Wie wird der äußere Blitzableiter verlegt?

2 Antworten

Da wo es geht, nutzt man vorhandene metallische Fallrohre (Foto 1) o.Ä. Ansonsten so wie ich es kenne, sichtbar (Foto 2).

Schlitz wäre wohl auch möglich, dann sieht aber nach einem Einschlag wenn's blöd läuft die Fassade aus wie Hund und die Brandgefahr steigt. Außerdem ist ein Trennungsabstand einzuhalten zwischen den Leitungen im Gebäude und den Ableitungen,den würde man wohl bei Unterputz/Rohr o.Ä. eher mal unterschreiten als bei Aufputzverlegung, bei der normalerweise noch ein kleiner Abstandshalter dazwischen ist.

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Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ET-Lehrer. Vorher Prozessleitelektroniker
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Äußerer Blitzschutz ist baurechtlich nur für bestimmte Gebäude vorgeschrieben, ob darauf Antennen- oder PV-Anlagen oder was sonst angebracht sind, ist unerheblich.

  • Am besten eignen sich sog. "natürliche" Ableitungen wie insbesondere blitzstromtragfähig durchverbundene Bewehrungen in Betonwänden als unsichtbare Ableitungen.
  • Auf Dächern und Fassaden aufgeständerte Verlegungen erleichtern die Einhaltung von nach IEC 62305-3 zu berechnenden Trennungsabständen. Montagen mit Abstandshaltern sind aber NICHT zwingend vorgeschrieben.
  • Bei nicht brennbaren Baustoffen darf direkt auf oder in Wänden verlegt werden.
  • Bauaufsichtlich zugelassene WDVS sind nicht leicht entflammbar und auch darunter dürfen Ableitungen verlegt werden.
  • Ableitungen aus Alu oder Alu-Knetlegierung dürfen aber nicht blank auf Mauerwerk verlegt werden.
  • Im Außenputz sind nur Leiter in PVC-Mänteln zulässig.
  • Bei brandgefährlichen Baustoffen ist mind. 0,1 m Wandabstand oder ein Leiterquerschnitt von 100 mm² zwingend vorgeschrieben.
  • Medianblitze haben nach SIEMENS-Blids bei uns um 25 kA Blitzstromstärke. Ableitungen mit 50 mm² Querschnitt werden davon nur lauwarm. Selbst seltene Wilde Hausrüttler mit 200 kA Blitzstromstärke erwärmen Ableitungen aus St/tZn um noch nicht brandgefährliche 211 K, solche aus Alu und AlSiMg um 68 K und aus Kupfer nur um 22 K, siehe Grafik. Weitaus größere Zündgefahr geht von Verbindern aus.

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Die Grafik basiert auf den Koeffizienten der IEC 62305-1, Table D.2, und entspricht Table D.3. User ohne Normenzugriff können die Plausibilität der Werte mit den Tabellen 2.5.1 und 5.2.2.1 im DEHN Blitzplaner abgleichen.

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