Wie wirkt ein „Gottesdienst“ auf dich, wenn du nicht an einen Gott glaubst?
Man kommt ja manchmal unfreiwillig in so eine Veranstaltung.
Ich bin Agnostiker (es kann Götter geben oder nicht), singe gerne und habe an einem Gospel-Workshop teilgenommen mit Auftritt bei einem Gottesdienst.
Bei der Predigt muss der Chor ja sitzen bleiben und sich das anhören. Gott ist für mich ebenso fiktiv wie der Klabautermann. Ich habe mir vorgestellt, dass sich der ganze Zirkus um den Klabautermann dreht. Es war für mich einfach lächerlich.
Ich beurteile niemanden wegen seines Glaubens, er möge Halt finden in der Gemeinschaft. Aber als Außenstehender frage ich mich, wie man mit so einem Schwachsinn neue Gläubige finden will.
6 Antworten
Hallo 10tel,
als Agnostiker, der seine Einheit mit Gott wahrnimmt, wirkt ein Gottesdienst eher anachronistisch. Doch sehe ich, dass eine den Gottesdienst leitende Person versucht, genau diese Einheit oder auch nur einen Weg dorthin den Menschen aufzuzeigen.
Wenn jemand mit Gott nicht viel anfangen kann, vielleicht auch nicht viel mit der Liebe Gottes, an der Person mögen die Inhalte vorbeigehen, allenfalls der Gottesdienst eine Zeremonie sein, wo die Person nur teilnimmt.
Ich war in manchen Gottesdiensten, wo am Ende die Menschen sich gegenseitig Kerzen angezündet hatten. Das war für mich - natürlich - ein Event, denn es ging symbolich etwas von mir aus, was andere Menschen erreichen durfte - und doch nicht erreicht hatte oder als solches wahrgenommen wurde. Ich ließ die Kerze brennen, so lange es möglich war.
So waren diese Gottesdienste schon auch ein Moment für mich - auch wenn die ganze Predigt mir mehr als offene Türen eingerannt hatte.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Das wäre ein Analogon zu archaich anachronistischen Gottesbildern, die in Gottesdiensten noch immer verehrt werde mögen.
Da bin ich schon ein paar Meter weiter.
Klopfen, wo es Probleme im Schiff gibt
Das hat einen wahren Kern. Schwachstellen kündigen sich oft als Geräusche an. Nicht nur in Schiffen, auch der Motor des Kraftfahrzeugs klopft gelegentlich.
Mal hören, wie das bei Elektrofahrzeugen klingt. Vielleicht „singt“ der Klabautermann auch?
Ich bin Atheist und gehe erst gar nicht zu solchen Veranstaltungen oder in Kirchen rein.
Wenn ich doch mal zufällig in ein Gottesdienst reingerate, verziehe ich mich in die letzte Ecke und warte bis es vorbei ist.
Ich finde es ganz angenehm. Man kann über alles Mögliche nachdenken und hat Zeit für sich. Manche Besucher können auch richtig gut singen und viele Lieder gefallen mir (was die Melodie betrifft). Außerdem ist es interessant, zu hören, was in der Bibel steht. Auch wenn ich es oft für Quatsch halte. Macht Spaß, das für sich zu interpretieren und auszulegen.
Hab das auch so hinter mir.
Es ging mehr darum für gott zu lügen, gut das die nicht mehr für ihn töten. Man sollte so oft es geht daran erinnert werden das man selber nichts ist.... physikalisch lächerlich
Entweder unterhaltsam oder abweging.
Da ich auch gerne segle, wird oft der Klabautermann spaßhaft genannt. Wenn eine Flasche Alkohol geöffnet wird, geht der erste Schluck über Bord für „Rasmus“. Keine Ahnung, ob das ein anderes Wort ist für Klabautermann oder einer seiner Verwandten, der gnädig gestimmt werden soll und die Stürme im Zaum hält.
Der Klabautermann warnt die Mannschaft durch Klopfen, wo es Probleme im Schiff gibt. Insofern liebt er die Menschen.
Ist natürlich genauso fiktiv wie „Gott“, aber an Bord sowas wie ein Schutzengel. Man wünscht ja auch „Mast und Schotbruch“, damit die bösen Geister glauben, das Unglück wäre schon bestellt und selbst nicht mehr tätig werden.