Wie wirkt sich die eigene Stimme auf die Persönlichkeit aus?
Ich habe bemerkt, dass ich deutlich fröhlicher und deutlich aufgedrehter bin, wenn ich mit einer höheren Stimme spreche.
Lässt sich ein derartiger Zusammenhang nachweisen?
2 Antworten
Ja – was du da beobachtest, ist tatsächlich ein spannendes Phänomen. Unsere Stimme ist nicht nur ein Ausdruck unserer Persönlichkeit, sie formt sie auch mit.
Die Psychologie kennt dieses Prinzip als Embodiment: Körper, Stimme und Haltung beeinflussen nicht nur, wie wir wirken, sondern auch, wie wir uns fühlen.
Wenn du also mit einer helleren, lebendigeren Stimme sprichst, sendest du nicht nur ein Signal nach außen – du gibst auch deinem eigenen Nervensystem die Botschaft: „Ich bin wach, präsent, offen.“ Und dein Körper reagiert entsprechend: mit mehr Energie, Offenheit, vielleicht sogar Freude.
Woran liegt das?Die Stimme ist eng mit unserem vegetativen Nervensystem verbunden.
Wenn du eher ruhig, tief oder gepresst sprichst, signalisiert das eher Spannung, Rückzug oder innere Schwere.
Wenn deine Stimme heller, variabler, schwingender wird, aktivierst du automatisch den ventralen Vagusnerv – den Teil des Nervensystems, der mit Sicherheit, sozialem Kontakt und Lebendigkeit verbunden ist.
Das heißt:
Nicht nur deine Stimmung beeinflusst die Stimme – sondern auch deine Stimme beeinflusst deine Stimmung.Was du daraus für dich mitnehmen kannst:
– Du kannst deine Stimme ganz bewusst als Werkzeug zur Selbstregulation nutzen.
– Wenn du dich antriebslos oder schwer fühlst, kann es helfen, ein paar Minuten in einer etwas helleren, wärmeren Stimmlage zu sprechen – z. B. laut vorlesen, singen, mit jemandem telefonieren.
– Wichtig ist: nicht künstlich – sondern spielerisch.
Ist das nicht andersrum? Du nimmst die höhere Stimme weil du gut drauf bist?! Eine tiefere Stimme wirkt auf ANDERE im allgemeinen kompetent und beruhigend. Das setze ich auch bewusst ein.
Nein ich habe absichtlich zu einer deutlich höheren Stimme gegriffen und wurde erst dadurch fröhlicher.