wie lange dauert die Umstellung zum barhufer

5 Antworten

erstmal finde ich es super, dass du dein Pferd auf barfuß umstellst :))

ich habe da ziemlich unterschiedliche Erfahrungen gemacht. meine stute hatte ca 3 jahre eisen, aber trotzdem noch ziemlich gute gesunde hufe. die ersten 6-8 Wochen ging sie noch ziemlich "wackelig", dann wurde es wirklich rasant besser und nach vielleicht 4 Monaten ging sie schon fast wieder perfekt. eine bekannte aus meinem stall wollte ihr Pferd auch umstellen, ihr Wallach hatte schon relativ "geschädigte" hufe vom beschlagen und ging nach 6 Monaten immer noch etwas unsicher, meiner Meinung nach, hat er zwar riesen fortschritte gemacht, aber sie hat ihn dann doch wieder beschlagen lassen.

es kommt auf deinen hufpfleger an, die hufe deines pferdes und auch deine zeit. wenn er keine deformierten oder stark geschädigten hufe hat, von einem guten hufpfleger ( nicht Hufschmied!!!) bearbeitet wird und du dir noch ein paar Übungen zeigen lässt und regelmäßig mit ihm machst, wird das in ca. 5-6 Monaten abgeharkt sein (dh man merkt kaum noch etwas). der huf ansich wird nach ca einem jahr wieder vollständig nachgewachsen sein.die nassen Monate sind übrigens auch sehr hilfreich.

Wer hat dein Pferd den die Eisen abgemacht und das erstemal bearbeitet?

Wie gut dein Pferd barhuf laufen kann liegt in erster Linie daran, wie gut die Hufe bearbeitet werden.

Ein Schmied kann dies meist nicht ausreichend gut, da er dies einfach auch nicht gelernt hat.

Wie lange die Umstellung dauert, hängt davon ab, wie deformiert der Huf schon von dem Hufeisen und der dazugehörigen bearbeitung ist.

Ich würde dir raten, aufjedenfall einen Huforthopäden der DifHo kommen zu lassen.

Infos zu deren Arbeitsweise und HO in deiner Nähe findest Du auf deren HP, www.difho.de

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jahrelange Hunde Erfahrung

Ich bin auch gerade mittendrin. Habe vor 5 Wochen mit den hinteren Eisen angefangen, habe vorher die Hufe gut wachsen lassen und der Schmied hat dann gar nichts runtergeraspelt sonder nur das lose weggeschnitten.

Bis jetzt läuft sie ohne fühlig zu sein. Der Huf hat sich jetzt bis zu den ehemaligen Nagellöchern runtergelaufen und sieht recht gut aus. Habe nur immer die ausgebrochenen Teile leicht beraspelt. Und sehr viel gewässert. Das momentane Wetter hilft dabei ganz gut.

Vor dem reiten wässere ich die Hufe immer und gehe durch jede Pfütze, da der feuchte Huf eine größere abriebsfestigkeit hat. Mein HO und ich haben das so besprochen, da auch er meinte eine gesammte Umstellung (alle 4 auf einmal ist für die Stute schwierig) Nächsten Montag kommt der HO nochmal um sie zu bearbeiten und evtl. nehmen wir dann auch die vorderen ab.

Wichtig ist das du das Pferd nicht schonst, denn je mehr der Huf tun muß um so schneller wächst er nach. Wasser ist das beste was dem Huf passieren kann, jetzt im Herbst ist das umstellen ja am besten als im Sommer wo es so trocken war. Bis zum Frühjahr solltest du das schlimmste überstanden haben. Aber bis die wieder ganz super laufen dauert es fast ein Jahr.

Ich füttere Bierhefe und z.Z. auch Sonnenblumenkerne zu ihrem Hafer zu. Bierhefe ist super für das gesammte System, Haar und Huf. Sonneblumenkerne enthalten sehr viel Zink gut für Immu und Huf. Gruß

Insgesamt dauert es ein ganzes Jahr, bis der Huf vom Kronrand bis nach unten gewachsen ist. Das nur zur Info. Es dauert einige Wochen, ehe die Nagellöcher herausgewachsen sind.

Mein Pferd ging gute vier Wochen "klamm" auf hartem Boden. Danach wurde es besser.

"Normal" reiten kannst du dein Pferd sofort - auf weichem Boden (Halle, Sandplatz). Wenn du nur Gelände hast, kann es ein paar Wochen dauern.

Wie lange genau, hängt vom Hufwachstum ab, von der Vorschädigung der Hufe. Manchmal sind bei Hufen mit Eisen die Trachten zu kurz, ebenfalls der Zehenbereich. Und dann drückt das auf härterem Boden.

Im Gegensatz zu Wolpertinger glaube ich schon, dass auch ein guter Schmied Barhufer bearbeiten kann. Meiner jedenfalls macht es gut, die Pferde gehen einwandfrei. DifHO Hufbearbeiter achten sehr auf die Stellung der Hufe in Bezug auf die Beinstellung und die Gelenke. Das kann manchmal sehr hilfreich sein, wenn das Pferd "holperig" geht, Fehlstellungen hat usw. Schmiede neigen manchmal dazu, die Pferde zu kurz zu schneiden und die Trachten zu sehr zu kürzen. Das macht eine schlechte Hufwinkelung...

Fazit: Rechne mit gut 8 Wochen. Dann sind die Ränder nachgewachsen und können nachgeraspelt werden.

Wolpertinger  21.09.2013, 21:38

Ich würde zu gerne mal einen guten Schmiedehuf sehen, kannst mir mal Bilder schicken?

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Das ist relativ. Wurde hier ja schon gesagt, der Huf muss nach Abnahme der Eisen entsprechend bearbeitet werden.

Die Hufe vorher wachsen zu lassen bringt nichts und ist meiner Ansicht nach kontraproduktiv. Lange Hufwände hebeln nach außen weg, was dem Pferd Schmerzen zufügt, da es die Lamina auseinander zieht. Ohnehin ist langes Horn in der Regel weich und instabil und bricht weg.

Gesunde, tragfähige Hufe sind eher kurz oder flach. Das kommt aber auf das Pferd an! Wichtig ist die korrekte Winkelung, keine Knicke etc., wie man sie bei beschlagenen Pferden gerne hat, weil die Zehe immer länger wird und die Trachten immer kürzer.

Ich habe vor ein paar Jahren eine Stute bei der Umstellung begleitet, bei ihr sind nach dem Abnehmen der Eisen und ein paar mal Reiten die ganzen weichen Teile weggebrochen, so dass sie kurzfristig auf dem Strahl lief. Das ist kurzfristig auch nicht schlimm, wenn der Strahl in Ordnung ist. Jedoch war innerhalb einer Woche wieder genug Horn vorhanden. Dazu muss das Pferd allerdings laufen, denn nur dann wird der Huf auch ausreichend durchblutet und kann wachsen! Je mehr das Pferd läuft (natürlich nur, wenn es gut läuft! Wenn es fühlig ist, nur auf weichem Boden oder Hufschuhe ausprobieren) umso schneller wächst der Huf, ist meine Erfahrung.

Von daher ist "ein Jahr" auch relativ. Mein Pony hatte letztes Jahr ein Hufgeschwür, das am Kronrand rausgekommen ist und das "Loch" also die Austrittstelle, war nach ca. 5 Monaten unten. Allerdings leben meine Pferde in einem Offenstall mit Rundlauf ("Paddock Paradise") und können sich 24 Stunden am Tag bewegen. Zusätzlich wird der geritten, allerdings eher sparsam aus Zeitgründen. Ich muss die Hufe aber alle 3, spätestens 4 Wochen bearbeiten, sonst werden sie zu lang.

Bücher, die aus meiner Sicht empfehlenswert sind, sind von Pete Ramey oder Jaime Jackson. Auf Deutsch ist von Tina Gottwald eins erschienen, habe ich aber noch nicht gelesen.