Wie wirtschaftliche Zusammenhänge lernen?
Ich lese grade George Soros und frage mich woher er all die Zusammenhänge weiß und wie man die am einfachsten verstehen kann. Zb schreibt er „Ein schwächerer Dollar und eine gedämpfte Wirtschaft werden von niedrigeren Haushalts- und Handelsbilanzdefiziten - und niedrigeren Zinssätzen begleitet“. ... „Eine sinkende Realverzinsung wird das Haushaltsdefizit als wichtigste treibende Kraft der Wirtschaft ersetzen“... alleine diese beiden Sätze sind für mich maximal unverständlich. Gibt es irgendwo eine Tabelle wo solche Zusammenhänge erklärt werden?
2 Antworten
Das ist alles ganz logisch wenn du weißt, was Inflation, Zins,... ist.
Ps... und jetzt wo der dollar stark, die zinsen niedrig sind und die inflation beginnt zu wachsen zieht die fed zinsen an was doch den dollar weiter stärkt weil leute dann aus europa ihre kohlen lieber bei 3% in usa parken als bei 0% in D... falsch gedacht? Warum kommt ein schwacher dollar also mit niedrigen zinsen einher?
Soros ist Spekulant, ihn interessiert nur sein Gewinn, wie auch nicht.
„Ein schwächerer Dollar und eine gedämpfte Wirtschaft werden von
niedrigeren Haushalts- und Handelsbilanzdefiziten - und niedrigeren
Zinssätzen begleitet“.
Ein schwächerer Dollar verbilligt den Export und verteuert den Import, womit sich eine Defizitlücke schließen, zumindest verringern würde.
Womit der Herr Soros seine Dollars anderen Währungen zuwenden könnte, z.B. dem Euro.
Er verdient sein Geld mit dem Währungsgefälle.
Nochmal eine Frage: Handelsblatt schreibt „Trump fürchtet einen Konjunkturabschwung und sinkende Aktienkurse, während die Notenbank eine Überhitzung der Wirtschaft nach den radikalen Steuersenkungen der Regierung vermeiden will. Außerdem sind dem Präsidenten höhere Zinsen ein Dorn im Auge, weil sie der Regierung die Finanzierung der steigenden Haushaltsdefizite erschweren.“... ist das nicht Unfug und vielmehr so, daß eine Erhöhung der Zinsen den ohnehin starken Dollar weiter stärken würde und somit Exporte weiter verteuern und somit zb die Handelsbilanz mit china oder EU verschlechtern, was er ja grade versucht mit Zöllen auszugleichen...? Wenn man mal EUR/USD betrachtet gibt es überhaupt ein Szenario, bei dem der EUR nicht noch weiter abfällt, weil die EU keine Zinsen erhöhen kann, da sonst die Wackel-EU länder pleite gehen?
Kurzfristig, nein da gibts es nichts.
Die Politik hat sich den Finanzmärkten ausgeliefert, nicht erst seit heute.
Als der Euro startete lag er bei 0,89/Dollar, nicht wie heute bei 1,17 Dollar.
Der Dollar basiert auf der Ideologie: "...er regiert die Welt, wir kaufen uns was gefällt, billig".
Wozu also selbst produzieren?
Der Euro hängt an der Produktion, noch.
Zunehmend lässt auch Europa in Asien produzieren. Was China & Co. ins Spiel bringt.
"Wir" nähren die Schlange am eigenen Busen.
Schwups ist die Welt wieder rund.
Du investiert morgens in Asien, in Aktien, verkaufst die Mittags in Europa, und machst Abends Kasse in den USA.
Die Fließrichtung des Geldes, der Dollar kehrt immer nach Hause zurück.
Es geht nur ums Geld, nicht um schnöde Produkte oder Arbeitsplätze.
Arbeiten können die Asiaten auch.
Geld arbeitet nicht, es vermehrt sich nur.
" weil die EU keine Zinsen erhöhen kann, da sonst die Wackel-EU länder pleite gehen?"
Das ist ein Innenverhältnis des Euro...1 € ist 1€ in Bulgarien, Italien, Frankreich, Deutschland.
Nur die Wirtschatskraft ist ungleich.
Soviel Feta können wir gar nicht essen, soviel Uzso nicht trinken, dass davon die Griechen ein U-Boot bezahlen könnten.
Du kannst auch nicht mehr Pizza essen, als bis Du satt bist.
Dieser Art Produktion lässt sich nicht beliebig steigern.
Deutschland zahlt 0% Zinsen für seine Staatsanleihen, die Griechen um 4%, die Italiener um 2,8%.
Die Bescheidene Differenz nennt sich Gewinn oder Verlust, je nachdem ob Du Deutscher oder Grieche oder Italiener bist.
Deutschland verdiente bisher 70 Millarden € allein an Zinsen, die Griechenland für seine "Rettung" bezahlen muss.
Der Effect ist prolongiert, weil Laufzeit der Kredite 50 Jahre beträgt.
Man senke die Zinsen auf 0% (Deutschland) und verlängere die Tilgung auf niemals (Griechenland), schon stimmt die Fließrichtung des Geldes.
Ganz gleich wieviel Feta die Griechen produzieren.
Ich dachte hier an Prof. Sinn, der mal ausführte es gäbe nur 4 Möglichkeiten für die EU: südländer verzichten auf löhne um wettbewerbsfähig zu werden (was sie nicht tun), schulden werden durch eurobonds verallgemeinert (was keiner will), deutschland tritt aus EU aus oder man arbeitet mit Inflation. (Ich hoffe ich habe richtig wiedergegeben).
wenn man nun also mit inflation arbeitet heißt das ja die EZB versucht inflation anzukurbeln mit QE... und eben Niedrigzinsen....
Heißt also wenn man nicht möchte, daß EU zerbricht, oder eben eine der genannten 3 alternativen, dann muß man ja weiterhin schauen, daß zinsen niedrig bleiben... wenn also EU keine zinsen anheben kann und USA 3% über uns liegt und weiterhin anhebt, dann muß ja EUR weiter fallen, richtig?
wie weit fällt so ne Währung dann?
Ps. Prof Sinn hat genau zu diesem Thema letzte Woche einen Vortrag gehalten und kam zum gleichen Schluß. Siehe https://youtu.be/pB6KbXd78D4 9:20
Mit den Nebensätzen klingts nun tatsächlich logisch. Hast Du eine Lektüreempfehlung mit weiteren solchen Erläuterungen?
Da gibt es jede Menge https://www.buchreport.de/2015/07/14/hilfe-bei-komplexem-thema/
Bescheiden guck, ganz unten auf der Liste, findest Du mich, in dieser illustren Gesellschaft.
Leider nicht logisch. Haben wir zb nicht grade niedrige zinsen und ne starke wirtschaft in USA? Sowie starken dollar?