Wie wirkte Gorbatschows Politik auf die Ostblockstaaten und die Sowjetunion?

2 Antworten

Gorbatschow führte eine Politik der Perestroika (Umgestaltung) und Transparenz ein:

Perestroika und Glasnost, die zentralen Schlagworte im Reformprogramm von Michail Gorbatschow (*1931, Generalsekretär der KPdSU von 1985 bis 1991 und Staatspräsident der Sowjetunion 1990/91) in der Sowjetunion.

Mit Glasnost wurde eine neue gesellschaftliche Offenheit propagiert. Dazu lockerte die KPdSU 1986 unter anderem die Zensur. Es sollte eine öffentliche Information und Diskussion wichtiger politisch-gesellschaftlicher Fragen ermöglicht werden.

Perestroika bedeutet Wandlung oder Umbau. Durch Reformen in Verwaltung und Wirtschaft sollte die allgemeine Krise der Sowjetunion überwunden werden. Dazu sollte die Wirtschaft durch Stärkung der Eigenverantwortlichkeit in eine regulierte Marktwirtschaft umgewandelt, Korruption und Misswirtschaft bekämpft und dadurch die Nachteile der Planwirtschaft überwunden werden. In Staat und Gesellschaft ging es um eine Demokratisierung und Abkehr vom Alleinvertretungsanspruch der Kommunistischen Partei. Der Abbau des Machtmonopols der KPdSU führte zu erheblichem Widerstand unter den Parteifunktionären und letztlich auch zum Scheitern der Perestroika, da sich die wirtschaftlichen Probleme nicht lösten-

Ungewollt leitete Gorbatschow mit seinem Reformprogramm den Zusammenbruch des Kommunismus ein. Der sowjetische Vielvölkerstaat zerfiel.

Wie wenig die Politik in der Sowjetunion tatsächlich transparent war zeigte die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Gorbatschow gab später an, von schwedischen Stellen über eine wahrscheinliche Reaktorkatastrophe informiert worden zu sein und nicht etwa von den Verantwortlichen in Tschernobyl selbst.

Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Mehrheit der "Apparatschiks" (hohe kommunistische Beamte und Funktionsträger der KPDsU) sowie hohe Militärs Gegner von Gorbatschows Politik waren.

1987 flog der junge Deutsche Mathias Rust auf einer von ihm als Solche bezeichneten Friedensmission unbehelligt von der sowjetischen Luftabwehr mit einer Cessna in den russischen Luftraum ein und landete auf dem Roten Platz in Moskau. Diesen Skandal nutze Mikhail Gorbatschow, einige seiner Gegner im Militär und Verteidigungsministerium in den Ruhestand zu versetzen und somit kalt zu stellen.

Offenbar gelang es Gorbatschow dennoch nicht, im Kreml eine Mehrheit für seine Politik hinter sich zu bringen.

Am 19.August 1991 nutzte eine Gruppe reaktionärer konsrvativer Politiker einen Krim-Urlaub Gorbatschows für einen Putschversuch.

Der Putsch war erfolglos, da die Armee den Putschisten die Gefolgschaft verweigerte, und in Moskau und Leningrad grosse Demonstrationen gegen die Putschisten stattfanden. Der Putsch dauerte nur 3 Tage, jedoch war Gorbatschows politische Karriere damit vorbei.

Boris Jelzin, der während des Putsches an vorderster Front zur Armee und zu den Demonstraten gesprochen hatte, hatte fortan das Heft in der Hand, obwohl Gorbatschow formal Präsident blieb. Per Dektret verbot Jelzin die KPdSU auf dem Gebiet der russischen Teilrepublik, ein ungeheuerlicher Schritt angesichts deren bisherigen Alleinherrschaft,

Die tragische Figur Gorbatschow

Perestroika (Umgestaltung) und Glasnost mündeten letztendlich in die Auflösung der Sowjetunion, was die Russen ihm nie verzeihen werden. Es gab einen Putsch und eine rapide Machterosion Gorbatschows, zudem ist mein Eindruck dass seine Darstellung der Informationspolitik bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl komplett unglaubwürdig ist.

Das Tragische an der Figur Gorbatschow ist, dass jeder andere der das Gleiche versucht hätte, nämlich eine Umgestaltung seines Landes, vermutlich genauso gescheitert wäre. Dennoch wird die Auflösung der Sowjetunion immer mit seinem Namen verbunden bleiben. Im Ausland hochgejubelt, in seiner Heimat verachtet.

Es gehört zu den grossen Paradoxien der Geschichte dass Gorbatschow in beiden Teilen Deutschlands als Lichtgestalt gesehen wird, in Russland jedoch als Totengräber der Sowjetunion gilt. Das ging so weit dass auf Filmaufnahmen am 9.November DDR-Bürger einem Westberliner Doppeldecker-Bus mit Aufschrift "Wodka Gorbatschow" mit "Gorbi, Gorbi"-Rufen zujubeln.

Man darf als gesichert annehmen dass das durch Gorbatschow eingeleitete Tauwetter die Wende in der DDR und in anderen Ostblockstaaten beschleunigt hat, indem mehr Bürger Mut fassten ihre Stimme zur erheben und an Demonstrationen tei zu nehmen,was auch in diesen Ländern zu einem unumkehrbaren Wandel geführt hat.

Als Gorbatschow 1989 in der DDR auf Staatsbesuch war, wurde er von DDR-Bürgern mit frenetischen "Gorbi. Gorbi"- Rufen gefeiert. Eine Art indirekter Protest gegen die eigene, starr am eingeschlagenen Kurs festhaltende Führung: "Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf (Erich Honecker 1989)".

Honecker war mit seiner starren Haltung im Kreml in Ungnade gefallen, nach althergebrachter Sowjetmanier (Lichtgestalt?) hatte Gorbatschow bereits Vorbereitungen zu dessen Absetzung getroffen. Wunschkandidat soll der Dresdner SED-Chef Hans Modrow gewesen sein.

Die Absetzung Honeckers erfolgte schließlich durch den Honecker-Ziehsohn Egon Krenz und dem Rest des Politbüros statt. Interessantes Detail am Rande: Von einem West-Fernsehteam gefragt, ob er Egon Krenz für den richtigen Mann halte, um einen demokratischen Wandel in der DDR herbei zu führen, antwortete Hans Modrow übrigens nicht...außer mit beredtem Schweigen.

Das ist in zwei Sätzen nicht zu sagen.Nur so viel.Gorbatschow und die Sowjetunion ist eine Sache.Gorbatschow und die Ostblockstaaten eine andere Sache.Während er in den meisten Ostblockstaaten, vor allen Dingen in der DDR, quasi als der 'Erlöser' galt, war er im eigenen Land nicht hoch angesehen.Im Gegenteil, es wurde geputscht, und es wurde alles getan, ihn als den Mann zu nennen, der die Sowjetunion in den Untergang geführt hat.Das ist auch heute noch so.Der 'große Stalin' wird als Held gefeiert, Gorbatschow als Verräter des Kommunismus gebranntmarkt.

Ich hoffe, dass du deine Hausaufgaben auch noch etwas alleine machst.^^Was 'Glasnost' und 'Perestroika' betrifft, kannst du überall nachlesen.Dann mit deinen eigenen Worten beschreiben....und erledigt...eine 1, setzen.^^


Lolw678  12.01.2022, 20:21

Obwohl es ja andersrum war. Stalin hat das Land ruiniert, und völlig irrelevant wer nach ihm gekommen wäre, die Sowjetunion wäre den Bach runter gegangen.

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Nixhier1234 
Fragesteller
 12.01.2022, 20:29

ja ich setze wirklich seit 5 Stunden an meine Hausaufgaben es gibt da manche Aufgaben die ich nicht verstehe alles andere verstehe ich und habe die schon alle alleine gemacht und Dankeschön🥰

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