Wie sage ich meinen Eltern das ich mich taufen lassen möchte?

7 Antworten

Die Frage die du dir stellen musst ist:

Wird es etwas an meinem Glauben ändern, wenn sie dagegen wären?

Sprich, wenn sie nein sagen, wie wirst du reagieren? Weiter machen, oder aufhören. Wenn deine Antwort weiter machen ist, dann kannst du die Angelegenheit wie eine reine Info an deine Eltern betrachten. Du informierst sie, das du diesen Glauben annimmst, aber es hat sie nicht weiter zu tangieren.

Sie könnten versuchen dich davon abzuhalten, allerdings sei gesagt, dass der deutsche Gesetzgeber die Religionsfreiheit ab 14 im Gesetz stehen hat. Unterbinden deine Eltern deinen Glauben kannst du sie sogar anzeigen.

Was allerdings auch noch passieren kann ist, das sie den Glauben zwar nicht unterbinden, dir aber verbieten die Gemeinderäume aufzusuchen. Das dürfen sie, weil sie die Aufsichtspflicht über dich haben. Wenn sie dir verbieten da hinzugehen kannst du nichts machen.

Allerdings gibt es noch Trick 17....
Hat diese Kirche ein Chor dem du dich anschließen könntest? Du könntest zu deinen Eltern sagen, das du in diesem Chor mitsingen möchtest. Versuche es über diese Schiene.

Deine Eltern werden den Musikgeschmack vielleicht komisch finden. Und später, wenn sie sich an den Gedanken schon gewöhnt haben kannst du ja dann mitteilen, das du dich dort wohl fühlst und dich taufen lässt.

Allerdings dürftest du leichtes Spiel haben. Es ist "nur" die orthodoxe Kirche. Meine Eltern hatten es da schwerer. Ich bin von der evangelischen Kirche zu den Zeugen Jehovas gewechselt. Da kam zuhause Partystimmung auf (negativ gesehen) weil die Zeugen als Sekte gesehen werden. Letztlich konnten meine Eltern nichts machen, weil für mich der Entschluss fest stand. Sie bekamen die Info, und das wars. Sie mussten es hinnehmen. Letztlich war das einer der schwersten Fehler die ich machen konnte, aber hinterher ist man ja immer schlauer. Wie heißt es so schön: Fehler sind da um gemacht zu werden.

Letzteres ist aber eine andere Story.

Also sprich es einfach an. Sie können dir den glauben nicht verbieten, nur das hingehen in die Räumlichkeiten. Und vielleicht, wenn du eine gute gemeinde gefunden hast, und deine Eltern die Möglichkeit haben diese Menschen kennen zu lernen, dann werden sie merken das du dort gut aufgehoben bist. Es wird ja nicht weiter dein Leben beeinflussen sondern nur deinen Glauben. Schule und Co wird ja weiter laufen wie bisher und deine Hobbys und Freundschaften werden ja auch nicht drunter leiden. Vielleicht kannst du das auch als Argument anbringen.

Wenn du doch ein gutes Verhältnis zu deinen Eltern hast, dann werden sie deine Entscheidung bestimmt respektieren können. Erklär ihnen, dass das nicht zwischen euch kaputt machen soll und du das einzig und allein aus reiner Überzeugung machst. Mit 15 darfst du deine Religion eigenständig wählen, von daher sollte das da keine Probleme darstellen.

Leite, dass aber ein bisschen ein, sodass es nicht so ein ,,Schockmoment“ wird.

Ich wünsche dir alles Gute!

Woher ich das weiß:Hobby – praktiziere von klein auf den Islam eigenständig

Hmm.

Du hast ein gutes Verhältnis zu deinen Eltern, das ist schon einmal mehr als Gold wert. Es gilt, das zu bewahren.

Mein Tipp:

Bete und Frage Gott.

Gott mag es Kindern zu antworten :)

Du musst auch nicht darauf beharren es denen "klar" zu machen. Für alles kommt die Zeit.

Was auch immer kommen mag, lasse dich taufen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wer sucht, der findet.

Was sind deine Beweggründe für deine Entscheidung?

Mich persönlich würde es interessieren, da eine Konversion zur Orthodoxie in letzter zeit wohl öfter mal vorkommt.

Aber auch deinen Eltern solltest du es durch gute Gründe plausibel machen können.

Was also fasziniert dich am Christentum und speziell an der russisch-orthodoxen Kirche?


Kodokan 
Fragesteller
 25.05.2024, 21:55

Ich habe mich schon immer für Russland und Orthodoxie interessiert, schon mit 10 Jahren faszinierte mich einfach alles daran, ob nun vom Glauben bis zur Architektur. Ich lauschte den Klang der Orthodoxen Chöre was mich einfach nur sprachlos macht. Wenn ich die Musik höre, denke ich nach und bete, ich fühle mich rein und geborgen. Nebenbei ,Ich lerne die Russische Sprache und spreche sie mittlerweile sehr gut.

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Smiling100  25.05.2024, 22:02
@Kodokan

Ich möchte nicht böse klingen oder so aber bist du dir wirklich sicher dass du nur wegen diesen Gründen zu dieser Religion wechseln willst? Denk lieber sehr gut darüber nach... aber sonst wünsche ich dir viel glück auf deinem weg! :)

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Aleqasina  25.05.2024, 22:17
@Kodokan

Den Aspekt des Gebetes, der Spiritualität und der Liturgie solltest du ihnen zu vermitteln versuchen. Als etwas, wo du nie vorher etwas Vergleichbares erlebt hast, was dich in der Tiefe deines Wesens berührt und dich stark macht.

Deine Eltern sollten erfahren, dass du etwas entdeckt hast, was sie selbst nicht kennen (und worüber sie deshalb auch nicht urteilen können).

Möglicherweise werden deine Eltern argumentieren, dass du dich dem Einfluss irgendwelcher Popen aussetzt, die dich manipulieren können. Das ist ein Standardargument gegen Religiösität schlechthin. Und gerade jetzt steht die russisch-orthodoxe Kirche stark in der Kritik, weil der nationalistisch eingestellte Patriarch von Moskau Kyrill I den Krieg Putins gegen die Ukraine unterstützt und eineextrem konservative, antimodernistische Lienie fährt. Das werden deine Eltern ins Feld führen.

Da musst du betonen, dass es dir darum nicht geht (im Übrigen haben sich eine ganze Reihe russischer Geistlicher in aller Entschiedenheit gegen die Linie Kyrills positioniert). Betone, dass es dir um die Spiritualität geht. Du kannst deine eltern ja frgen, ob sie dir eine Alternative anzubietzen hätten. Da sie Atheisten sind, werden sie passen müssen. - Also: entsheidender Punkt für dich. :-)

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Smiling100  25.05.2024, 21:59

Ich versteh es auch nicht um ehrlich zu sein. meine Eltern sind orthodox und ich war als Kind auch orthodox. Diese Religion hat mir ganz und gar nicht gefallen für mich sind sie noch strenger als die katholische Kirche und alle orthodoxen die ich kenne sind sehr toxisch. Aber jedem sein eigenes. Das sind nur meine Erlebnisse mit diese Religion. Ich werde niemanden davon abhalten auch wenn ich es gerne tun würde...

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Du könntest ein Kreuz offen tragen, oder Visitenkarten eines Priesters oder einer Kirche rumliegen lassen, oder einen Flyer.

Oder gleich 'ne Bibel auf den Nachttisch, dann sprechen sie dich sicher an. :)