Wie weit kann ich etwas akzeptieren in meiner Beziehung?
Meine Frage bezieht sich auf meinen Freund und mich. Wir sind nun bald 3 Jahre zusammen und ein Thema worüber wir seit Beginn immer wieder streiten ist, dass er sich nicht meldet bei mir wenn er beispielsweise feiern war oder wir uns länger nicht sehen können. Damit meine ich nicht, dass er sich den ganzen Abend lang melden muss, mir ist eigentlich nur wichtig das ich weiss, dass er sicher nach Hause gekommen ist und mir eine kurze Nachricht schreibt. Obwohl er sich etwas gebessert hat was das anbelangt, bringt er es noch immer nicht auf die Reihe sich kurz bei mir zu melden. Für die einen scheint mein Problem vermutlich total bescheuert zu sein, es ist jedoch so, dass ich mit Verlustängsten zu kämpfen habe und mir die gewissheit dass er sicher nach Hause gekommen ist extrem hilft. Nun ja meiner Meinung nach ist das keine Sache des unmöglichen, für ihn scheint es das jedoch zu sein. Er ist gerade mit seinen Freunden in den Ferien und er meinte sie gehen noch was trinken und schreibt mir wenn er zurück im Hotel ist. Leider habe ich die ganze Nacht nichts mehr gehört und musste mehrere Stunden Panik ertragen. Am nächsten Tag hat er sich entschuldigt und gemeint, er hat es vergessen. Er weiss genau das ich mit diesen Ängsten zu kämpfen habe, aber trotzdem schafft er es nicht, mir diese eine kleine Sicherheit zu geben. Ich merke wie mir das immer mehr zusetzt und ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich einen Mann an meiner Seite will, der so unzuverlässig ist. Nun möchte ich einige Meinungen einholen, ich weiss ihr könnt schlussendlich nicht entscheiden was Richtig oder Falsch ist, aber ich verlange doch wirklich nicht zu viel? Und meint ihr, ich soll dieses Verhalten einfach versuchen zu akzeptieren?
6 Antworten
Deine Ängste gehen weit über das normale Maß hinaus. Keine Nachrichten sind gute Nachrichten, Katastrophen erfährt man früh genug.
Statt von Deinem Partner zu verlangen, dass er Dein Bedürfnis nach Sicherheit befriedigt, ist eine Therapie sinnvoll, in der Du Dich Deinen Ängsten stellst und die Ursachen dafür findest.
Oft ist es ein Verlust in der Kindheit, der Tod oder die Krankheit eines Eltern- oder Großelternteils, die Scheidung der Eltern oder etwas Ähnliches.
Diese Angst projizierst Du auf Deinen Freund, der damit nichts zu tun, und machst Euch beiden so das Leben schwer.
Deine Angst geht nicht weg, wenn Du Dich trennst. Damit tauscht Du bloß Deine Projektionsfläche aus.
Giwalato
Schwierig... Bist du dir wirklich sicher das er deine Ängste kennt? Falls ja sollte er eigentlich das als Priorität Nummer... sagen wir mal mindestens 3 haben. Du sagst du hast oft mit ihm geredet darüber aber er vergisst es trotzdem was sehr komisch ist. Für mich bedeutet das ehrlicherweise das er sich nicht sonderlich um deine Ängste kümmert. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Ihr beide verhaltet euch falsch.
Er weiß das es dir wichtig ist und da es nur eine Kleinigkeit ist, sollte er darauf eingehen können. Es klingt etwas empathielos, dass er nicht daran denkt. Andererseits fühlt er sich vermutlich kontrolliert und es empfindet es als übertrieben.
Bei dir verstehe ich, dass du enttäuscht bist, dass er bei so einer Bitte nicht auf dich eingeht, obwohl er auch nicht sagt das es für ihn zu weit geht. Somit wirkt er unzuverlässig. Aber du darfst deine Probleme nicht auf ihm abladen und verlangen das er sich für deine Ängste verbiegt. Das ist nicht gesund und zudem sehr egoistisch. Wenn du Verlustängste hast, arbeite daran und finde Möglichkeiten es zu verarbeiten.
Ich gehe in die Therapie und bin mir sehr bewusst dass ich an mir selber arbeiten muss, das kann ich jedoch nicht von Heute auf Morgen bewältigen, das ist ein Prozess & da muss der Partner schon eine gewisse Toleranz für haben. Das habe ich bei ihm auch.
Natürlich. Und es ist gut das du in Therapie bist. Dennoch sollte man sich bewusst machen das es das eigene Problem ist und mit Techniken daran arbeiten. Es wird nicht besser, wenn er alles tut um dir diese Ängste zu ersparen. Es belastet nur eure Beziehung.
Also: Ja, er sollte mehr auf dich eingehen, aber du solltest nicht sauer auf ihn sein, wenn er es vergisst, sondern dann verstärkt an dir arbeiten. Sieh es als Chance zu üben. Denn wie soll es besser werden, wenn du, statt zu üben, nur ihm die Schuld gibst?
Du musst wissen, dass er nur ein Trigger ist! Das wirkliche Problem hinter der Verlustangst liegt woanders und das muss behoben werden!

Ich glaub, du bist eher anhänglich. Ich bin männlich und ich verstehe nie Leute, die sich nicht mal kurz eine Sekunde melden können. Ich meine, das Handy hat man doch immer bei sich. Würde man an mich denken, dann würde man sich auch bei mir melden.
Ja, er weiss auch dass ich richtige Panik habe und nicht schlafen kann deswegen... Es tut schon weh zu wissen, dass es ihn nicht mehr kümmert, dass es mir so schlecht geht manchmal