Wie überzeugt ihr rechtsextreme sich doch davon abzuwenden?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

In aller erster Linie würde ich mich fragen, ob ich einen Linksextremisten überzeugen kann. Hört sich evtl. komisch an aber lass mich erklären. Du musst wissen das keine Art des extremismus gut ist (weder links noch rechts). Du solltest dich mit der gegenseite intensiv befassen (warum ist sie so und so, was denkt sie ist die Warheit usw.). Als nächstes nimmst du dich als relation (ich kann nicht sagen welcher Seite du zugewandt bist aber ich nehme an das du richtung links tendierst, was auch in Ordnung ist.). Du musst dir selber klar machen was du denkst was die Wahrheit ("bessere" seite ist). Dann überlegst du dir was die gegenseite für Argumente bringen könnte (blocke nicht geziehlt ab sondern mach dir klar wie du dazu stehst (rein objektiv beachten!)) Achte darauf das du ruhig bleibst und für dich Zustimmungspunkte findest wo du deinem "Gegner" zustimmst. Wenn du dich und deine Gegenseite verstehst fällt dir das argumentieren wesentlich leichter (Da du ja vielleicht schon erahnen kannst worauf dein Gegenüber hinauswill).

Auch musst du differenzieren zwischen AFD- Wählern und "Neo"-Nazis, da AfD- Wähler in vielen Fällen gar nicht so Rechtextrem sind wie du vielleicht denkst (natürlich gibt es hier Ausnahmen). Es ist wichtig das du verstehst Warum sie die AFD wählen. Viele machen dies nicht weil sie Nazis verehren, sondern aus Angst, weil sie in vielen Fällen einfach nicht mehr wissen was (politisch) abgeht. Auch machen sie sich Sorgen z.b. über Ihre Kinder und der "wachsenden" Zahl an Migranten oder haben Angst vor Kriegen (Nah- Ost, Ukraine Russland). Sie wissen einfach nicht was sie denken sollen. Ich kenne solche Leute und kann mit Fug und Recht behaupten sie sind keine Nazis sie wollen einfach nur Sicherheit und Kontrolle und denken das sie diese von der AfD bekommen, weil sie das vertrauen in die Altparteien verloren haben. Mit den meisten von dieser "Sorte" kannst du ganz entspannt quatschen, bleib immer schön freundlich und vermeide konfrontationen. Ob das ganze klappt kann und will ich an der Stelle nicht garantieren, manche sind einfach verzweifelt und wollen nicht reden, dass soltest du aber auch akzeptieren.

Dann gibt es noch die ultra Rechten Neonazis, mit denen kannst du in den allermeisten Fällen nicht reden da diese, meistens nicht auf dem Intilligenz Niveau sind. Für diese gibt es nur sowas wie H*tler, Juden Witze und rechte Nazi Parolen. Bei denen ist Hopfen und Malz schon in den allermeisten Fällen verloren. In Gruppen ist es sogar gefährlich sie auf sowas anzusprechen und du wirst nur mit einem liebevollen, "Verp*iss dich du S*che*ß links-grün-versifte- Zecke oder willst du paar aufs Maul ?" begrüßt. Diese Leute sind nicht zu bekehren und auf die Frage, ob man nicht weiß was das Naziregime gemacht hat wird man auch hier nur auf Granit bei denen beißen.

Fazit: Es ist möglich leute zu "bekehren" obwohl ich finde das, dass das Falsche Wort ist und ich lieber aufklären benutzt hätte (wobei das die meisten leider schon sind), denke ich das, dass in einem begrenzten Rahmen möglich ist aber ganz umstimmen wirst du sie wahrscheinlich nie. ):

Ps: Ich hoffe das konnte helfen, ich habe noch viele Sachen ausgelassen wenn du mehr wissen willst wie/ warum wir Menschen uns zu extremen hingezogen fühlen, lass es mich gerne wissen!

Grüße.


weirdoooo269 
Beitragsersteller
 23.06.2025, 00:34

Wtf das ist so schlau, großes danke 🙏

Du musst den Leuten zuhören und versuchen ihre Perspektiven zu verstehen. Ebenso musst du bereit sein Kompromisse eingehen zu können. Also auch andere Meinungen akzeptieren! Bei solchen Diskussionen gehen die meisten Leute mit der Einstellung "Es gibt meine Meinung und die falsche Meinung" rein. Das führt zu nix. Man muss lernen, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt. Ebenso ist es essentiell nicht direkt mit Anschuldigungen oder Beleidigungen anzukommen. Einfach so neutral wie möglich heranarbeiten wieso eine Person so denkt wie sie denkt. Dann kannst du langsam Nachfragen stellen und deinen Gegenüber mal darüber nachdenken lassen. Es ist eben wichtig, dass der Gegenüber von selbst realisiert, dass seine Meinung womöglich doch nicht so perfekt ist. Man kann keine Meinung aufzwingen!

Nach deinen Antworten muss ich dich aber leider enttäuschen - ich denke nicht, dass du schon für eine solche Diskussion bereit bist. Du wirkst viel zu verbissen in deiner Meinung und akzeptierst keinen Kompromiss. Kannst mich gerne korrigieren, wenn meine Einschätzung falsch ist ;)

Ich hoffe dir ist bewusst, mit wie viel Aufwand es verbunden ist, so etwas ernsthaft zu tun. Primär weil du gezwungen bist nicht nur das Weltbild einer Person zu kennen sondern auch zu begreifen.
Wenn du z.B. eine Position auf Boshaftigkeit oder Menschenverachtung zurückführst und keine für dich verständliche Erklärung findest, dann kannst du nicht erwarten hier irgendein sinnbringendes Gespräch zu führen. Wer gerne böses tut, hat ein konsistentes Weltbild, wenn es sich zum böse sein eignet. Nur kannst du davon ausgehen, dass in 90% der Fälle dein Nicht-Verstehen tatsächlicher Motive vorliegt statt so etwas - sadistische Soziopathen gibt es seltener, als so manch einer gerne erwartet.

Ansonsten sei nur empfohlen, keine Konfrontation über das gesamte Weltbild als Ziel zu haben sondern gemeinsame, kleinere, geschlossene Debatten.

Ein Weltbild lässt sich nicht umfangend zerstören - ein Weltbild definiert sich dadurch, dass es auch dann noch funktionieren kann, wenn man selber einige Fehler in seinem Wissen findet oder einige Meinungen ändert. Das hat auch wenig mit Ideologie zu tun sondern rein praktischer Vernunft. Wenn du dies nicht ehrlich nachvollziehen kannst, dann kannst du dein Projekt in 99% der Fälle als zum Scheitern verurteilt einstufen.

Auch kann nicht erwartet werden, dass nur weil du etwas als falsch und etwas anderes als korrekt darstellst, das Gegenüber davon direkt überzeugt ist - üblicherweise zweifelt man zuerst und prüft danach über längere Zeit (auch rein passiv), ob sich andere Positionen besser mit den eigenen Erfahrungen/Informationen decken bevor man jene übernimmt. Es reicht also vollkommen auf mögliche Fehler aufmerksam zu machen und diese mit anderen Ideen abzuwägen ... das Bewusstsein über solche Mängel ist relevant, nicht die unmittelbare Überzeugung.

(1 - Identifikation von der Kernposition; was folgt Standardphilosophie und welches weicht davon ab (z.B. gemeinsames Gespräch über Themen, die beide für Problembereiche halten, sodass eine gemeinsame Basis besteht); 2 - Identifikation von Fehlannahmen in diesem Weltbild; 3 - Identifikation relevanter Fehlannahmen, auf welchen andere Positionen basieren; 4 - Debatte über die Schwächen dieser Annahmen und welche Ideen diese Schwäche besser erklären können; 5 - Abwarten und Tee trinken).


weirdoooo269 
Beitragsersteller
 22.06.2025, 22:40

Omg danke, ich Check zwar kein Wort aber ich verstehe den Inhalt, ich versuche mich mehr mit dem Thema zsm zu setzen und du hast mir ziemlich geholfen, danke

Fassadept  22.06.2025, 22:54
@weirdoooo269

"Check zwar kein Wort aber ich verstehe den Inhalt"
Wie auch immer das gehen soll ... ich check' zwar jedes dieser Worte, aber nicht den Inhalt.
Grundsätzlich kann ich ja versuchen etwas besser zu erklären, wenn du irgendwo nachfragen möchtest. Wie gut das funktioniert, sei dahingestellt.

Vielleicht solltest du dich auch gar nicht so viel damit rumplagen, wenn du entsprechend deines Profils tatsächlich noch so jung bist. Wirst du wohl in den nächsten 6-10 Jahren noch viel an deiner politischen Meinung ändern - bisher hattest du ja kaum die Chance dazu. Und auf Basis dieser Erfahrung besser nachvollziehen, was ich darüber erzählt habe.
Das soll natürlich nicht heißen, dass du dir über dieses Thema keine Gedanken machen solltest. Nur, dass du dich nicht wundern solltest, wenn du nicht so ganz nachvollziehen kannst, warum meine Aussagen so zurückhaltende Empfehlung beinhalten.

Frag sie vielleicht warum sie die AFD wählen und ob sie überhaupt diskussionsbereit sind. Du kannst nur ernsthaft mit jemandem darüber diskutieren der sich wirklich darauf einlässt. Die Argumente kann man ja leicht entkräften, bzw Nachfragen stellen. Wenn dann nur noch menschverachtende Sachen kommen macht es auch keinen Sinn weiter zu diskutieren. Das kannst du denen auch sagen.


GuteFrageXY13  22.06.2025, 21:45

Ein AfD Wähler ist nicht automatisch rechtsextrem - ich hoffe dir ist das bewusst. "Rechtsextrem" wird heutzutage einfach inflationär genutzt und stumpf überall nachgeplappert.

GuteFrageXY13  22.06.2025, 21:50
@GuteFrageXY13

Geil, ein Downvote ohne Begründung. Da sieht man gleich die ach so tolle Toleranz, nicht wahr?

weirdoooo269 
Beitragsersteller
 22.06.2025, 22:11
@GuteFrageXY13

Sie meinte wahrscheinlich daß die AFD als rechtsextrem eingestuft wurde und somit sind auch die AFD wähler rechtsextrem, natürlich ist es einen Unterschied zwischen man benutzt Gewalt und man benutzt Worte, ja, dennoch ist es eine rechtsextreme Partei.

GuteFrageXY13  22.06.2025, 22:30
@weirdoooo269
meinte wahrscheinlich daß die AFD als rechtsextrem eingestuft wurde und somit sind auch die AFD wähler rechtsextrem,

Dann frag ich mal so: Was bedeutet für dich rechtsEXTREM konkret? Also was explizit macht eine Person rechtsextrem? Woran unterscheidest du jemanden der normal rechts und rechtsextrem ist?

weirdoooo269 
Beitragsersteller
 22.06.2025, 22:48
@GuteFrageXY13

Ich bin noch nicht sehr tief in der Materie drinnen deswegen möchte ich sagen das ich auch falsch liegen könnte aber als rechtsextrem ist für mich jemand der schon Menschenrechte als Meinungen nimmt, da Menschenrechte keine Meinungen sind.

GuteFrageXY13  23.06.2025, 07:43
@weirdoooo269

Nun ja, Menschenrechte können auch unter bestimmten Bedingungen eingeschränkt werden. Beispielsweise das Recht auf Eigentum ist ein Menschenrecht: Wenn du Steuern zahlen musst, dann wird dir eigentlich dein Geld bzw. dein Eigentum weggenommen. Das heißt dieses Menschenrecht wird verletzt. Auch das Recht durch Freiheit kann eingeschränkt werden - beispielsweise bei einer Gefängnisstrafe. Damit will ich mal zeigen, dass Menschenrechte wichtig sind, aber auch unter bestimmten Bedingungen eben eingeschränkt werden können.

Kommen wir wieder zurück zum Thema: Gegen welche Menschenrechte sind denn AfD-Wähler konkret? Nach deiner Definition müsste ja jeder AfD-Wähler gegen Menschenrechte sein, nicht wahr?

Gar nicht. Ich habe schon viele Gespräche mit Rechtsextremen geführt, aber meistens bringt es nichts. Viele sind so fest in ihrer Denkweise gefangen, dass Argumente oder Fakten einfach abprallen.


weirdoooo269 
Beitragsersteller
 22.06.2025, 21:35

Wie hast du's denn gemacht? Möchte es wissen da ich noch nie bewusst mit einem rechtsextremen gesprochen hab und möchte auch Erfahrungen von anderen Leuten sammeln

Userxyzffds344  22.06.2025, 21:37
@weirdoooo269

Das ihr, mit eurer Überzeugung falsch denkt.

Ein rechter schreibt dir nichts vor, aber du den rechten.

So denken alle Tyrannen und Sozialisten.

Frragestellerin  22.06.2025, 21:38
@weirdoooo269

Man begegnet denen schon mal, du kannst ja mal nach der politischen Meinung von Personen Fragen die du neu kennenlernst. Sonst geht das safe auch online, aber da lässt sich eigentlich nie jemand auf eine ernsthafte Diskussion ein

weirdoooo269 
Beitragsersteller
 22.06.2025, 21:42
@Userxyzffds344

Nein, Sozialisten wollen einfach das alle Menschen die gleiche Chancen haben und jeder bekommt was er braucht, niemanden was aufzwingen aber die Menschenrechte zu akzeptieren und zu befolgen, vll kannst du deine Aussage anders formulieren damit ich genau verstehen kann was du meinst und bitte nenne Menschen nicht Tyrannen um sie zu beschreiben wenn sie für Menschenrechte stehen, kannst du mir auch diesen Punkt dann erklären, danke.

Userxyzffds344  22.06.2025, 21:43
@weirdoooo269

Das ist die typisch verlogene Propaganda.

Sozialisten wollen einen großen globalen Staat der Menschen gleichschaltet.

weirdoooo269 
Beitragsersteller
 22.06.2025, 21:44
@Userxyzffds344

Gleichschalted? Meinst du das jeder gleich gemacht wird oder das jeder gleich behandelt wird?

Userxyzffds344  22.06.2025, 21:48
@weirdoooo269

Gesetze, Behörden, Ämter der sozialismus schreibt dir deinen alltag vor

Rechte bevorzugen einen freien staat mit freier individueller entwicklung und wenig eingriffen.