Wie kommt man ins Altersheim?

2 Antworten

Normalerweise wird einem nahegelegt, dass man sich ein Pflegeheim suchen sollte, z.B. vom Hausarzt. Oder man hat einen Pflegedienst und merkt, dass der nicht mehr ausreicht, weil man etwa Hilfe beim Toilettengang braucht und der Pflegedienst maximal zweimal täglich kommt.

Wenn die Rente nicht reicht, springt das Sozialamt ein, basierend auf dem zugeordneten Pflegegrad. Man erhält dann monatlich ein "Taschengeld" von ca. 120 €, von dem man aber leider auch Medikamente zuzahlen und bezahlen muss, die der Arzt nicht verordnet (oft braucht man irgendetwas, das nicht ärztlich verordnet wird, Cremes gegen Allergien etc.). Dazu kommen oft noch Kosmetika, wobei meines Wissens Seife und ggf. Zahnpflegematerialen vom Heim gestellt werden. Meist ist es also so, dass man sich nicht noch groß Dinge für die Freizeit kaufen kann, vielleicht eine Zeitschrift oder so.

Alternative ist natürlich, dass einem die Familie nahelegt, ins Pflegeheim zu gehen, weil sie die Pflege nicht mehr leisten kann. Manchmal wird man auch vom Krankenhaus ins Pflegeheim "überwiesen", weil beim Krankenhausaufenthalt festgestellt wurde, dass man nicht mehr alleine leben kann. Das ist dann oft wohl tragisch, weil man einen Betreuer bekommt und der oft nicht so viel Zeit hat, einem etwa alle geliebten Besitztümer aus der eigenen Wohnung zu bringen (man müsste ja auch erst mal genau sagen, wo was steht).

Ich habe Pflegeheimzimmer gesehen, in denen private Schränke standen und Bilder hingen und der Raum wirklich wie zu Hause aussah, aber die meisten hatten die Standardausrüstung, etwas Kleidung, vielleicht ein, zwei Dekostücke und das wars.

Also vielleicht sollte man, wenn man alleine lebt, Vorkehrungen treffen, wichtige Sachen an einer Stelle sammeln, einen Zettel auslegen, wo was steht, auch explizit schreiben, was man im Falle so eines Umzugs gerne mitnehmen würde und zwar lange, bevor es so weit ist.

Ich habe einen Fall am Rande mitbekommen - Zimmergnossin einer Verwandten im Krankenhaus - in dem der Pflegedarf im Krankenhaus festgestellt wurde, der Umzug von den Kindern organisiert wurde und dann während des Krankenhausaufenthalts schon die Wohnung der Patientin aufgelöst wurde. Das war natürlich keinesfalls in deren Sinne und wurde wohl alles unter den Kindern geregelt - und vor der Mutter besprochen, denn so bekam es auch die Zimmernachbarin mit. Diese Frau starb allerdings innerhalb von einem Monat. Meine Verwandte wollte sie nach dem Krankenhausaufenthalt besuchen und erfuhr das dann im Heim. Schlimm wäre es für Menschen, die wirklich lange um ihre Sachen getrauert hätten und vermutlich sämtliches Vertrauen zu den Kindern verloren hätten in so einem Fall (und wer traut sich dann zu klagen mit der Gefahr, danach nie wieder Besuch von den Kindern zu bekommen).

Im Pflegeheim, in dem mein Verwandter lag, habe ich am Rande einige Einzüge mitbekommen und die meisten Angehörigen kamen mit ein bis zwei Koffern. Also nicht mit den eigenen Möbeln der zukünftigen Bewohnern oder einer größeren Sammlung von Dekogegenständen oder bspw. Büchern. Es war auch in keinem Zimmer ein Bücherregal vorhanden, sondern nur Bett, Tisch, Stuhl/ Stühle, Kleiderschrank, TV-Tisch. Für Leser also schade.

Als erstes mußt du alles verkaufen, Eigentum wie Wohnung oder Haus, Lebensversicherung, u.a., dieses Geld mußt du nutzen um das Altenheim zu bezahlen. Hast du nichts von wert, dann springt das Sozialamt ein.