Wie kann man bitte für die Uni lernen?
Ich habe schon so viel probiert, aber ich komme überhaupt nicht mit dem vielen Stoff klar. Das ist ja überhaupt nicht vergleichbar mit der Schulzeit.
Bei uns sind halt die Vorlesungsfolien wichtig, aber wie soll ich die denn lernen.
Auf Word mit Erklärungen abtippen bleibt nicht wirklich im Kopf hängen, Karteikarten Apps sind blöd, wenn man so Vorlesungsskripte auswendig lernen soll.
Auf Papier schreiben, dauert so unfassbar lange.
Mit welchem Medium kann man denn lernen? Wo fasst ihr die Dinge zusammen, sodass ihr es immer wiederholen könnt?
4 Antworten
Ich persönlich mache das sehr von der Prüfung abhängig. Bei sehr umfangreichen Vorlesungen hat es sich bewährt, die Inhalte nicht auswendig zu lernen, sondern die Konzepte zu verstehen. Das habe ich bisher immer so gemacht, dass ich mit Karteikarten geschrieben habe und diese dann täglich wiederholt habe. Nebenbei habe ich mir die schwierigsten/wichtigsten Inhalte in ein digitales Dokument geschrieben (max. 2 A4 Seiten), damit ich überall lernen konnte. Davon die wesentlichen Dinge habe ich dann wiederum als Spickzettel aufgeschrieben. Diesen habe ich in der Prüfung natürlich nicht benutzt, aber er hat mir Sicherheit gegeben.
Nebenbei haben wir bei besonders anspruchsvollen Themen auch in Kleingruppen Online-Lernsessions organisiert. Die Konzepte anderen zu erklären und immer wieder zu hören, ist schon sehr sinnvoll.
Wie jemand lernt hängt in erster Linie vom eigenen Lerntyp (visuell 👀, auditiv 🦻, kommunikativ 🗣, motorisch 👐 / ✍️) ab. In der Regel lernt man durch die Kombination mehrer Lernformen.
Eine Programmiersprache erlerne ich durch das Anwenden selbiger. Das heißt hier gehe ich motorisch vor in dem ich bspw. Programmierübungen in der zu lernenden Sprache ausübe. (C++ mit Aufgaben aus Programmieren trainieren)
Tatsächlich habe ich eine art fotografischen Gedächtnis so konnte ich mir während Prüfungen stellenweise den Ordner im Kopf vorstellen und die jeweilige Seite abrufen. Dies funktionierte jedoch nur wenn die Seite sauber beschrieben war und Notizen mit blauer Tinte waren. 😅 Keine Ahnung aber sowie Notizen schwarz waren wie der kopierte Text blieb vergleichsweise wenig hängen. Textmarker und Farbliche Kennungen helfen ebenfalls.
Ja das hieß ggf. auch ordentlich nacharbeiten.
Handschrift sorgt nachweislich übrigens für bessere Lerneffekte, da man hier das gelernte "motorisch" festigt. Zumindest habe ich dies kürzlich erst in einem Beitrag zum Thema Lernen gelesen.
Nicht jeder kann allein von einem vorgegebenen Skript lernen. 😅 Beispielsweise hatten wir einen Professor der meinte eine Mindmap wäre ein geniales Skript. Nun ja vielleicht für manche. Mir half es nichts. Ich musste mir die Themen selbst in eine geeignetere Form transformieren. Bspw. durch Sketchnotes, angepasste Grafiken und Nutzung von Farbe im Skript.
Einen ähnlichen Effekt werden daher auch händisch erzeugte Karteikarten haben. Oder das Erstellen von Spickzetteln.
Generell kann ich jedem nur raten in einer Vorlesungen nicht nur körperlich sondern aus psychisch anwesend zu sein. Wer in einer Vorlesung nicht nur blind mitschreibt und sich berieseln lässt sondern vor allem mitdenkt lernt automatisch. Zudem kann man gezielte Fragen stellen.
Lokale Tutorien, Lerngruppen oder auch digitale Videoaufnahmen können helfen. Manchmal hilft es auch Sekundäre Quellen zu nutzen. Hörbücher, Podcasts, Bücher und Internetquellen (Blogs, Tutorials etc) können hier genauso helfen.
Wie wäre es mit einer Lerngruppe? Nicht nur als jemand der Hilfe benötigt sondern versucht anderen ein Thema beizubringen. Den sowie das Thema verstanden wurde kann man dies auch. Oh und man wiederholt 😉
Während vereinzelter Prüfungen war es uns erlaubt eine handgeschriebene A4 Seite entweder einseitig oder beidseitig mitzunehmen.
Das heißt wir wurden dazu angehalten einen erlaubten Spicker in A4 Größe zu erstellen.
Lupen waren nicht erlaubt heißt also man konnte nur so klein schreiben wie es leserlich blieb.
- man konnte nicht alles aufschreiben (Mut zur Lücke)
- man musste Informationen in eigenen Worten zusammenfassen
- man widerholte den Stoff
- je nachdem musste man den Zettel mehrfach schreiben 🥲😅
- man musste den Platz so ausnutzen, dass Informationshäppchen "schnell gefunden wurden"
Oft genug war das Ergebnis so, dass man den Zettel während der Prüfung nicht wirklich benötigte.
Das galt aber nur wenn man ihn selbst entwickelte und nicht nur abschrieb.
Statt alles nur kurz vor der Prüfung zu machen könnte es helfen. Dies bereits nach jeder Vorlesung - für jede Woche / für jedes Themengebiet zu wiederholen. Nach und nach wird die Information auf dem Zettel strukturierter und mit jeder Wiederholung weniger 😉
Meines Erachtens machst Du einen grundlegenden Fehler wenn Du versuchst wie in der Schule, Sachen auswendig zu lernen. Das klappt bei der Menge an Lernstoff meist nicht. Besser wäre es, den Kerngedanken einer Materie zu verstehen, um - darauf aufbauend - die Folgerungen aus diesem Gedanken und dessen Erweiterungen zu erfassen. Es ist dabei wichtig, nicht einfach zu lesen sondern durch Nachdenken das Prinzip zu erfassen, um daraus die weitere Lernmaterie abzuleiten. Ein sehr simples Beispiel: In einer Geschichtsprüfung wird nach einer bestimmten Jahreszahl gefragt. bezogen auf ein bestmmtes Ereignis. Wenn in deinem Gehirn jetzt gähnende Lehre in Bezug auf diese Jahreszahl ist, solltest Du nachdenken, um welche Epoche es sich handelt, und was darin passiert ist. Welche Künstler, welche Herrscher, welche Wissenschaftler lebten da? Was für Ereignisse gab es da sonst noch? Es ist dann sehr wahrscheinlich - vorausgesetzt Du hast dich mit dieser Epoche beschäftigt - dass dir die (gewünschte) Jahrezahl wieder einfällt. Bei schwierigen Studiengängen wie Jura oder Physik muss der Gedankengang natürlich etwa komplexer sein. Immerhin hat mir diese Methode geholfen, in meinen schwierigen juristischen Prüfungen, mir Wissen herzuleiten (das ich nicht direkt präsent hatte) und daraus die benötigte Antwort zu gewinnen.
Nach ein, zwei Semestern sollte man seine Methodik gefunden haben. Dann ist es nur noch eine Frage, wieviel Zeit man gewillt ist hineinzustecken. Bei ausreichend viel investierter Zeit stellt sich der Erfolg fast von selbst ein.
Ich fand es am hilfreichsten, möglichst gezielt auf Prüfungen hinzulernen. Vorwegzunehmen, wie die Prüfung aussehen könnte und mit Altklausuren zu arbeiten. Anderen ist es allerdings ein Graus, an Prüfungen überhaupt zu denken. Dann wird es problematisch, weil das Lernen weniger zielgerichtet ist.
Kurz gesagt: Der Schlüssel um Prüfungen zu bestehen ist, sich auf sie einzulassen.
Und viele Professoren gaben während der Vorlesung oft Hinweise auf besonders Prüfungsrelevate Themen 🫠 Die man sich möglichst nochmal notierte.