Wie kann man lernen, gelassen zu sein, ohne innere Gleichgültigkeit zu entwickeln?

7 Antworten

Gleichgültigkeit ist KEINE erstrebenswerte Geisteshaltung - Gelassenheit hingegen schon!

Um das zu erreichen, braucht es ein gehöriges Mass Abgeklärtheit und Einsicht in die menschliche Natur. Wenn einem das menschliche Tun innerlich aufwühlt, hat man die Gelassenheit noch nicht erreicht und man sollte den Umstand, der einem aufwühlt, als Erfahrung hinnehmen, dass es eben nichts gibt, was der Mensch nicht tut, sei es noch so schrecklich und geschieht es noch so nahe an einem selber, oder gar einem selber!

Es ist also auch Lebenserfahrung nötig, welche zur Abgeklärtheit führt.

Und das ist der Grund dafür, dass man richtig coole, abgeklärte Sprüche nur von älteren Menschen zuhören kriegt: Sie besitzen die nötige Erfahrung, Dinge die einem widerfahren, im Leben korrekt einzuordnen.

Meditation ist die Reflexion über Dinge, die einem widerfahren. Meditation hilft dabei, sie korrekt einzuordnen und ihnen jene Bedeutung zuzuweisen, die ihnen gebühren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Durch Meditation soll man nicht "gleichgültig" werden, sondern "gleichmütig" ( das ist etwas ganz anderes. Ein anderes Wort für Gleichmut ist z.B. "Gelassenheit".

Meine ganz persönliche These dazu ist, dass man von seiner Persönlichkeit entweder ein eher gelassener Mensch ist oder eben nicht. Man kann zwar durchaus lernen nicht alles allzu wichtig zu nehmen, ich behaupte aber, dass man solche wesentlichen Merkmale in seiner Persönlichkeitsstruktur überhaupt nicht ändern kann, zumindest nicht als erwachsener Mensch. Ich weiß, dass das viele anders sehen, ist aber mein klarer Standpunkt.

Basti845 
Fragesteller
 23.08.2021, 15:46

Bist du eher gelassen? Nur als Nachfrage.

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DerJoergi  23.08.2021, 15:56
@Basti845

Nein, leider nicht wirklich. Als Sozialarbeiter hab ich zwar Methoden gelernt wie man sich in schwierigen Situationen verhält oder auch selbst reflektiert, dennoch mache ich mir um jeden Mist Gedanken. Alles in allem geht es mir dennoch gut damit, mehr Gelassenheit fände ich aber dennoch gut. Mit Meditation habe ich mich auch schon beschäftigt, kann ich mich aber nicht wirklich drauf einlassen.

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Versuche offen zu sein, dich aktiv am Gespräch zu beteiligen und zu lächeln

Gleichgültigkeit und Gelassenheit sind zwei ganz unterschiedliche Dinge.

Gleichgültigkeit ist vergleichbar mit apathischer Indolenz: etwas perlt an einem ab und man bleibt ganz auf Distanz.

Bei Gelassenheit geht man nicht automatisch auf eine innere Distanz, es geht auch nicht darum, dass eine fragliche Sache an einem möglichst harten Panzer abprallt, sondern man nimmt sie schlichtweg hin, ohne dadurch verrückt gemacht zu werden, etwa, weil man sich dadurch nicht in ein gedankliches Korsett zwingen lässt oder in emotionale Panik.