Wie kann ich unglückliche, einseitige Liebe unterbinden?
Hallo,
ich habe mich zum wiederholten mal unglücklich in einen Menschen verliebt, der zum einen Verheiratet ist, deutlich älter als ich, und Familie hat. Kurz eine definitiv aussichtslosen Sache.
Beim ersten Mal bin ich durch Kobtaktabbuch von der Person los gekommen. Diesmal ist ein Kobtaktabbuch aber nicht möglich.
Gibt es Dinge, die ich tun kann, um mit diesem Menschen ganz normal umzugehen, und meine Gefühle zu verlieren?
Wie alt bist du?
Ich bin 17
5 Antworten
Eigentlich hilft da nur eines:
"Entzaubere" die Gefühle die du für ihn hast.:-)
Wenn man verliebt ist, ist man oft nur verblendet. Man denkt, es kann nur dieser Mensch sein und deutet viel zu viel in diese Gefühle hinein.
Dabei ist es nur aus einem einzigen Grund so stark:
Es ist ein Trip unter körpereigenen Drogen. In Wahrheit ist in so schwierigen Situationen weder etwas zum Idealisieren an der Situation, oder auch dem Menschen; seinem Verhalten usw.. Und es ist auschließlich so stark, weil sich die Verbindung nicht festigt und auch nie wird. Man ist also auf Entzug.
Die Ausschüttung von Dopamin und Stresshormonen ist während dieser Phase am stärksten und löst die starke Sehnsucht und den Glauben, dass genau "das" der eine bestimmte Mensch ist, überhaupt erst aus. Ausschüttungen dieses Hormoncocktails geschehen wir erwähnt besonders stark, wenn sich Verbindungen nicht manifestieren. Z.B. durch Fremdheit; Distanz; auswegslose Situationen, usw.. Wie Entzug eben. So zum Beispiel ganz am Anfang, wenn man sich frisch in Jemanden verliebt hat und noch unsicher ist, oder aber: Bei Fernbeziehungen; toxischen Verbindungen oder unglücklich verliebt sein.
Dass das Verliebtsein in diese Person so stark ist, hat also mit dem Menschen selbst wenig zu tun, sondern mit der Situation, in der Dopamin ("Verliebtheitshormon"); Adrenalin und andere Stresshormone im Übermaß produziert werden. Während in "normalen" Situationen immer wieder durch Nähe Oxitocin (ein Bindungshormon) ausgeschüttet wird. Welches dazu führt, dass der eher drängende Cocktail immer wieder neutralisiert und man damit beruhigt ist. Das Verlieben ist weniger heftig, sondern sanft. Und die drängende Sehnsucht schleicht sich langsam und friedlich aus.
In deiner Situation aber wird Oxitocin ziemlich wahrscheinlich immer nur so knapp ausgeschüttet, dass du nicht von dem Mann loskommst. Den Rest übernimmt der "Sehnsuchtscocktail". Der aufgrund der Situation dominanter ist und es immer sein wird.
Soll heißen:
Es ist nicht schwer, weil du ihn so stark liebst, sondern exakt umgekehrt: Du liebst ihn ausschließlich so stark "weil" es schwer ist. Ohne es zu wissen.
Also was kannst du jetzt machen:
Zu allererst natürlich das Entzaubern und eher betrachten, was da hormonell wirklich mit dir passiert und warum. Wie banal und ohne jeden Zauber all das eigentlich ist.
Dir außerdem sagen, dass du keine Neigung zu Abhängigkeitsverhältnissen haben möchtest, indem du einem drängenden Gefühl folgst, das nicht durch "Positives" sondern überhaupt "nur" durch Negatives entstanden und so ausgeprägt ist.
Denk auch immer wieder mal an alte Geschichten zurück, bei denen die Gefühle glücklicherweise auch irgendwann verschwanden. Sag dir, dass du weißt, diesmal wird es nicht anders sein. Und dein Liebeskummer wird genauso Vergangenheit werden.
Außerdem: Mach seine Frau und Familie zu einem wichtigen Punkt. Etwas zu verlieren, was man wirklich hatte, tut noch mehr weh. Und im Grunde genommen bist du gerade noch in der glücklichen Position, dass da nichts war. Da gibt es nichts zum Festhalten.:-) Sie ist auch keine Konkurrenz. Das ist ein wichtiger Gedanke, der bei'm Loslassen hilft. Sie hat etwas zu verlieren.
Und last but not least:
Ich weiß, dass genau dieser Punkt die härteste Vorstellung für dich sein wird, aber anders geht's nicht: Erinnere dich an deinen Selbstwert und brich den Kontakt ganz ab. Das ist auch das Einzige, womit der "Sehnsuchtscocktail" nicht mehr ausgeschüttet wird. Schon der geringste Kontakt reicht und du schüttest durch z.B. Schreibkontakt Oxitocin aus und bist anschließend durch den "Stresscocktail" wieder enorm verknallt. ...Oxytocin wirkt in diesem Fall also wie wohliges körpereigenes Heroin; der Sehnsuchtscocktail Dopamin und gleichzeitige Stresshormone sind nur die Entzugserscheinung. Ein Teufelskreis.
Unglücklich verliebt sein kann man also unterbinden, wenn man es nur nüchtern genug betrachtet und weiß, wie es überhaupt kommt.
Es ist übrigens nicht "loslassen" das weh tut. Festhalten tut weh.:-)
Es kann innerlich unfassbar gut tun, wenn man "selbst" etwas loslässt, von dem man fälschlicherweise glaubt, dass "es" Einen festgehalten hat. Das tut es nämlich nicht. Man hält es selbst fest und gibt nicht auf.
Du kannst es loslassen, indem du dir sagst, dass es nicht für dich gedacht war und betrachtest, ob es dir überhaupt gut getan hat. Dann weißt du, dass es nur ein Kapitel war und irgendwo ein "reales" Kapitel auf dich wartet, das sich nicht so anfühlt. Irgendwas, das dir nicht nur Zeit und Nerven stielt. Dein Ego muss also nicht erreichen dass es klappt, sondern akzeptieren, dass es manchmal vielleicht sogar besser ist, wenn es nicht klappt. Weil nur etwas das funktioniert und beidseitig ist, das Richtige für dich sein kann. Denn die verlorene Zeit gibt dir niemand zurück.
Ich wünsche dir viel Glück und dass du nicht mehr zu viel Zeit damit verschwendest, auf das Falsche zu hoffen.:-)
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Es ist möglich, durch vernünftiges Denken und Selbstreflexion auch die größte Verliebtheit abzustellen. Wenn du das nicht schaffst, dann willst du es nicht wirklich und siehst dich gerne als das leidende Opfer.
So Gedanken-Anstöße für dich wären z.B.:
Ist es wirklich Liebe, wenn ich eine Ehe und eine Familie, die weitgehend glücklich ist, kaputt machen möchte, nur weil ich den Mann für mich will? Ist das nicht eher Egoismus?
Kann man bei einseitigen Gefühlen überhaupt von Liebe sprechen, oder ist es eher nur eine Verliebtheit – immerhin kenne ich diesen Menschen nicht wirklich?
Ist dieser Mensch tatsächlich so großartig, oder projeziere ich nur meine eigenen Hoffnungen und Wünsche auf diesen Unbekannten?
Schütze ich mich durch meine Verliebtheit in einen unerreichbaren Menschen vor einer Beziehung, die auch tatsächlich etwas werden könnte, weil ich Angst vor einer ernsthaften Bindung habe?
Leide ich unter einem Kindheits-Trauma, das mich immer wieder deutlich ältere und vergebene Partner suchen lässt? Habe ich einen Vaterkomplex?
Lenke ich mich mit dieser tragischen Liebesgeschichte von wichtigeren Dingen in meinem Leben ab, wie z.B. der Arbeit an mir selbst und meinem Selbstwert?
Die Gefüle zu verlieren ist schwierig bis unmöglich (bei mir war das so), aber du kannst ja trotzdem einen normalen Kontakt mit dieser Person führen. Wenn du weisst, dass die Liebe einseitig ist und du verständniss dafür zeigst und nicht aufdringlich bist, muss sich doch gar nichts verändern.
Wenn du es schaffst, die gleichen tiefen Gefühle, die du gerade auf jemanden projezierst, für dich selbst zu empfinden, dann bist du frei.
Geht nicht, gibts nicht. Es funktioniert so gar sehr gut. Nur wer sich selbst liebt, wird von anderen geliebt.
Aber wenn du dich selbst nicht liebst, warum sollten es denn dann andere tun?
Schau mal hier rein :https://www.youtube.com/watch?v=2kxySVM6moQ&ab_channel=BildungsTV
Das hilft!! Ich wünsche es dir von Herzen!!!
Vielen Dank, ich werde das beste daraus machen.
Nein nicht "ich werde" ...." ich mache das beste draus" Auch das ist wichtig, dass du mit deinen Gedanken nicht in der Zukunft oder Vergangenheit bist. Das passiert bei den meisten Menschen ganz unbewusst, den ganzen Tag lang. Ich werde glücklich, ich werde reich, ich werde werde werde..... man muss es "sein" . Es gibt keinen Grund, nicht sofort so zu tun, als ob. Dieser liebevolle Gedanke "ich bin glücklich" setzt sofort etwas in dir in Gang. Wogegen "ich werde glücklich" ja noch ein bisschen Zeit hat, nächste Woche, oder nächsten Monat, wann auch immer.
Abwarten und Tee trinken...
Vielleicht schwärmst du bloß für denjenigen und die Gefühle verschwinden wiede
Abwarten und Tee trinken...
Es geht hier aber doch um Liebeskummer und nicht um eine Blasenentzündung
Das klingt eigentlich richtig gut, da gibt es nur das Problem, dass ich mich nicht wirklich leiden kann, wie soll ich mich dan lieben?