Wie kann ich mit meiner Mutter reden über die Kirche?
Hallo,
mein Name ist Sara und ich bin 15 Jahre alt
Ich bin christlich und gläubig (verständlich) aber meine Mutter ist eher der Meinung, dass es eine höherer macht gibt, aber Gott nicht.
Vor 1 Monat hat mein Ex Freund sich von mir getrennt, weil Gott es ihm gesagt hat und seit dem beschäftige ich mich umso mehr mit dem Thema genauso wie ich angefangen habe in die Kirche zu gehen.
Meine Mutter ist kein Fan von ihm und sagt ich soll zum Therapeuten, weil es überhand nimmt, obwohl ich nur in die Kirche gehe.
Auf eine christliche Schule bin ich schon bevor ich ihn kennengelernt habe gegangen, daher ist der Glaube an Gott nicht irgendwie aus dem nichts gekommen.
Ich hatte nie Konfirmation, weil wir den Zeitpunkt verpasst haben genauso wie ich nie getauft wurde
nun würde ich aber gerne Konfirmation machen und getauft werden, aber meine Mutter wird mir wahrscheinlich den Vogel zeigen und wird sagen ich sei komisch und mache es nur für ihn, obwohl wie vorher schon gesagt, der Glaube an Gott schon seit dem Kindergarten besteht, weil ich auch da in einem evangelischen Kindergarten war, wo man oft in der Kirche war.
wie rede ich am besten nun mit meiner Mutter ohne dass sie mich zum Therapeuten schickt, was ich übrigens immer noch nicht verstehe, weil sie die ist, die mich überall angemeldet hat.
Vielen Dank
2 Antworten
Also ganz wichtig ist, dass du dir bewusst machst, dass du Ü14 rechtliche Religionsfreiheit hast. Es ist dein staatliches zugesichertes Recht selbst entscheiden zu können, ob du z. B. in die Kirche gehen möchtest oder nicht, ob deine Mutter es gut findet oder nicht. Würde sie dich per Zwang von deiner eigenen Entscheidung abhalten, verstößt sie damit gegen deine Grundrechte, so eine Handlung von ihr wäre also sogar illegal. Sprich ruhig mit ihr darüber, dass es deine eigene Entscheidung ist dich konfirmieren zu lassen und du dir das gut überlegt hast. Hole dir einfach vorher die Anmeldedokumente von der Kirche (z. B. beim Pfarramt anrufen), wo du gern hingehst, und fülle schon alles aus, dass sie nur noch unterschreiben muss.
Es ist sehr schön, dass du Zugang zum christlichen Glauben gefunden hast. Behalte das ruhig für dich, es kann eine wertvolle Stütze sein für dein ganzes Leben! Auch wenn deine Mutter das für sich selbst nicht sieht, das ist ihre Sache, aber du hast das für dich gefunden und das ist gut so.
Ein Tipp übrigens, die Amtskirchen selbst machen auch oft mal fehlerhafte Aussagen und haben v. a. schwere Fehler in früheren Zeiten gemacht. Gute Pastoren können eine tolle Hilfe sein und es gibt da sehr gute Menschen mit großem Herz. Aber die haben nicht unbedingt in allen Punkten immer recht - insbesondere was Spiritualität angeht wissen die Kirchen heute leider sehr wenig. Wenn du also mal Konflikte findest mit christlichen Inhalten, urteile im Zweifelsfall wirklich danach "wie du selbst" die Lehre von Jesus verstehst, mit Herz und Verstand und mit allem was du siehst, kennst und spürst. Die Kirchen haben aus meiner Sicht hier in manchen Punkten auch eine Meinung, die problematisch ist. Es gibt nicht nur eine richtige Sichtweise auf mehrdeutige Bibelstellen, jeder entscheidet letztlich für sich.
Du entscheidest also insgesamt komplett über deine Religion, was du tun oder nicht tun möchtest. Auch wenn du für dich ein ganz eigenes Verständnis vom Christentum hast, z. B. kombiniert mit Punkten aus einer anderen Religion oder so, ist das absolut in Ordnung und richtig so! Es muss nur zwischen dir und Gott passen, alles Gute! :)
Rede offen und ehrlich mit ihr. Und ohne Angst.
Wenn sie Dich zum Therapeuten schickt geh da hin. Der wird Dir dabei helfen, Deine Religionsfreiheit nutzen zu können. Er kann Deiner Mutter ja mal die Gesetzeslage erklären wenn sie die nicht kennt oder ignoriert.
Es geht Deine Mutter ja nichts an, weshalb Du Deine Religion auslebst. Das ist allein eine Sache zwischen Dir und Gott ob Du da was aus "falschen" Gründen tust oder nicht. Zumindest, solange Du nichts kriminelles tust.
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