Wie wichtig ist euch Die Nationalität in der Partnerschaft?
Hallo, ich (18, Serbin) bin mit meinem ersten Freund (27, deutsch) seit 9 Monaten zusammen. Er ist ein super herzlicher und hilfsbereiter Mensch. Er versucht mich immer glücklich zu machen bzw. bemüht sich echt. Alles ist super.. nur manchmal wünsche ich mir bzw. wäre es schön wenn er sich Serbe wäre. Mir ist meine Kultur und meine Tradition super wichtig.. ich finde es so schön wenn man die gleiche Herkunft besitzt.. die Sprache, die Musik, (die Religion) Religion in Klammern, da er ja auch christlich ist nur bei den orthodoxen gibt es z.B eine „Slava“, wo die Familie den Tag ihres Schutzengels sozusagen feiert. Das wird immer männlicherseits weitergegeben. Aber meine Kindern würden dies dann nicht haben bzw. wenn ich ihn heirate dann hab ich es auch nicht mehr. Für manche klingt das vil. unwichtig aber mir hat sowas immer ein warmes familiäres Gefühl gegeben. Auch die Mentalität ist nun mal anders.. was nicht schlimm ist aber ich bin so ein Gewohnheitsmensch und manchmal fehlt mir bei ihm die lockere verrückte Art die ich nun mal aus dem Balkan kenne.
Seid ihr vil. auch in einer Beziehung/Ehe mit unterschiedlichen Nationalitäten? Und wie klappt das dauerhaft? Findet ihr das sogar eher schön oder fehlt euch auch manchmal etwas?
13 Antworten
hallo nstsCK,
Ehe mit unterschiedlichen Nationalitäten kann sehr gut klappen, wenn man eben nicht immer darauf besteht "das kann nur so und so gemacht werden".
Jeder bringt seine Vergangenheit, seine Nationalität, seine kulturelle Identität als Bereicherung mit ein und nicht als Abgrenzung und nicht als Forderung, der Andere muß das jetzt nachempfinden können.
Freue Dich über das Schöne, welches Du in der Vergangenheit erlebt hast und freue Dich auf das Neue, was auf Dich zukommt. Bleibe nicht in der Vergangenheit kleben, schaue nicht wehmütig zurück, wünsche Dir die Vergangenheit nicht zurück.
Versucht beide herauszufinden "was ist an der anderen Kultur gut" und schaut auf das, was Euch verbindet. Entwickle Dich, setze Dir gute Ziele und verfolge sie.
Ich handle in vielen Dingen wie beim Fisch-Essen. Ich esse das Filet - aber ich lasse die Gräten liegen.
So setzt Du gute Grundsteine für gemeinsames Glück.
Für mich ist es wichtig, daß man sich sehr gut verständigen kann (sprachlich) und ich hatte als Deutscher in Deutschland langjährige Partnerschaften mit Frauen aus verschiedenen Ländern wie z.B. Frankreich oder Brasilien, da wurde eben die Fußball WM zelebriert :D ich finde es interessant und bereichernd, die Traditionen beider Kulturen kennenzulernen und respektieren sollte man das sowieso.
Es macht aber wohl einen Unterschied, ob Du selber in einem fremden Land lebst oder in Deinem Heimatland einen ausländischen Partner hast.
Während ich in Italien als Ausländer gelebt hab, hatte ich da nie eine italienische Freundin weil die einfach zu andere Vorstellungen haben, dafür war ich da aber mit Frauen aus England zusammen :)
Zu deiner Frage auf einer Skala von 1 bis 10
1 = Total Egal
10 = Ich würde lieber sterben als...
-72
das ist mir sowas von unwichtig.
Wichtig für euch ist, reden. Ihr müsst halt mal miteinander reden. Erklär Ihm deine Gedanken und arbeitet gemeinsam an einer Lösung.
Ich habe einen Freund
Papa Evangelisch (Deutsch)
Mama Katholikin (USA)
das geht nur mit gegenseitigen Respekt. Und beide Eltern haben sich entschieden den Jungen aussuchen zu lassen welcher Religionsgemeinschaft er angehören will. Er hat sich für Katholik entschieden, kotz Papa natürlich am, aber er respektiert den Wunsch seines Sohnes.
So zu den Nazi Kommentaren hier, du bist keine Nazi.
Aber wenn du eine Deutsch wärst würde man dir Rassismus vorwerfen.
Wegen Tradition, gleiche Herkunft und so. Aber du bist sicher ein Welt offenes Mädchen.
Euch beiden alles gute
In nahezu jeder Beziehung treffen zwei Menschen aufeinander, die bestimmte und oft unterschiedliche Traditionen, Rituale und "Besonderheiten" mitbringen. Einfach deshalb, weil sie in zwei verschiedenen Familien und eventuell auch noch in verschiedenen Regionen aufgewachsen sind :).
Mein Mann und ich sind jetzt "nur" ein "Wiedervereinigungspaar", also er "Ossi", ich "Wessi". Selbst das geht aber hier und da schon mit etwas unterschiedlichen Erfahrungen und Traditionen einher, allein schon, weil wir aus verschiedenen Regionen Deutschlands stammen und Deutschland alles andere als ein einheitliches Land in diesen Bereichen ist ;).
In den über 12 Jahren, die wir inzwischen zusammen sind, haben wir letztendlich all diese Traditionen, Ansichten, Erfahrungen, Rituale, Bräuche und so weiter auf einen großen Haufen zusammengeworfen und uns die rausgepickt, die uns wichtig sind und mit denen wir glücklich leben, weil sie zu uns passen. Wichtig ist dabei, dass man füreinander offen ist, wenn nötig nach Kompromissen sucht und ein gewisses Feingefühl dafür hat oder entwickelt, was für den Partner wirklich große Bedeutung hat (und daran entsprechend nicht rührt, sondern im Zweifel einfach "mitzieht").
Ein kleines Beispiel: in meiner Familie besteht die Weihnachts(baum)deko aus Kugeln, Lametta, Lichterketten und einfach viel Schmuck ("Da sieht man noch Baum - pack noch was dran!" :D), bei der meines Mannes hingegen ist es alles etwas schlichter, zurückhaltender, mit echten Kerzen und eher traditionellem Erzgebirgsschmuck. Unser Kompromiss: mein "Minibäumchen" wird üppig, glitzernd und glänzend geschmückt, während seine Erbstücke in Form von Pyramide, Räuchermännchen und ein paar anderen Deko-Teilen den Rest des Wohnzimmers in der Weihnachtszeit beherrschen :). Und abgeschmückt wird irgendwann zwischen dem 6. Januar (meine Familie) und dem 2. Februar (seine Familie) - je nachdem, wann es zeitlich gerade gut passt = unsere eigene Tradition ;).
Von daher, erklär deinem Freund, welche Traditionen es da bei euch gibt, lass ihn in deiner Familie daran teilhaben und überlegt dann gemeinsam, ob das etwas ist, was auch ihr beibehalten möchtet, eventuell auch in etwas abgewandelter, zu euch besser passender Form! Sei dabei auch offen für das, was er mitbringt. Das, was du schilderst, klingt ja nun echt nicht nach unüberbrückbaren, komplett einander entgegenstehenden Differenzen/Ansichten. Da finden sich bestimmt Wege :). Und dann sind solche kleinen Unterschiede einfach nur wahnsinnig bereichernd, immer nach dem Motto "Ach, SO kann man das also auch machen/handhaben, ist ja cool!" ;).
Die Nationalität kann schon eine Rolle spielen, weshalb ich die Bedenken gut verstehen kann. Es kann, unter anderem beim Nachwuchs, zur Beleidigungen als "Mischkind" kommen, da es in Zeiten wachsendem Nationalismus wieder eine Frage ist, ob das geplatzte Kondom deutsch oder russisch war.
Grüße