Wie kann man eine Freundschaft zu der Psychologin aufbauen?
Ich habe am Donnerstag mein Abschlussgespräch mit meiner Psychologin und werde dann entlassen. Ich würde mir sehr wünschen, in Zukunft noch Kontakt zu ihr zu haben. Welche Argumente sollte ich ihr liefern, damit sie sich darauf einlassen würde?
9 Antworten
Guten Morgen meine Liebe;
leider wird es sehr schwierig werden, mit einem Psychologen/einer Psychologin oder ähnlichen Berufen eine Freundschaft aufzubauen oder privaten Kontakt zu halten - dies kann mehrere Gründe haben.
Ein Grund ist, das die Psychologen mit Dir zusammenarbeiten um Dir zu helfen und Dich während der Behandlungszeit zu unterstützen. Also sprich, es wurde in der Zeit ein arbeitstechnisches Verhältnis zu Dir aufgebaut. Private Verhältnisse werden schwierig, da es auch sehr viele ehemalige Patienten gibt, die viel über die anderen Termine und Sitzungen ausfragen und alles drum und dran.
Das wäre so, wie als wenn Du im guten gekündigt wirst und versuchst, mit dem ehemaligen Chef befreundet zu sein - für den Psychologen bist Du nur eine Patientin, mehr nicht.
Psychologen werden für ihre Arbeit bezahlt. Wenn jemand Dir also Ratschläge gibt, dann nur mit Abrechnung. Dafür ist keine Freundschaft erforderlich. Und somit wird auch keiner Deine Freundschaftsanfrage annehmen.
Ein professioneller Psychologe wird keinerlei privaten Kontakt mit einem Patienten aufbauen. Sie wird also nicht darauf eingehen.
Gar nicht.
Das ist aus professionellen Gründen gänzlich ausgeschlossen. Es ist aber normal, dass Patienten zu ihren Psychologen, wie auch zu anderen Personen in ähnlichen Führungsrollen, eine emotionale Bindung aufbauen. Da aber eine freundschaftliche Beziehung auch auf Gegenseitigkeit beruhen sollte, ist das ausgeschlossen. Sie wird das nicht zulassen. Die einseitige freundschaftliche Beziehung nennt man Schwärmerei. Das ist dir in Grenzen möglich. Die Grenzen sind dort, wo eine häufige und von ihr unerwünschte Kontaktaufnahme zur Belästigung wird. Das nennt man dann Stalking.
Offensichtlich hast du ein recht offenes und vertrautes Verhältnis zu der Psychologin gewonnen. Da dürfte es nicht schwer sein , das Abschlussgespräch zu nutzen, um Möglichkeiten des weiteren Kontaktes zu erörtern; der ist Voraussetzung für eine weiterführende Freundschaft, die dabei entstehen kann.