ist und der Sekundärkreis nicht verbunden ist gilt doch immer noch,
beide Stromkreise haben gegeneinander keine Spannung
und somit fließt da auch kein Strom!

Grüße aus Leipzig

Woher ich das weiß:Hobby – Ab dem Studium bin ich ein Freak für Elektronik u. Computer

Auf der Primärseite ist die Spannung zwischen L und PEN messbar.

Da die Sekundärseite nicht mit dem PEN verbunden ist, kann man zwischen diesen Potentialen auch keine Spannung messen. Keine Spannung = kein Strom.

An der Sekundärseite ist die größte Spannung nur zwischen beiden Spulenenden messbar. Und hier gilt es dann auch, nicht einem fatalen Denkfehler zu unterliegen:

Man bekommt zwar keinen Stromschlag, wenn man einen Punkt in der Schaltung berührt, da man ja nicht mit dem PEN verbunden ist. Fasst man aber beide Spulenenden an, so bekommt man am Trenntrafo die 230 V noch heftiger zu spüren, als wenn man nur einseitig direkt an eine Phase fasst. Der Strom fließt dann nämlich nicht mehr die lange Strecke von der Hand über Füße und Boden, sondern den kurzen Weg von Hand zu Hand und - ganz böse - direkt durch's Herz.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Industrieelektriker (Betriebstechnik)