Wie könnte man einen Brandstifter überführen, der folgendermaßen vorgegangen ist?
Unser Brandstifter, ein erfahrener Elektriker, ist beim Anzünden seiner Werksatt, um die Versicherungsprämie zu kassieren folgendermaßen vorrgeangen:
- der Brandstifer hat einen großen Drehstromkompressor in seiner Werkstatt laufen lassen, damit der Kessel randvoll ist.
- Den Kompressor hat er an die gleiche verteilung wie eine Leuchte (da kommen wir später zu) angeschlossen.
- er hat in der Zuleitung zur Unterverteilung eine von drei Schraubsicherungen, Neozed, 50 Ampere durch eine defekte Patrone ersetzt.
- vermutlich mit einem kleinen Hammer hat er den Kolben einer 100 Watt Glühlampe zerschlagen
- den Glühdraht (noch intakt) hat er samt der Halterung in eine Fassung eingeschraubt.
- die Leuchte samt Fassung hat er an einer Steckdose angeschlossen, welche an einem Stromkreis hängt, bei dem die Phase fehlt
- eine Gasflasche z.B. für einen Heizstrahler, die in der Werkstatt steht, hat er ganz leicht geöffnet, so dass Gas auströmt.
- Danach hat er den raum verlassen, wissend dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Kompressor einschalten will. In diesem Moment bildet der Motor eine Brücke zur fehlenden Phase! da der Motor ausreichend Leistung besitzt, fließt nun Strom in die zerbrochene Lampe, welche das Gas entzündet.
mich würde mal intressieren, ob es eine Möglichkeit geben könnte, zu beweisen, dass dies eben Absicht war. und nicht etwa einfach ein schrechlicher Unfall.
lg, Anna
8 Antworten
Das wären wohl ein paar Zufälle zuviel. Da würde sehr genau hingeschaut. Kommt natürlich auf das Ausmass der angerichteten Zerstörung an.
z.B. wo sind die Scherben der Glühbirne? Was hat es da für Spuren dran? Warum fehlte der Lampe eine Phase, und wurde nur durch den Kompressor geliefert? Ist der Glühfaden der Lampe an Sauerstoff verglüht oder einfach mechanisch gerissen bei Explosion oder Trümmerwurf? Welchen Grund gab es, dass eine Patrone für den Kompressor kaputt ging (oder schon defekt war)?
Und die Hauptsacke: wie konnte vorher der Druck im Kompressor aufgebaut werden, wenn die Patrone schon defekt war?
Also ich denke, das ist sehr schnell als Absicht zu identifizieren.
Ich wüsste nicht wie.
Allerdings halte ich diese Anordnung für sehr unwahrscheinlich. Propangas ist schwerer als Luft. Man müsste den gesamten Raum schneller füllen, als Gas aus dem Gebäude Austritt. Außerdem müsste ein entzündbares Gasgemisch bis zur Deckenlampe steigen.
5 Liter flüssiges Propangas, sind 1300 Liter im gasförmigen Zustand. Es sammelt sich zuerst auf dem Boden, wo der größte Teil durch Türspalten oder andere Öffnungen entweicht. Je nach Werkstattgröße, ist das also nicht so möglich.
Eine entsprechende Zündquelle müsste also weiter unterhalb sein. Ein Loch im Schlauch bei einem brennenden Gasheizung halte ich für wahrscheinlicher.
Geht es um ein tatsächlichen Fall?
PS. Bei Pkw kann man feststellen, ob der Glühdraht im nicht brennbarer Umgebung durchgebrannt ist oder in der normalen Umgebungsluft. Die Enden sehen entsprechend aus. Das wird auch untersucht, wenn behauptet wird das jemand das Licht nicht an hatte und es deswegen zum Unfall gekommen ist.
Bei einem Brand ist das nicht mehr möglich.
Das wäre realistischer.
Manchmal reicht es schon wenn man ein Lichtschalter betätigt. Bei Gasaustritt soll man keine Schalter betätigen oder Geräte an oder aus schalten. Hat man etwas was Funken produziert, ist das Timing nicht so wichtig. Der kann mehrmals an gehen bis das richtige Gasgemisch vorhanden ist.
Spontan fällt mir nur ältere Bohrmaschinen ein. Die haben Bürsten und es funkt ziemlich.
Ich denke mal, er ist bereits überführt, wenn mehr als 2-3 "Zufälle" gleichzeitig nachzuweisen sind. Und wenn es nur etwas Abrieb vom Hammer auf einer der Glasscherben ist.
Und so schlecht kann kein Elektriker bzw. seine Werkstatt sein, wenn dort jeden Tag gearbeitet wurde. Das stinkt doch von Anfang an nach Betrug.
Bei den beschriebenen Szenario ist kein wasserdichter Beweis zu führen.
Aber:
- Wieso steckt eine Glühlampe über einen Stecker in der Steckdose ohne Aufsicht? Für einen Funktionstest ist das nicht erforderlich.
- Die defekte Sicherungspatrone wäre mit den intakten Patronen zu vergleichen, > Hersteller, Alter, Größe, Abnutzung/ Schmutz. Wenn die defekte Patrone abweicht, wäre das zumindest ein Indiz.
- Gasflasche offen kann sein, undicht ist denkbar.
- Kompressoren werden leider oft so „lieblos“ betrieben.
- Ein Grund für die defekte Sicherungspatrone wäre hilfreich.
Durch die unbeaufsichtigte Glühlampe und dem unter Spannung stehenden Kompressor kann grobe Fahrlässigkeit unterstellt werden.
Jetzt fehlt bei dieser rein technischen Betrachtung der Blick auf ein mögliches Motiv.
Wenn ein „gutes“ Motiv vorhanden ist und ein Brandermittler (oder ein Zeuge [MWD]) den Vorgang feststellt würde das einem Staatsanwalt zur Anklageerhebung sicher reichen.
Ein fehlendes Motiv lässt es halt nur wie die „Verkettung unglücklicher Umstände“ aussehen.
Theoretisch könnte das so sein nur der Gasstrahler Muss heutzutage mit einem Gaswächter ausgestattet sein der die Gaszufuhr ohne Flamme unterbricht da müsste quasi die Gasflasche nur aufgedreht sein und es müsste das passende Luft Gas gemisch sein zu Mager es brennt langsam ab zu Fett es passiert nichts explosiv es gibt eine Explosion und als Zündquelle reicht sogar der minimale Funke von einem schaltschütz oder einem Lichtschalter der betätigt wird selbst ein Starter der neonlampe unter der Werkbank reicht aus wenn er von außen oder per Zeitschaltuhr angeschaltet würde
DIe lampe kann ja auch auf der Werkbank gelegen haben etc.