wieso ersticken wir bei starken verbrennungen, wieso brauchen wir zusätzlich die hautatmung?

4 Antworten

Es gibt keine "Hautatmung". Weniger als 1% der Sauerstoff-Versorgung der obersten Hautzellen kommt aus der Umgebungsluft, und der Rest unserer Organe bekommt durch die Haut sowieso gar nichts ab.

Sogar die Hautzellen werden also zu 99% genauso versorgt wie alle anderen Organe des Körpers auch: Von innen, durch das Blut.

  • Der Mensch benötigt die Hautatmung definitiv NICHT. Die Hautatmung macht nur etwas 1% der Atmung aus und ist problemlos verzichtbar.
  • Großflächige Verbrennungen oder Versiegelungen (Bronzierung, Farben, Latexganzkörperanzüge) stellen vor allem ein Problem für die Wärmeregulierung dar. Das Gehirn kann dann nicht mehr die Außen-Temperatur messen und den Stoffwechsel geeignet regulieren, z.B. über Ausgleichsprozesse wie Zittern oder Schwitzen.
  • Großflächige Verbrennungen sind aber insbesondere deswegen lebensbedrohlich, weil große Mengen eiweißhaltiger Flüssigkeit abgesondert werden und den Eiweiß- und Flüssigkeitsshaushalt stark belasten. Kreislaufschock tritt ein und die innere Vergiftung und Versagen der Nieren sind die unmittelbaren Gefahren bei großflächigen Verbrennungen. 

Wer ist "wir"?

Menschen "brauchen" die Hautatmung nicht zwingend, sie macht auch nur einen verschwindend kleinen Anteil des Gasaustausches aus.

Und das wesentliche Problem mit großflächigen Verbrennungen ist, neben den Narben und der dadurch oft eingeschränkten Beweglichkeit, u.a., daß die verletzte Haut nicht mehr so gut zur Temperaturregulation beitragen kann, da sie u.a. meist keine funktionierenden Schweißdrüsen mehr hat.

Also wenn man verbrennt erstickt man nicht wegen der "Hautatmung". Das passiert, weil die Flammen den Sauerstoff aus der Luft zum Brennen benötigen und ihn uns sozusagen wegnehmen. Unmittelbar im Feuer gibt es keinen Sauerstoff mehr, den wir aber unbedingt zu.atmen brauchen. Abgesehen davon, das man wahrscheinlich vom Schmerz und dem Schock schon früher Ohnmächtig wird.