Wie würde eure Klasse reagieren, wenn ihr euch outen würdet?
7 Antworten
Also ich bin als bisexuell, demiboy & poly und asexuell geoutet und mein Kurs ist damit eigentlich sehr cool, auch generell der Jahrgang. Und wenn jemand n Problem damit hat, dann sagt er zumindest nichts.
I mean, mein ehemaliger Mobber ist in meinem Kurs, weil er zu blöd war ne Abizulassung zu bekommen und wiederholen musste (er hatte mich damals schon deshalb gemobbt), aber jetzt lässt er mich komplett in Ruhe und benutzt sogar meinen neuen Namen. Wahrscheinlich weil er weiß, dass mein Kurs hinter mir steht und nicht hinter ihm. Als ich damals meinte, dass ich Angst vor ihn hab und nicht will, dass er zu uns in den Kurs kommt haben gleich meine ganzen Freunde und generell der Kurs gemeint, wenn er mir nur einmal dumm kommt, wird Gewalt zur neuen Lösung. Meine Freundin aus dem anderen Kurs kam auch gleich an seinem ersten Tag bei uns rein und hat ihn mit ihren Blicken erdolcht, bevor sie mich gefragt hat, ob sie sich heute ihren ersten verschärften Verweis einhandeln muss.
Außerdem sind einige in meinem Kurs (und auch im Jahrgang) openly queer.
Ich liebe meinen Jahrgang einfach.
Nur zur Info: Die Jungs johlten schon rum, wenn sie nur Worte hörten, die in irgendeiner Weise mit Sexualität zu tun hatten - egal in welcher Hinsicht. Ein Schwuler in meiner Klasse wäre Freiwild gewesen, den sie in den Wahnsinn getrieben hätten - nicht mehr und nicht weniger. Ich erinnere mich noch gut, als wir mal in Gemeinschaftskunde eine Talkshow-Aufzeichnung sahen, in der Patrick Lindner mitwirkte - ein Schlagerstar, der sich damals geoutet hatte. Kaum war dieser Lindner auf dem Bildschirm im Videowagen zu sehen (das war ca. 2004), rasteten die Jungs schon wieder aus und zeigten mit dem Finger auf ihn. Der Lehrer musste abbrechen! Dumme Sprüche im Allgemeinen und unlustige Witze über Klaus Wowereit ("ich bin schwul und das ist auch gut so!") oder Guido Westerwelle waren auch gängig.
Jugendliche sind da selten tolerant, die deutsche Gesellschaft ist es sowieso nicht. Ein Freund von mir hat sich 2013 tatsächlich als schwul geoutet mit dem Resultat, dass seine Kinder sich von ihm abwandten und seine Nachbarn ihn seither entweder belächeln oder terrorisieren.
Mag sein, aber ich denke, dass gerade unter dem Thema Mobbing böse Gefahren lauern können: Die Kiddies mobben doch fast jeden, der "anders" ist einfach deswegen, weil er "anders" ist und Angriffsfläche bietet. Das kann meinetwegen ein Rollstuhlfahrer oder ein Asthmatiker, der keinen Sport mitmachen kann ebenso sein wie ein Farbiger oder ein Schwuler - die sind da oft sehr kreativ und gemein.
Naja. Eher nicht, zumindest selbst so erlebt. Dumme Sprüche kommen immernoch, besonders bist du nicht, immernoch anders.
Also ich würd sagen ein paar würden Witze machen, ein paar würden sich ekeln, ein paar würden Abstand zu mir halten und dem Rest ist es egal. Aber auf die dummen Bemerkungen hab ich keine Lust deswegen bleibt alles so wies ist und zwar beim engen Freundes und Familienkreis
Meine Klasse hat beunruhigend gelassen reagiert, als ich mich als schwul geoutet habe. Im Grunde sollte es aber genau so sein. Oder nein, im Grunde sollte man sich gar nicht outen müssen, weil das völlig schnurz ist.
Meine jetzige Klasse ist da eigentlich total gechillt. Wir haben auch nen geouteten schwulen in der Klasse, und damit kommt eig jeder recht. Also keine Unterschiede zu einer hetero Person
Aber das war früher. Heutzutage ist doch jeder dritte von der lgbtq+-gemeinschaft. Das ist heutzutage doch modern.