Wie überlebt man eine lawine im auto?

2 Antworten

Vorweg: Ohne fremde Hilfe lässt sich eine Totalverschüttung in einer Lawine überhaupt nicht überleben. Zwar gibt es immer wieder Berichte darüber, dass Menschen auch nach Stunden oder Tagen noch gerettet werden können, aber da musste immer die Rettung kommen, die Verschütteten unter den Schneemassen orten und ausgraben. Teilverschüttungen sind ein anderes Kapitel, aber da muss es schon mit Glück hergehen, dass man sich noch gut genug bewegen kann. Die Frage ist also immer, wie lange es bis zur Rettung dauert.

Die Dauer der Verschüttung spielt eine maßgebliche Rolle beim Überleben. Viele Lawinenopfer ersticken nach ca. 15, 20 Minuten, weil die sauerstoffarme Luft, die sie ausatmen, nicht ausgetauscht wird. Es gilt, je größer die Atemhöhle ist, desto höher sind die Chancen, auch längere Zeit zu überleben. Wenn die Atemhöhle groß genug ist, ist irgendwann die Kälte ein Problem. Klar, der direkte Kontakt mit Schnee kühlt den Körper aus und irgendwann erfriert man. Aber achtung: Lawinenverschüttete können so "gut" herunterkühlen, dass die Kälte den Körper - wie im Science-Fiction-Film - vor dem Ersticken schützt. In der Lawinenrettung spricht man oft vom Grundsatz: "Nur ein warmer Toter ist tot", weil schnell unterkühlte Menschen oft noch leben keine bleibenden Schäden davontragen werden, aber nach außen hin während der Bergung keine Lebenszeichen mehr von sich geben - sie sind bewusstlos und Atmung und Herzschlag sind nicht festzustellen. Gut, das sind Sonderfälle, die an sich durchaus interessant sind, aber bei unserem Auto-Beispiel nur eine geringe Rolle spielen.

Letzter Punkt: Wie groß ist die Lawine? Handelt es sich um eine (grundsätzlich eher häufige) Schneebrettlawine, 50 m breit, 200 m lange Strecke, bei welcher die Schneemassen maximal etwa 80 km/h erreichen? Eine solche Lawine ist gewiss in der Lage, ein Auto davonzuspülen und bspw. in einer Geländefalle mehrere Meter tief zu verschütten. Das Auto wird dann zwar ziemlich demoliert sein und die Insassen werden vielleicht auch so eingeklemmt, dass sie von der Feuerwehr rausgeschnitten werden müssen (dementsprechend hoch ist auch das Traumarisiko), aber ich halte es für plausibel, dass es noch soweit intakt bleiben kann, dass man eine Atemhöhle hat, die für mehrere Stunden oder sogar Tage genug Sauerstoff bereitstellt. Bei einer Staublawine, die mit 200 km/h ins Auto ballert, bleibt wahrscheinlich nicht viel übrig, die Scheiben bersten unter dem Druck und die Schneemassen drücken ins Auto hinein. Wichtig ist, sollte man im Auto von einer Lawine verschüttet ist, dass man so bald wie möglich den Motor ausschaltet. Dieser verbraucht nämlich auch Sauerstoff und emittiert giftige Gase wie Kohlenmonoxid.

Wenn es sich um kein gepanzertes Auto mit dicken Scheiben handelt, zerlegt es das Auto in seine Einzelteile und du wirst von den Einzelteilen und Splittern in Stücke zerschnitten.