Wie läuft begleiteter Umgang ab?

3 Antworten

Ich leite regelmäßig begleiteten Umgang an, sage aber den Eltern gleich, dass ich keinen beaufsichtigten Umgang mache, sondern nur einen begleiteten Umgang im Sinne einer Umgangsanbahnung. Wenn also Kind und der jeweilige Elternteil längere Zeit keinen Kontakt mehr hatten. Damit fallen also alle kontrollierten Umgangsarten weg.

Meistens setze ich fünf Treffen an, alle ein bis zwei Wochen für je ein bis zwei Stunden.

Zu allererst rede ich einzeln/ getrennt mit Vater und Mutter, erkläre, wie die Umgangsanbahnung stattfindet, frage, wie es dazu kam, dass der Kontakt zuvor nicht zustande kam, bzw abgebrochen worden war, welche Erwartungen Vater/Mutter haben.

Und ich erkläre, welche Regeln gelten: Da es sich zumeist um hochstrittige Eltern hält, die einander am liebsten vom Rande des Planeten schubsen würden, werden Vater/ Mutter mit dem Kind im Spielzimmer alleine sein, ohne den anderen Elternteil.Gespräche mit dem Kindüber Trennungsgründe sind zu unterlassen.

Die Kinder sind bei einem Termin in der Einrichtung, ich erkläre denen ebenfalls hinreichend kindgerecht, was das Ganze soll...und dass die Begegnungen erst mal im Spielzimmer der Einrichtung stattfinden werden.

Als Nächstes treffen sich dann Vater oder Mutter mit dem Kind im Spielzimmer, ohne den anderen Elternteil!. Es sind Spiele vorhanden, Kasperltheater, Tischtennisplatte, Malzeug. Der Elternteil, der die KInder wieder kennenlernen soll, muss dann im Grunde selbst sehen, wie er den Kontakt herstellt. Dies geschieht ohne den anderen Elternteil, da dies meist in erneutem Krach ausartet.

Das ist für den "erziehenden Elternteil" oft sehr schwer auszuhalten, denn nicht selten findet man es ja gut, wenn kein Kontakt besteht. Oft genug packen dann diese Elternteile ihre ganze Manipulationstechnik aus, damit die Kinder in ihrem Sinne "mitspielen".

Ich sitze nicht wie ein Adler daneben und spiele den Kontrolletti. Ab und zu guck ich mal rein und geh dann wieder. Am Ende des Treffens spreche ich dann mit dem Elternteil, was schwer war, was gut ging. Meistens läuft der Kontakt recht unproblematisch (oft zum Ärger des versorgenden Elternteils, die nicht wollen, dass ihr Eigentum sich anders verhält, als sie sich das wünschen)

In den nächsten Stunden ziehe ich mich immer mehr raus, nicht selten lasse ich dann Elternteil und Kind auch alleine losziehen: Spielplatz, Eiscafé und so weiter.

DAnn kommt das Abschlussgespräch des "begleiteten" Umgangs und nicht selten geht das dann über in eine vernünftige Trennungsberatung: wie gehen wir beide als Eltern mit dem Kind um und halten das Kind aus dem Paarproblemen raus.

Kosten entstehen keine. Ich arbeite in einer psych. Beratungsstelle und werde vom Land/Kommune bezahlt. Jugendhilfe. DAs JA auch.

betreute umgänge sind nicht von dauer und finden ein paar mal statt. mitarbeiter vom jugendamt veranstalten keine betreuten umgänge. das findet in der regel in elternberatungsstellen oder erziehungsberatungsstellen statt bspweise der diakonie oder caritas oder profamilia.

kosten trägst du oder kv oder ihr beide

Die Mitarbeiter des Jugendamtes bezahlt das Landratsamt, sprich der Landkreis.

Warum fallen dir Kosten dafür an, wenn dein Ex-Mann begleiteten Umgang hat?

Kathrin24071987 
Fragesteller
 16.11.2022, 14:24

Weil das Jugendamt 20 km entfernt ist und ich dir Kinder irgendwie dorthin bringen muss

0
Fuchsbutter  16.11.2022, 14:30
@Kathrin24071987

Du musst mit deinem Ex-Partner und dem Jugendamt absprechen, wie der Kontakt ablaufen soll. Du bist nicht dazu verpflichtet, die Kinder irgendwohin zu bringen. Darum muss er sich kümmern. Der Kontakt muss auch nicht beim Jugendamt stattfinden, sondern kann genauso gut auf einem Spielplatz oder bei ihm zuhause sein.

1