Wie zähme ich meine Nympfensittiche?
Ich habe vier ungezähmte nymphensittiche, einen haben wir von einem Züchter aus einer voulier gekauft da unser bereits zahmer 27 Jahre alter nymphensittich verstorben ist und wir nicht wollten das unser zweiter alleine ist. Nachdem wir den zweiten gekauft hatten ist uns Noch einer zugeflogen. Der hat eine augenkrankheit weshalb wir vermuten das sie nicht so gut sieht (wir waren schon oft beim Tierarzt es hat nichts gebracht) paar wochen danach starb unser handzahmer nymphensittich aber an ihrgend etwas und wir hatten nur noch zwei scheue nymphensittiche, wo wir vermuteten das der zugeflogene nicht lang leben wird da sie schon alt aussieht und wir dachten das wenn wir zwei zahme kaufen das wir den vom Züchter gekauften so durch gruppenzwang auch zahm bekommen können doch die zwei "zahmen" nymphensittiche die wir kauften waren überhaupt nicht zahm sondern machen das Männchen von den neuen macht nur alle anderen narisch und schreit die ganze zeit oder wird panisch wenn man nur nah zum Käfig kommt. Was ich grundsätzlich schade finde da das Weibchen von den neuen so neugierig ist und einen erforschergeist hat. Und jetzt wissen wir nicht wir wir das angehen sollten da man vögel zusammen im Schwarm ja schwer zähmen kann, aber jetzt trennen geht auch nicht darum bitte ich um Rat von Leuten mit Erfahrung.
2 Antworten
Hi,
Das sie Angst vor dem Menschen haben ist völlig normal und natürlich. Um ihr Vertrauen zu gewinnen braucht es viel Geduld und Kolbenhirse.
Man kann sehr gut mit einem Nymphi im Schwarm arbeiten. Ich habe es damals mit Clickertrainig gemacht. Man kann es aber auch ohne versuchen. Wichtig ist nur es jeden Tag zu versuchen und die Tiere langsam dazu zu bewegen für die Hirse Kontakt zur Hand zu riskieren.
Zuerst hälst du die Hirse dem Vogel hin der am ehesten darauf anspringt. Das musst du jeden Tag machen bis der Nymphi schon mutig und entschlossen zu dir gewandert kommt sobald er die Hirse sieht. Wenn das Vertrauen soweit besteht hälst du die Hirse vom Vogel weg so das er deinen Finger mit dem Hals berühren muss um ranzukommen. Wenn er sich dran gewöhnt hat, bewegst du nun die Hand mit der Hirse Stück für Stück weg, damit er eine Kralle auf den Finger setzen muss um an die Hirse ranzukommen. Das machst du solange bis er komplett aufsteigt und sitzen bleibt.
Irgendwann kannst du ihn auch aus der Entfernung mit eine hochgehaltenen Hirse anlocken. Wenn er regelmäßig auf der Hand Hirse frisst werden die anderen irgendwann folgen. Das hat bei meinen auch damals geklappt.
LG
- Regel beim Sittichzähmen: keine Panik
- Regel beim Sittichzähmen: keine Hetze
- Regel beim Sittichzähmen: kein Zwang...
... wenn es Euch ernst ist, geht es Euch um die Tiere und nicht darum dass die brav auf der Hand sitzen... Zur artgerechten Haltung gehört Schwarm und Geschrei, da dürft Ihr Euch nix vormachen!...
Einen vertraut(eren) Vogel dabei zu haben ist natürlich immer gut, weil die anderen sehr genau sehen was der kann/sich traut usw.
(meine haben nacheinander voneinander gelernt, wie praktisch es ist sich von mir rumtragen zu lassen und dass man gefahrlos auf die Hand klettern kann, einer hat regelrecht mit gehobenem Fuß auf seinen standesgemäßen Träger gewartet...)
Die ersten Gewöhnungszeichen bei meinen waren immer
- abnehmende "Panik" wenn ich rein- oder näherkomme
- Neugier, könnte ja Leckerli (kein Süßkram, sondern Löwenzahn, Apfel, Haselzweig oder so...) geben oder so... = kann man direkt nutzen: lang dran rumpuzzeln (statt nur reinschmeißen), dazu sprechen, dann verknüpfen die Euch mit "Gutem"...
- Begrüßungen: die reagieren auf Euer Hallo (nicht mit Hallo sondern mit ihren "Gesten") = lernen was die sind und auch darauf reagieren (meine rufen - wie alle - und insbesondere das Flügelstrecken kann man "beantworten"...)
- Hatte öfters ältere, die nicht mehr immer zurück in den Käfig kamen/konnten = da war es oft so, dass der Kollege solange rief bis ich kam um den anderen zu "retten", also wieder hochzusetzen oder sowas... - wenn die Rufe nicht mir sondern dem Kumpel gegolten hätten, wären die erst verstummt, wenn dieser wieder "da" gewesen wäre und nicht sofort(!), wenn ich zum Nachsehen rein-/rüberkam, oder? ;o)
- Im Freiflug, in der Zimmervoliere... deren Neugier nutzen: mein erster Nymphie ist wortwörtlich vor Neugier von der Stange gefallen, weil sie wissen wollte was ich da so machen (mit dem Rücken zu ihr...) ;o)
- NICHT nach denen greifen...
- NICHT ruckartig bewegen...
- VIIIIIIEL Geduld haben, das geht nur Schritt für Schritt ...
- ... und Zwang macht viel gewonnenes wieder kaputt...
...Es wird meistens nie dazu kommen, dass die so zahm wie ein (nicht artgerecht) einzeln gehaltenes Tier wird = die sollen ja Beziehungen untereinander aufbauen und nicht zwangweise einen Ersatz in Dir suchen...
...gute Einsicht...
...die Folge ist aber auch dass Nymphies in Gruppen für den zwar (irgendwann mehr oder weniger) vertrauten aber eben doch außenstehenden Menschen nie so zahm werden wie eben einzelne, einsame....
Das sie einen Ersatz in Menschen suchen das geht nicht gut aus wie unser alter Vogel verstorben ist war er eine Zeit lang alleine und weil er mir leid getan hat hab ich da eh auch home office war, viel Zeit mit ihm verbracht. Und dann fing er immer an zum schreien wenn ich weg ging. Das haben wir zum Glück eh in den Griff bekommen bis er starb