Wie reagier ich auf Spendenaufforderungen auf der Straße?
Hi Leute,
irgendwie bin ich jetzt schon zum 3. Mal dem selben Spendensammler einer Taubstummenorganisation (deren Unterschriftszettel verdächtig aussah) über den Weg gelaufen und habe diesen so schon um 15 € bereichert. Beim ersten mal etwas zu spenden war für mich kein Problem, aber nach dem 2. Mal wollte ich ihm klar machen, dass ich ihm bereits gespendet hatte, aber da er selbst Taubstumm war - naja, ihr könnt euch das Kommunikationsproblem sicher denken.
Zudem treffe ich immer wieder in der Stadt auf äusländische Mitmenschen, die ebenfalls mit gebrochenem Deutsch und Bildern ihrer kranken Kinder um Geld bitten. Da ich selbst in der Verwaltung tätig bin, weiß ich um die Möglichkeiten der sozialen Hilfen von Staat, Organisationen (wo ich ab und an direkt spende) oder Kirche und gebe äußerst ungern Geld unmittelbar an diese Leute. Da hier das Sprachverständinis eine Hürde darstellt, komm ich aber wieder nicht um ein paar Spende-Euro herum.
Irgendwie scheine ich diese Leute zur Zeit magisch anzuziehen, obwohl ich versuche keinen Blickkontakt aufzubauen und möglichst schnell vorbei zu laufen. Eigentlich möchte ich nichts spenden, bin aber unfähig die Leute einfach stehen zu lassen oder sie irgendwie anders vor den Kopf zu stoßen...
13 Antworten
Selbst wenn das deutsche sind (also mit deutscher Muttersprache), labern die dich so lange voll, bis du denen Geld gibst. - Vorausgesetzt, du läßt das zu.
Ganz toll sind auch die Leute, die dir ihr Buch oder ihre Broschüre in die Hand drücken. Da greifen viele "instinktiv" zu. - Und genau diesen Instinkt habe ich ganz schnell gelernt zu unterdrücken. Nichts in die Hand nehmen (steck die Hände in die Jacken- oder Hosentasche, wenn du so einen siehst oder jemand auf dich zu geht! Wenn dich jemand anspricht, nicht reagieren sondern weiter gehen! - Lass dich nicht auf ein Gespräch ein, egal wie sozial du eingestellt bist.
Was die Taubstummen angeht: Schau ihm/ihr in die Augen, schüttle den Kopf "NEIN!* und geh weiter ohne zu zögern. Denn das verstehen alle.
Denn hast du erst mal mit denen angefangen zu reden, kommst du vielleicht irgendwann weg, ohne etwas gespendet zu haben. Aber es kostet dich viel von deiner Zeit.
Ich finde die Einstellung prinzipiell richtig, solchen Leuten zu helfen, allerdings ist es wirklich nicht einfach, eine klare Grenze zu ziehen. Dass man dann dauernd am Zahlen ist, muss ja auch wieder nicht sein.
Ich hatte vorher den Fall, dass mich eine ziemlich verwahrloste (nach Urin riechende)und mit Decken um die Beine gewickelte Frau im Rollstuhl darum gebeten hat, ihr aus einem Lokal oder so einen Tee zu bringen. Hab mich auch eher schwer getan sie zu verstehen, weil sie nur schlechtes deutsch gesprochen hat. Hatte mir auch schon überlegt zu fragen, ob sie mir denn das Geld dafür mitgeben kann, oder warum sie denn nicht selber geht, doch eigentlich war die Antwort mehr als offensichtlich. Außerdem schien sie wirklich verzweifelt und war kurz den Tränen nahe, als sie sagte, dass niemand helfen will und sie so durst hat (es schneit/schneeregnet zudem).
Bin dann mit den Worten "Ok ich werd mal sehen was ich tun kann" weiter zum Supermarkt, um meinen Einkauf zu erledigen. Während dessen habe ich mir wirklich überlegt, ob ich das nicht mache, allderdings würde ich wohl nur schief angesehen werden, wenn ich einen Tee bestelle um dann mit der Tasse das Lokal zu verlassen. Ich bin dann nicht wieder zu ihr zurück und ich habe echt ein schlechtes Gefühl deswegen!
Ich frage mich, was denn da das Beste zu tun ist? Kann man sich da an zeitnah an irgendeine Hotline wenden und bescheid geben, bzw. herausfinden, an wen sich so ein Bettler wenden kann um Hilfe zu bekommen?
vor allem die, die mit irgendwelchen mitleidsbildchen betteln sind fast immer betrüger sogenannter bettlerbanden. zumindest bei uns in der stadt ist es so, das man diejenigen die es benötigen kennt und sehr oft trifft, ansonsten jeder ist in der lage die hilfsangebote in anspruch zu nehmen also vor allem wenn zweifel bestehen einfach ignorieren
Ich spende Kein Geld mehr, wenn mich Hilfsbedürftige nach Geld für Lebensmittel fragen, geb ich denen mein Brot aus dem Beutel und kauf mir an der nächsten Ecke ein neues. Wenn mich Obdachlose vor dem Supermarkt anpumpen weil die Hunde nix mehr zu fressen haben, komm ich mit 3 Dosen Hundefutter aus dem Laden. Was anderes gibt es bei mir nicht mehr.
Vielleicht sind wirklich Hilfsbedürftige unter den Bettlern auf der Straße - aber verlassen kann man sich darauf nicht. Wenn Du spenden möchtest, dann bei offiziellen Spenden wie für Kindergärten oder Jugendeinrichtungen.
Oft werden auch materielle Dinge gebraucht (alte CD´s, Videorecorder usw) sowas kommt dann zumindest da an, wo es ankommen soll.
So ist eigentlich auch meine Einstellung. Da ich im JobCenter gearbeitet habe, weiß ich dass viele Empfänger von Sozialhilfe auf der Straße betteln gehen, wenn sie nach einer Sperre nur noch Lebensmittel- und Bekleidungsgutscheine bekommen.... Also im Endeffekt Lebenserhaltendes nicht vom Geld gekauft wird (möchte hier aber niemanden was unterstellen).
puh..ich bin nicht allein :-) ich kann es auch nicht - lasse mich sooo oft bequatschen, weil ich nicht einfach weitergehen kann. Wenn ich in Begleitung bin, nimmt mein Freund mich an die Hand, sobald die anfangen zu reden sagt er nicht unfreundlich aber bestimmt: "Tut mir leid, aber wir haben keine Zeit" und schon bin ich dran vorbei gezogen worden :-)
Hurra! Hallo Leidensgenosse :) Ich bewundere auch immer wie meine Freunde sich so einfach abwenden können. Mal sehen, ob uns hier jemand nen' heißen Tipp hat ;)